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Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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gut dafür, mit mir zu reden?«
    Ehe Blue der Frau erklären konnte, mit Betrunkenen würde sie sich nicht abgeben, hörte sie eine andere, sehr vertraute Stimme. »Lassen Sie die Lady in Ruhe.« Dean, der Charmeur, hatte sich in den General verwandelt, der an absoluten Gehorsam gewöhnt war.
    »Rühren Sie mich nicht an, Arschloch«, kreischte die Frau, »oder ich schreie, Sie würden mich vergewaltigen!«
    »Nein, das werden Sie nicht!« Blue eilte aus der Kabine »Was für Probleme haben Sie denn?«
    Die Frau stand im grellen gelben Licht beim Waschbecken. Zu ihrer Linken füllten Deans breite Schultern den Türrahmen. Ihr höhnisches Grinsen, die herausfordernd vorgeschobene Hüfte, der schiefgelegte Kopf - dies alles signalisierte ihren Groll gegen die ganze Welt, ihr Leid, für das sie Blue verantwortlich machte. »Dass Sie an mir vorbeistolziert sind - das ist mein Problem!«
    Blue hole tief Luft. »Offenbar sind Sie betrunken.«
    »Na und? Den ganzen Abend sitzen Sie da und tun so, als wären Sie was Besseres! Nur weil Sie mit diesem Scheißkerl bumsen.«
    Empört trat Blue vor. Aber Dean umfing ihre Taille. »Tu‘s nicht, sie ist es nicht wert.«
    Blue wollte die Frau nicht attackieren, sondern ihr nur die Meinung geigen. »Lass mich los, Dean.«
    »Verstecken Sie sich hinter Ihrem grandiosen Freund?«, spottete die Frau, während er Blue zur Seite schob.
    »Ich verstecke mich hinter niemandem!«, fauchte Blue und zerrte an dem starken Arm, von dem sie sich nicht befreien konnte.
    In diesem Moment erschien der grauhaarige Mann, der am Tisch der Frau gesessen hatte, mit breitem Brustkorb, eingefallenen Wangen und Bizepsen unter den kurzen T-Shirt-Ärmeln, die tätowierten Fässern glichen.
    Da sich die Frau auf Blue konzentrierte, bemerkte sie seine Ankunft nicht. »Sicher will Ihr hochgestochener, stinkreicher Freund verhindern, dass ich Sie grün und blau schlage. Dann würden Sie nicht mehr so nett aussehen, wenn er Sie heute Nacht fickt.«
    Mit gerunzelter Stirn begegnete Dean ihrem Blick im Spiegel. »Was für ein dreckiges Mundwerk Sie haben ...«
    Irgendjemand in der kleinen Schar, die sich hinter dem Graukopf versammelt hatte, hielt rücksichtsvoll die Toilettentür auf, damit niemand diese interessanten Ereignisse versäumte.
    Unbehaglich beugte sich der Grauhaarige vor. »Was machst du hier, Karen Ann?«
    »Das werde ich Ihnen erklären«, zischte Blue. »Sie will sich mit mir prügeln, weil sie ihr Leben vermasselt hat und allen anderen Leuten die Schuld an ihrem Elend gibt.«
    Schwankend klammerte sich die Frau an den Rand des Waschbeckens. »Für meinen Lebensunterhalt arbeite ich, Sie miese Nutte. Von niemandem lasse ich mir was schenken. Wie oft mussten Sie diesem Scheißkerl einen blasen, damit er Ihr Dinner bezahlt?«
    Da ließ Dean seinen Arm sinken. »Zeig‘s ihr, Blue.«
    Was soll ich ihr zeigen? Blue schluckte, als Karen Ann auf sie zu torkelte.
    Sie war einen Kopf größer und mindestens dreißig Pfund schwerer als Blue, aber sternhagelvoll. »Kommen Sie her, Schätzchen! Mal sehen, ob Sie genauso gut kämpfen können, wie Sie an Schwänzen lutschen.«
    »Jetzt reicht‘s!«, stieß Blue hervor. Warum Karen Ann ihr den Krieg erklärt hatte, wusste sie nicht, und es war ihr auch egal. Sie stürmte über den Fliesenboden. »Dafür werden Sie sich entschuldigen, Lady!«
    »Fahren Sie zur Hölle!« Die Finger zu Krallen gekrümmt, griff die Frau nach den Haaren ihrer Gegnerin. Blue duckte sich blitzschnell und rammte ihr den Kopf in den Bauch. Stöhnend sank Karen Ann zu Boden.
    »Verdammt, heb deinen Arsch hoch!« Der Graukopf sprang vor, aber Dean versperrte ihm den Weg. »Halten Sie sich da raus.«
    »Wer zwingt mich dazu?«
    Deans Lippen verzogen sich zur bedrohlichen Imitation eines Lächelns. »Wollen Sie es wirklich mit mir aufnehmen? Genügt es nicht, dass meine Braut Ihre Freundin soeben in den Hintern getreten hat?«
    Was nicht ganz stimmte. Blues Kopfstoß hatte erstaunlich zielsicher den Solarplexus der betrunkenen Frau getroffen. Nun lag Karen Ann zusammengekrümmt am Boden und rang nach Atem.
    »Darum haben Sie gebeten, Arschloch!« Der Graukopf schwang seine Faust.
    Ohne die Füße zu bewegen, parierte Dean die Attacke. Das Publikum jubelte, darunter auch der County-Richter, wie Blue feststellte. Taumelnd prallte der Grauhaarige gegen den Türrahmen. Die Augen verengt, ging er zum zweiten Angriff über. Dean trat zur Seite, sein Widersacher flog gegen den Handtuchspender.

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