Dieser Mann macht mich verrückt
Parfumproben verteilt.«
»Hör auf, jedes wichtige Thema mit einem blöden Witz abzuwürgen!«
»Und das aus deinem Mund.«
Offenbar funktionierte die Taktik nicht, die er anwandte, er spürte, wie seine coole Gelassenheit verflog. Also flüchtete er auf sicheres Terrain. »Außerdem müssen wir unseren Deal abwickeln. Ich habe dich für die Fresken bezahlt, aber dein Werk noch nicht abgesegnet.«
Seufzend strich sie über ihre Schläfe. »Ich wusste, dass du die Bilder hasst. Nun, ich habe dich gewarnt.«
»Wie kann ich sie hassen? Ich habe sie noch gar nicht gesehen.«
Verwirrt hob sie die Brauen. »Schon vor zwei Tagen habe ich die Plastikvorhänge abgenommen.«
»Trotzdem habe ich nicht ins Esszimmer geschaut. Du solltest mir die Fresken zeigen. Erinnerst du dich? Das gehört zu unserem Abkommen. Nach allem, was ich in diese Wandmalereien investiert habe, verdiene ich es, sie im Beisein der Künstlerin zu inspizieren.«
»Jetzt versuchst du mich zu manipulieren.«
»Ein Geschäft ist ein Geschäft, Blue. Anscheinend musst du noch sehr viel lernen.«
»Okay!«, zischte sie. »Morgen komme ich vorbei.«
»Heute Abend. Ich habe lange genug gewartet.«
»Aber du musst die Bilder im Tageslicht sehen.«
»Warum? Meistens werde ich abends in diesem Zimmer essen.«
Blue wandte sich vom schwarzen Grabmal und von Dean ab und ging zur Pforte. »Jetzt muss ich Nita nach Hause bringen. Ich habe keine Zeit, um deine Wünsche zu erfüllen.«
»Um acht hole ich dich ab.«
»Nein, ich fahre selber.« Als sie den Friedhof verließ, umwehte der Rüschenrock ihre Knie.
Eine Zeitlang wanderte er zwischen den Gräbern umher und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Sie hatte ihm ein ganz besonderes Angebot entlockt, das war noch keiner Frau gelungen. Dann hatte sie es einfach abgetan, als würde es nichts bedeuten. Dauernd versuchte sie den Quarterback zu spielen. Mit lausigem Erfolg. Nicht einmal auf sich selber konnte sie aufpassen, schon gar nicht auf das Team. Irgendwie musste er das ändern. Allzu viel Zeit blieb ihm nicht mehr.
Riley warf einen Stapel Pappteller in den Mülleimer und setzte sich wieder zu Mrs Garrison.
Nun gingen die meisten Leute nach Hause. Aber es war eine wundervolle Party und Mrs Garrison war überraschend höflich zu allen Gratulanten gewesen. Riley wusste, wie sehr sich die alte Frau freute, weil so viele Menschen gekommen waren und mit ihr geredet hatten. »Haben Sie gemerkt, wie nett sie heute alle zu Ihnen waren?«, fragte sie, nur um sicherzugehen.
»Klar, die wissen, auf welcher Seite ihr Brot mit Butter bestrichen ist.« An Mrs Garrisons Zähnen zeigte sich Lippenstift. Aber das erwähnte Riley nicht, weil sie an etwas anderes dachte. »Blue hat mir erklärt, was in dieser Stadt passiert. Auch Garrison gehört zu Amerika. Ich finde, Sie sollten den Leuten erlauben, ihre Läden und Hotels zu eröffnen.« Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: »Außerdem finde ich, Sie müssten den kleinen Mädchen kostenlos Ballettunterricht geben.«
»Was, Ballettunterricht? Wer würde denn zu mir kommen? Heutzutage interessieren sich die Kids nur noch für Hip-Hop.«
»Ein paar würden gern Ballett lernen.« An diesem Tag hatte sie zwei nette Mädchen aus der Aufbauschule kennen gelernt. Dadurch war sie auf diese Idee gekommen.
»Offenbar hast du gründlich über alles nachgedacht, was ich tun sollte. Und was könntest du für mich tun? Das ist mein Geburtstag, und ich habe nur eine einzige Bitte geäußert.«
Riley seufzte. Hätte sie dieses Thema bloß nicht angeschnitten. »Nein, ich kann nicht in der Öffentlichkeit singen. Und ich spiele nicht gut genug Gitarre.«
»Blödsinn. Wie oft habe ich dir Ballettstunden gegeben? Also solltest du mir diesen kleinen Gefallen tun.«
»Für mich ist das kein kleiner Gefallen!«
»Du singst viel besser als diese Rowdys von der Band. Noch nie im Leben habe ich einen so schrecklichen Lärm gehört.«
»Okay, ich singe für Sie in Ihrem Haus. Nur wir beide.«
»Meinst du, ich hatte keine Angst, als ich zum ersten Mal in der Öffentlichkeit getanzt habe? Vor lauter Lampenfieber fiel ich fast in Ohnmacht. Aber das hat mich nicht an meinem Auftritt gehindert.«
»Ich habe meine Gitarre nicht bei mir.«
»Oh, die Jungs da drüben haben Gitarren.« Sie wies in die Richtung der Band.
»Aber die sind elektrisch ...«
»Eine davon nicht.«
Seltsam, dachte Riley. Hatte Nita tatsächlich bemerkt, dass der Leadgitarrist sein elektrisches
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