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Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition)

Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition)

Titel: Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Amend , Daniel Meyer
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sagst, ich liebe dich immer einmal mehr.«
    Meine Tür öffnete sich plötzlich, und ich zuckte kurz zusammen. Ich brauchte eine Sekunde, um wieder aus meinem Traum zurückzukehren. Er hätte ruhig noch ein bisschen länger dauern können, so schön, wie er war. Wahrscheinlich hatte ich deswegen nicht bemerkt, dass Lars längst ausgestiegen war und neben mir stand.
    »Auf geht’s, Cowboy!«
    Sina begrüßte mich schon an der Wohnungstür. Ich nahm sie hoch und gab ihr einen Eskimokuss, indem ich meine Nase gegen ihre Nase stupste. Ich beeilte mich mit der Katzenknuddelung, weil ich mich schnell bei Mama entschuldigen wollte. Ich konnte mich zwar nicht erinnern, was ich gesagt oder getan hatte, aber wenn sie danach nicht mehr böse auf mich war, spielte das keine Rolle für mich. Ich lief ins Wohnzimmer und drückte sie. Papa drückte ich zur Sicherheit gleich mit. Dann putzte ich meine Zähne, schlüpfte in meinen Schlafanzug und schlich mich ins Gästezimmer. Lars war noch in der Küche, um seine Hustenmedizin zu nehmen. Neben dem Bett standen eine Kiste mit Feuerwerksraketen und dahinter die große Tüte mit noch mehr Geschenken. Lars meinte zwar, er wolle sie mir erst auf der Party geben, aber vielleicht konnte ich ja doch noch eins abstauben. Plötzlich fiel mir ein, dass ich mit ihm etwas besprechen wollte, aber ich erinnerte mich nicht mehr, was es war. Es hatte irgendwas mit dem Mond zu tun, aber ich kam einfach nicht drauf. Ich versuchte mich zu entspannen.
    »Na, hast du dich nicht im Zimmer geirrt?«
    Lars setzte sich neben mich und kraulte meinen Rücken.
    »Will noch nicht schlafen«, sagte ich und hielt meine neue Kamera fest in der rechten Hand, damit sie während der ganzen Nacht bei mir war.
    »Dann bleib einfach noch ein bisschen hier.«
    »Weißt du was? Gib mir doch jetzt ein Geschenk. Dann brauche ich morgen nicht alle drei aufzumachen.«
    »Ach, hast du sie schon gezählt, ja?«
    »Ja«, sagte ich. »Außerdem bekomme ich morgen schon so viele Geschenke auf der Party. Und dann bin ich immer so hektisch und rede so viel, wie jetzt, also gib mir doch gleich eins und morgen die anderen.«
    »Okay«, schmunzelte Lars und tätschelte mir über den Kopf. »Eins bekommst du noch.«
    Ich setzte mich auf, um zu gucken, welches er aus der Tüte zog und wurde so aufgeregt, dass ich wild mit meinen Füßen zappelte.
    »Was ist da drinnen? Was ist da drinnen? Was ist da drinnen?«
    »So, du beruhigst dich erst mal, legst dich wieder hin, schnaufst in Ruhe durch, dann gebe ich dir auch einen Tipp, okay?«
    »Okay.«
    »Wir waren doch in diesem schönen Hotel«, begann Lars zu erzählen, aber ich unterbrach in sofort und sagte: »Udo Lindenberg!«
    »Wie hieß das Hotel?«
    »Atlantik.«
    »Und da waren wir ja an der Bar.«
    »Ja.«
    »Und nach wem haben wir gesucht?«
    »Nach Udo.«
    »Und war er da?«
    »Nein.«
    »Hmm, und jetzt stell dir vor«, murmelte Lars ohne den Satz zu Ende zu sprechen und zog ein kleines Geschenk aus der Tüte.
    Ich grinste und strampelte vor lauter Vorfreude wieder aufgeregt mit den Füßen, aber dieses Gefühl in meinem Herzen war einfach zu schön und musste irgendwie raus. Lars legte das Geschenk neben meinen Kopf und sagte: »Hier, für dich.«
    »Ist das von Udo?«
    »Pack’s doch einfach aus.«
    Ich drehte und wendete das Päckchen ein paar Mal, aber dann traute ich mich nicht, das Geschenkpapier aufzureißen.
    »Darf ich Mama holen? Ohne Mama möchte ich das nicht auspacken. Hol sie mal rein!«
    »Du bist jetzt sechzehn, Daniel. Glaubst du nicht, dass du das alleine schaffst?«
    Ich überlegte. Auf der einen Seite hatte Lars recht, auf der anderen Seite wollte ich diesen schönen Moment so gerne mit meiner Mama teilen. Während ich darüber nachdachte, friemelten meine Finger aber schon den Tesafilm ab und das Geschenk packte sich von ganz alleine aus. Sina lag im Flur und miaute. Ich konnte sie durch die Tür hören. Meine Gedanken wirbelten kreuz und quer. Mir fiel wieder ein, was ich Lars fragen wollte. Nicht jetzt, sagte ich zu mir und kniff ganz fest die Augen zu und wieder auf. Dann hielt ich eine Doppel-DVD von Udo Lindenberg in den Händen.
    »Krass!«, sagte ich und starrte auf das Cover.
    »Weißt du, wo das Konzert aufgenommen wurde?«, fragte Lars, aber woher sollte ich das wissen? Ich war ja nicht dabei. »Im Atlantik.«
    »Echt?«
    »Ja, weißt du noch, als wir die Erkundungstour gemacht haben und hinten in diesem großen Saal landeten, wo alles aus Gold

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