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Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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blamieren.
    I don‘t expect you to understand
With everything you‘ve seen. I‘m not asking for that.
    Ihre ausdruckvolle, sanfte Stimme bildete einen so prägnanten Kontrast zu dem unsäglichen Gejohle der Band, dass die Leute verstummten. Wenn sie lachten, würde sie zusammenbrechen. Er beschleunigte seine Schritte. Aber da kam April zu ihm und hielt ihn zurück. »Hör ihr zu, Jack.«
    Das tat er.
    I know that life is cruel.
You know that better than I do.
    Nun zupfte sie an falschen Saiten. Trotzdem geriet ihre Stimme nicht ins Wanken.
    Baby, why not smile?
Baby, why not smile?
Baby, why not smile f
    Die Menge schwieg, das spöttische Grinsen der Bandmitglieder erstarb. Eigentlich müsste es lächerlich wirken, wenn ein kleines Mädchen den Text eines Erwachsenen sang. Aber niemand lachte. In Jacks Interpretation war »Why Not Smile?« eine wütende Konfrontation. Riley beschwor das Bild einer verwundeten Seele herauf.
    Am Ende des Songs traf sie ein F statt eines Cs. Auf die Saiten konzentriert, hatte sie keinen Blickkontakt mit dem Publikum gesucht. Nun zuckte sie verwirrt zusammen, als begeisterter Applaus erklang. Jack erwartete, sie würde flüchten. Doch sie trat näher an das Mikrophon heran und flüsterte: »Dieser Song war ein Geburtstagsgeschenk für meine Freundin, Mrs Garrison.«
    Einige Leute forderten eine Zugabe. Lächelnd beobachteten Dean und Blue, wie Riley das Schlagstäbchen in den Mund steckte und das Instrument stimmte. Ohne Rücksicht auf Copyrights oder die Geheimnisse, die sich stets um die Neuerscheinung eines Jack Patriot-Albums rankten, begann sie »Cry Like I Do« vorzutragen, den Song, an dem er im Cottage gearbeitet hatte. Noch stolzer hätte er gar nicht sein können. Danach klatschte das Publikum wieder, und sie sang »Down and Dirty« von den Moffett Sisters. Er merkte, dass sie diesen Song nicht wegen des Textes gewählt hatte, sondern weil sie glaubte, die Begleitmusik zu beherrschen.
    Diesmal verneigte sie sich und gab die Gitarre dem Besitzer zurück, ignorierte die Bitte um eine weitere Zugabe und verließ das Podium. Wie eine arrivierte Künstlerin war sie clever genug, um ihre Darbietung zu beenden, solange man noch mehr von ihr hören wollte.
    Dean lief zu seiner kleinen Schwester und blieb an ihrer Seite, während sie von Leuten umringt wurde, die ihr gratulierten. Dabei fiel es ihr sichtlich schwer, ihnen in die Augen zu schauen. Nita lächelte so selbstgefällig, als hätte sie gesungen, Blue strahlte über das ganze Gesicht, und April kämpfte mit Freudentränen.
    Vergeblich suchte Jack die Aufmerksamkeit seiner Tochter auf sich zu lenken. Er erinnerte sich an die E-Mail, die er Dean geschickt hatte, verblüfft über Rileys Heimlichtuerei um ihren Gesang. Was mochte dahinterstecken?
    Find‘s doch selber raus, hatte Dean geantwortet.
    Damals hatte Jack geglaubt, Riley würde fürchten, er könnte ihr seine Liebe entziehen, wenn sie nicht gut genug sang. Aber jetzt verstand er sie etwas besser. Wie wundervoll sie sang, wusste sie, und sie wünschte sich etwas ganz anderes.
    Während die Leute davongingen, starrten ihn einige unverhohlen an. Jemand fotografierte ihn, und eine ältere Frau sprach ihn an. »Verzeihen Sie, sind Sie - Jack Patriot?«
    Das hatte Dean kommen sehen. Sofort eilte er seinem Vater zu Hilfe. »Lassen Sie ihn in Ruhe.«
    »Unglaublich, ein so großer Star in unserer Stadt ...«, stammelte die Frau errötend. »Was machen Sie hier, Mr Patriot?«
    »Nun, ich fühlte mich sehr wohl in dieser Gegend«, erwiderte Jack, spähte an ihr vorbei und stellte fest, dass Riley von Nita und Blue bewacht wurde.
    »Jack ist mein Freund, er wohnt bei mir auf der Farm«, erklärte Dean. »Was ihm an Garrison besonders gut gefällt ist die Privatsphäre, die er hier genießt.«
    »Ja, das verstehe ich.«
    Irgendwie gelang es ihm, alle anderen Neugierigen abzuwimmeln. Blue und April führten Nita zum Roadster, Dean zog Riley mit sanfter Gewalt in die Richtung ihres Vater. Dann verschwand er und ließ ihr keine Wahl. Wohl oder übel musste sie zu Jack gehen.
    Sie sah so verängstigt aus, dass Deans Herz mit allen beiden litt. Hatte er soeben falsch gehandelt? Für solche Bedenken war es zu spät.
    Als Jack den Scheitel des Kindes küsste, roch er den Geburtstagskuchen. »Dein Auftritt war große Klasse. Aber ich wünsche mir eine Tochter, keinen Teeny-Rockstar.«
    Ruckartig hob sie den Kopf und starrte ungläubig in seine Augen. Sein Atem stockte. »Wirklich?«,

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