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Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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stehen. Unsicher begann er zu sprechen: »Blue und ich sind nicht verlobt. Vor zwei Monaten habe ich sie außerhalb von Denver am Straßenrand aufgelesen.«
    »Das hat April mir erzählt. Schade, ich mag Blue sehr gern. Immer wieder bringt sie mich zum Lachen.«
    »Heute Morgen war ich bei ihr.« Dean rieb getrockneten Schlamm von seinen Fußknöcheln. »Vor etwa zwei Stunden.« Schmerzhaft krampfte sich sein Magen zusammen, und er versuchte tief durchzuatmen. »Sie dachte, sie wäre schwanger.«
    »Und?« Jack hörte zu spielen auf. »Ist sie‘s?«
    Ein Vogel zwitscherte auf dem Wellblechdach. »Nein.«
    »Gratuliere.«
    Dean schob die Hände in die feuchten Taschen seiner Shorts und zog sie wieder heraus. »Also, dieser Schwangerschaftstest ... Da muss man ... Vielleicht weißt du‘s ohnehin. Man muss drei Minuten auf das Ergebnis warten.«
    »So?«
    »Während ich wartete, gingen mir all diese Gedanken durch den Kopf.«
    »Verständlich.«
    Als Dean auf die Veranda stieg, knarrten die Stufen. »Zum Beispiel, wie ich die ärztliche Versorgung für Blue arrangieren sollte. Ob ich meinen Anwalt oder meinen Agenten beauftragen müsste, alles Weitere abzuwickeln, die Alimente und so ... Und wie ich‘s aus den Medien raushalten könnte. Das alles kennst du ja.«
    Jack stand auf und lehnte die Gitarre an den Stuhl. »Klar, eine typische Panikreaktion. Daran erinnere ich mich.«
    »Wie alt warst du bei deiner Panikreaktion? Vierundzwanzig? Ich bin einunddreißig.«
    »Dreiundzwanzig. Im Grunde ist das einerlei. Wenn du Blue nicht heiraten willst, hättest du dir was ausdenken müssen.«
    »Aber die beiden Fälle lassen sich nicht vergleichen. April war verrückt. Das ist Blue wohl kaum ...« Dean wollte verstummen. Doch er konnte es nicht. »Sie sagte, ich hätte eins meiner schmutzigen kleinen Geheimnisse aus ihr gemacht.«
    »So etwas begreifen die Leute nicht, die niemals im Rampenlicht gestanden haben.«
    »Genau das habe ich ihr erklärt.« Dean rieb seinen brennenden Magen. »Aber diese drei Minuten. Was ich alles dachte. Der Plan, den ich geschmiedet habe, der Anwalt und die Alimente ...«
    »In solchen Momenten kommen einem alle möglichen beschissenen Gedanken. Vergiss es.«
    »Meinst du, das könnte ich? Wie der Vater, so der Sohn?« Dean glaubte, er hätte seine Seele geöffnet.
    Aber Jack grinste spöttisch. »Stell dich bloß nicht auf eine Stufe mit mir, du musst dich nicht herabwürdigen. Ich habe dich zusammen mit Riley gesehen. Wäre Blue schwanger, würdest du deinem Kind nicht den Rücken kehren. Von Anfang an wärst du für das Baby da, und du würdest es aufwachsen sehen.«
    Nun müsste ich dieses Gespräch beenden. Deans Knie knickten ein, und er sank auf die Verandastufen hinab. »Warum hast du dich damals so verhalten, Jack?«
    »Was glaubst du denn, zum Teufel?« Jacks Stimme triefte vor Hohn. »Dir zuliebe könnte ich‘s beschönigen. Um die Wahrheit zu gestehen, ich wusste nicht, wie ich mit April umgehen sollte. Und ich wollte mich nicht mit dir belasten. Ich war ein Rockstar, mein Junge, eine amerikanische Ikone. Viel zu sehr beschäftigt. Ich gab Interviews, ließ von allen Leuten meinen Arsch ablecken. Um mich wie ein Vater zu benehmen, hätte ich erwachsen werden müssen.«
    Deans Hände hingen zwischen den Knien, dann zupfte er einen Teil des abblätternden Anstrichs vom Treppenabsatz. »Aber das hat sich geändert, nicht wahr?«
    »Nie.«
    »Red keinen Unsinn!« Dean sprang auf. »Nur zu gut erinnere ich mich an die Vater-Sohn-Begegnungen, als ich dreizehn oder vierzehn war. Damals wolltest du die verlorenen Jahre wettmachen. Und ich habe dir gleichsam ins Gesicht gespuckt.«
    »Hör mal ...«, begann Jack und griff nach der Gitarre. »Ich arbeite gerade an einem Song. Nur weil du den alten Müll ausgraben willst, muss ich nicht auch noch eine Schaufel holen.«
    »Sag mir nur eins ... Wenn du jene Entscheidung noch einmal treffen könntest...«
    »Das ist unmöglich, also nerv mich nicht damit.«
    »Aber wenn ...«
    »Dann würde ich dich deiner Mutter wegnehmen!«, stieß Jack hervor. »Wie gefällt dir das? Und wenn du bei mir wärst, würde ich rausfinden, was ein Vater tun muss. Glücklicherweise ist das nicht passiert, denn du hast dich ohne mich großartig entwickelt. Auf so einen Sohn wäre jeder Mann stolz. Bist du jetzt zufrieden? Oder sollen wir uns verdammt noch mal umarmen?«
    Endlich lockerten sich die Knoten in Deans Magen, und er konnte wieder befreit atmen.
    Jack

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