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Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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fallen will.«
    »Natürlich sind Sie keine Belastung«, beteuerte Riley. »Wenn Sie gegessen haben, lese ich Ihnen das Horoskop vor und spiele auf meiner Gitarre.«
    »Du solltest lieber deine Ballettschritte üben.«
    »Das werde ich tun. Wenn ich Gitarre gespielt habe.«
    Großer Gott. Blue knirschte mit den Zähnen. »Was machen Sie hier?«
    »Weißt du zufällig, ob‘s hier Miracle Whip gibt, Riley? Nur weil Blue kein Miracle Whip mag, glaubt sie, allen anderen Leuten würde es auch nicht schmecken. So ist sie nun einmal.« Riley holte ein Glas aus dem Kühlschrank, und Nita bestrich ein Sandwich mit Salatsauce. Dann bat sie April um ein Glas Eistee. »Nicht dieses Instantzeug. Und viel Zucker.« Großzügig hielt sie dem Kind die Hälfte des Sandwiches hin.
    »Nein, danke, ich mag Miracle Whip auch nicht.«
    »Offenbar entwickelst du einen ziemlich heiklen Gaumen.«
    »April hat gesagt, sie würde immer nur essen, was ihr schmeckt.«
    »Für sie ist das in Ordnung. Aber schau dich doch an! Nur weil du früher zu fett warst, musst du nicht magersüchtig werden.«
    »Lassen Sie Riley in Ruhe, Mrs Garrison«, verlangte April in entschiedenem Ton. »Sie wird nicht magersüchtig. Sie will nur selber bestimmen, was sie isst und was nicht.«
    Nita räusperte sich erbost. Aber April war die einzige Person, mit der sie nicht streiten wollte.
    Von der beklemmenden Ahnung erfüllt, Nita würde von jetzt an jeden Tag auf der Farm verbringen, kehrte Blue ins Speisezimmer zurück.
    Am späten Nachmittag kam Dean herein, schmutzig und verschwitzt nach der harten Arbeit auf der Veranda. Nach Blues Meinung bestand ein großer Unterschied zwischen einem schwitzenden Mann, der nicht regelmäßig badete, und einem schwitzenden Mann, der erst an diesem Morgen geduscht hatte. Ersterer war widerwärtig, Letzterer eben nicht. Einerseits wollte sie sich nicht an seine nasse Brust schmiegen, andererseits schon.
    »Deine ständige Begleiterin hält gerade ein Schläfchen im Wohnzimmer«, erklärte er, ohne zu merken, welche Wirkung er mitsamt seinem feuchten T-Shirt auf sie ausübte. »Wirklich, diese Frau ist noch dreister als du.«
    »Deshalb verstehen wir uns ja so großartig.«
    Dean begutachtete die Skizzen, die sie an die Tür- und Fensterrahmen geklebt hatte. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Wand. Soeben hatte sie einen Himmel zu malen begonnen. »Was für ein gewaltiges Projekt! Wieso weißt du, wo du anfangen sollst?«
    »Von oben nach unten, von hell zu dunkel, vom Hintergrund zum Vordergrund, erst die weichen Konturen, dann die harten.« Blue stieg von der Trittleiter. »Aber dass ich mich mit der Technik auskenne, heißt noch lange nicht, dass dir mein Werk gefallen wird. Meine Landschaftsbilder sind ...«
    »Zauberhafte Scheiße, ich weiß. Ich wünschte, du würdest dir deshalb keine Sorgen machen.« Er reichte ihr eine Rolle Klebeband, die sie fallen gelassen hatte, und studierte die Farbtöpfe auf ihrem fahrbaren Metalltischchen. »Arbeitest du mit Latexfarben?«
    »Auch mit Emaillelack und Ölfarben. Und mit Acryl, weil‘s am schnellsten trocknet. Direkt aus der Tube, wenn die Farben besonders intensiv werden sollen.«
    »Und der Beutel mit Katzenstreu, den ich aus dem Auto geholt habe ...«
    »Damit reibe ich das klebrige Terpentin von meinen Fingern, wenn ich die Pinsel gereinigt habe, und ...«
    Riley stürmte mit ihrer Gitarre ins Zimmer. »Gerade hat Mrs Garrison mir erzählt, in zwei Wochen hätte sie Geburtstag. Und sie konnte noch nie eine Geburtstagsparty feiern. Marshall hat ihr immer nur Schmuck geschenkt. Wollen wir eine Überraschungsparty für sie geben, Dean? Bitte, Blue! Du müsstest einen Kuchen backen. Und Hotdogs machen ...«
    »Nein!«
    »Nein!«
    Missbilligend runzelte Riley die Stirn. »Findet ihr nicht, dass ihr ziemlich gemein seid?«
    »Doch«, erwiderte Dean. »Aber das ist mir egal. Für diese Frau veranstalte ich keine Party.«
    »Dann mach du es, Blue. In ihrem Haus.«
    »Das wüsste sie nicht zu würdigen. Wörter wie ›würdigen‹ fehlen in ihrem Vokabular.« Blue ergriff einen Plastikbecher, in den sie Farbe gegossen hatte, und stieg auf die Leiter.
    »Wenn die Leute sie nicht so gemein behandeln würden, wäre sie vielleicht selber nicht so gemein!«, schrie Riley und rannte aus dem Zimmer.
    Blue schaute ihr nach. »Allmählich benimmt sich unser kleines Mädchen wie ein ganz normales lästiges Balg.«
    »Ja, ich weiß. Ist das nicht wundervoll?«
    »Allerdings.«
    Auch

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