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Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Warum, erriet sie mühelos. »Wirklich gut besucht, dieses Lokal - für einen Montagabend.«
    »Viel Auswahl gibt‘s hier nicht. Am Montag kann man sich zwischen dem Barn Grill oder Bibellesungen im Second Baptist entscheiden. Oder vielleicht ist das Second Baptist am Dienstag dran. In dieser Stadt ist der Terminplan für die Bibellesungen komplizierter als die Tricks der Stars an den Angriffslinien.«
    »Hier gefällt‘s dir, nicht wahr? Nicht nur auf der Farm fühlst du dich wohl. Auch das Kleinstadtleben hat‘s dir angetan.«
    »Mal was anderes.«
    Die Kellnerin legte die Speisekarten auf den Tisch. Bei Deans Anblick verzog sich ihre mürrische Miene zu einem schmachtenden Lächeln. »Hallo, ich heiße Marie, ich werde Sie heute Abend bedienen.«
    Irritiert wünschte Blue, jemand würde ein Gesetz erlassen, dass es Kellnerinnen in einem Lokal mit Tabascoflaschen auf dem Tisch untersagte, sich vorzustellen.
    »Freut mich, Sie kennen zu lernen, Marie«, erwiderte der frisch gebackenen Südstaatler gedehnt. »Was würden Sie mir empfehlen?«
    Ohne Blue zu beachten, las Marie die Speisekarte nur für ihn vor. Dean entschied sich für das Barbecue-Huhn mit Salat, Blue für gebratenen Wels mit einer Beilage, die »schmutzige Kartoffeln« hieß. Die entpuppten sich als eine Mischung aus Püree und saurer Sahne mit Pilzen, die in einer Sauce erstickten. Während sie ihr Essen verschlang, entfernte Dean die Haut von seinem Huhn und strich nur einen winzigen Butterklecks auf seine gebackene Kartoffel. Ein Dessert lehnte er ab. Immer wieder schwatzte er freundlich mit verschiedenen Stadtbewohnern, die seine Mahlzeit unterbrachen. Allen stellte er Blue als seine Verlobte vor. Endlich waren sie für ein paar Minuten allein, und sie musterte ihn interessiert über ein üppiges, klebriges Kuchenstück hinweg. »Wie wirst du den Leuten unsere geplatzte Verlobung erklären, wenn ich abgereist bin?«
    »Gar nicht. Soweit es diese Stadt angeht, bleibe ich verlobt, bis es einen triftigen Grund gibt, nicht mehr verlobt zu sein.«
    »Sobald dir eine atemberaubende, vollbusige, mäßig intelligente Zwanzigjährige ins Auge fällt.«
    Dean inspizierte Blues Dessert. »Wohin stopfst du das alles?«
    »Seit dem Frühstück habe ich nichts gegessen. Bitte, Dean, ich meine es ernst. Du darfst unsere Verlobung nicht lösen, indem du mir eine tödliche Krankheit andichtest oder behauptest, du hättest mich mit einem anderen Mann ertappt. Oder mit einer Frau«, ergänzte sie hastig. »Versprich mir das!«
    »Nur aus reiner, obszöner Neugier - hast du‘s schon mal mit einer Frau getrieben?«
    »Weich mir nicht aus! Ich warte auf dein Versprechen.«
    »Okay, ich werde sagen, du hättest mich sitzen lassen.«
    »Als würde dir das irgendwer glauben!« Blue steckte noch einen Kuchenbissen in den Mund. »Ist dir das jemals passiert?«
    »Was? Dass ich verlassen wurde? Klar.«
    »Wann?«
    »Irgendwann. Daran erinnere ich mich nicht genau.«
    »Ich wette, keine einzige Frau hat dir den Laufpass gegeben.«
    »Doch. Da bin ich mir sicher.« Dean nippte an seinem Bier und dachte nach. »Jetzt fällt‘s mir ein - Annabelle hat mich abserviert.«
    »Die Ehefrau deines Agenten? Hast du nicht gesagt, ihr wärt nie zusammen gewesen?«
    »Das stimmt. Damals behauptete sie, ich sei unreif. Wie ich gestehen muss, hatte sie Recht. Deshalb weigerte sie sich, mit mir auszugehen.«
    »Und wieso erzählst du mir, sie hätte dich abserviert? Wie passt das zusammen?«
    »He, versuchen wir doch gemeinsam, das rauszufinden.«
    Sie lächelte, und er lächelte zurück. Irgendwas in ihrem Innern begann zu schmelzen, zusammen mit dem letzten Stück des klebrigen Kuchens. Erschrocken entschuldigte sie sich und floh zur Toilette.
    Da fingen die Schwierigkeiten an.

15
    Die Frau war ihr schon früher aufgefallen. Grobknochig, mit verbittertem, stark geschminktem Gesicht und gefärbten schwarzen Locken, saß sie einem grauhaarigen Mann gegenüber. Immer wieder bestellten sie neue Drinks. Im Gegensatz zu vielen anderen Gästen waren sie nicht zu Dean gekommen. Aber die Frau hatte seine Begleiterin ein paar Mal durchdringend angestarrt.
    Als Blue jetzt am Tisch der beiden vorbeiging, lallte die Kommen Sie mal her, Kleine, damit wir plaudern können!«
    Blue ignorierte sie und betrat die Damentoilette. Sobald sie sich in einer Kabine eingeschlossen hatte, wurde gegen die Tür gehämmert, und dieselbe aggressive Stimme erklang. »Was ist los, Schätzchen? Sind Sie sich etwa zu

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