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Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition)

Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition)

Titel: Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Amend , Daniel Meyer
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war?«
    »Ja.«
    »Genau dort!«
    »Wie cool.«
    »Guck mal, Udo hat sogar für dich unterschrieben«, sagte Lars und klappte die DVD auf. Dort war eine bunte Zeichnung zu sehen, von Udo als Karikatur, und daneben stand geschrieben: »Mein lieber Daniel. No Panic! Alles Gute zum 16. Geburtstag. Ahoi! Udo Lindenberg«.
    Ich war sprachlos.
    »Woher weiß er denn überhaupt, dass ich Geburtstag habe?«, fragte ich.
    »Kann ja sein, dass dein großer Bruder es ihm erzählt hat«, grinste Lars mich komisch an, aber das glaubte ich ihm nicht, weil wir während der Zeit im Hotel ja immer zusammen waren. Ich blätterte durch das Heftchen, das in der DVD lag und schaute mir die schönen Fotos an. Als ich damit fertig war, sagte ich »cool«, packte alles ordentlich zusammen und rannte ins Wohnzimmer, um Mama voller Stolz mein neuestes Geschenk zu präsentieren. Sie musste es einfach sehen. Papa machte große Augen, als er von Udo Lindenberg erfuhr, und fing an, von einem Konzert zu erzählen, auf dem er vor über zwanzig Jahren gewesen war. Damals kannte er Mama noch nicht. Papa rückte zu uns und gab Mama einen Kuss. Ich freute mich schon auf den Moment, an dem wir alle wieder hier auf dem Sofa sitzen würden, mit Chips und Fanta, um gemeinsam die DVD anzusehen. Während ich neben Mama saß, fiel mir auf, dass ich schon wieder etwas Wichtiges vergessen hatte. Ich konzentrierte mich, was mir aber wegen Papas lauter Stimme und den vielen Geräuschen, die aus dem Fernseher kamen, nur schwer gelang. Vorhin lag es mir noch auf der Zunge, aber dann kam die Sache mit dem Geschenk dazwischen und der Gedanke verschwand irgendwo in meinem Kopf. Ich musste ihn finden!
    Ich ließ meine Eltern über ihre alten Zeiten reden und rannte in mein Zimmer. Dort war es angenehm ruhig. Ich nahm Anna in den Arm, kämmte ihre schönen blonden Haare und stellte mich ans Fenster. Das mache ich oft, wenn ich nachdenken muss. Der Himmel war noch genauso schwarz wie zuvor, als ich mit Lars im Raumschiff saß und über die Ewigkeit redete. Ich kam ins Grübeln. Über den Mond hatten wir auch gesprochen und über feste Freundinnen. Ich spürte, dass ich dem Geheimnis dicht auf der Spur war, bis Anna plötzlich fragte, ob sie mich auf meine Geburtstagsparty begleiten dürfe. Die Indianerfährte in meinem Kopf war dahin, und ich setzte Anna zur Strafe aufs Sofa zurück. Ich hatte ihr schon vor einigen Tagen erklärt, dass ich sie nicht mit zur Feier nehmen könne, weil ich mich dort ausschließlich um die hübschen Mädchen kümmern müsse. Und die brauchten meine volle Aufmerksamkeit. Ich überprüfte, ob im Geheimversteck der oberen Komodenschublade noch das Kondom lag, das ich dort für den Notfall gebunkert hatte. Falls ich morgen nach der Party ein Mädchen abschleppen würde, wollte ich gut vorbereitet sein. Es war noch da. Wie aus heiterem Himmel traf mich der Gedankenblitz, und ich stürmte ohne wertvolle Zeit zu verlieren ins Gästezimmer zurück. Lars lag im Bett und hörte Musik, die aus seinem Laptop kam.
    »Ich weiß wieder, was ich dich fragen wollte«, rief ich ihm zu und war in dem Augenblick unendlich erleichtert, diese Aufgabe endlich gelöst zu haben.
    »Na, dann erzähl mal«, lächelte Lars erwartungsvoll und drückte dreimal auf einen Knopf, um die Musik leiser zu stellen.
    »Nini.«
    »Ja?«
    »Warum hat sie einen Song für uns geschrieben?«
    Lars richtete sich auf und machte neben sich Platz. Ich setzte mich zu ihm und nahm einen Teil der Decke, damit es an meinen Füßen nicht kalt wurde.
    »Du hast mir doch mal erzählt, dass du früher so gerne Die Wilden Kerle geguckt hast«, sagte Lars, und ich nickte. In meinem Zimmer stehen zwei DVDs, die ich von Mama zum Geburtstag bekommen hatte. Am liebsten mochte ich die Folge Die Attacke der Biestigen Biester! Aber was hatte das mit Nini zu tun?
    »Nini war eines der biestigen Biester«, sagte Lars.
    »Echt?«
    »Nini hat ausgerechnet in deiner Lieblingsfolge mitgespielt. Ist das nicht ein verrückter Zufall?«
    »Hast du nicht mal gesagt, dass es im Leben keine Zufälle gibt?«
    »Gut gemerkt, mein Kleiner«, lächelte Lars. »Und weil es keine Zufälle gibt, habe ich Nini einen Brief geschrieben und ihr erzählt, dass du heute Geburtstag hast.«
    »Du hast ihr von mir erzählt? Sie weiß also jetzt, dass es mich gibt?«
    »Ja.«
    »Oh, mein Gott!«, flüsterte ich zur Decke und mein Herz schaltete einen Gang hoch, weil die Vorstellung viel zu aufregend war.
    »Darf ich noch mal ihr

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