Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Dieses heiß ersehnte Glueck

Titel: Dieses heiß ersehnte Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
überreden.
    »Sprich du mit ihm!« wandte Travis sich erbittert seiner Frau zu. »Er glaubt, er müsse diese kleine Hure heiraten. Er ist bereit, seine ganze Zukunft aufzugeben, nur weil diese schlaue Schlampe es so einrichtete, daß er ihr erster Kunde wurde. Wenn er nur so vernünftig gewesen wäre, noch ein paar Sekunden in der Kirche den Mund zu halten, würden vermutlich zwanzig Männer aussagen, daß sie mit dieser Schlampe geschlafen haben. Ich frage mich, ob sie deren
    Mäntel nicht auch mit ihrem jungfräulichen Blut beschmiert hat!«
    Regan, die ihre Hand auf den Arm ihres Mannes gelegt hatte, schien nicht die richtigen Wort zu finden.
    Nicole stellte sich neben Wesley und blickte in seine düsteren Augen. »Das glaubst du doch nicht, oder?«
    Wesley schüttelte den Kopf. »Ich möchte sie nicht heiraten; aber es ist meine Pflicht. Sie trägt mein Kind unter dem Herzen.«
    »Und was wird aus Kimberly?« fragte Nicole leise.
    »Sie . . .« Wes drehte sich einen Moment weg. »Sie ist in jenem Moment für mich gestorben, als ich in der Kirche aufstand und mein Geständnis ablegte.«
    »Wesley«, sagte Nicole, ihre Hand auf seinem Arm. »Ich kenne das Mädchen zwar nicht; aber ich glaube, sie hat Qualitäten, die eine gute Frau aus ihr machen könnten.«
    Wesley schnaubte. »Sie ist auf alle Fälle fruchtbar! Wollen wir das jetzt hinter uns bringen?«
    »Um Himmels willen, laß dir wenigstens ein paar Tage Zeit, dir alles noch einmal zu überlegen!« explodierte Travis. »Vielleicht kommst du bis dahin zur Vernunft. Wir können dem Mädchen einen Mann besorgen. Der Sohn des Schusters sucht eine Frau. Er könnte . . .«
    »Travis, du kannst deinen Schuster nehmen und mit ihm zum Teufel. . .«
    »Wesley!« mischte sich Regan hier ein. »Wirst du diese Leah hassen, sobald sie deine Frau geworden ist?«
    »Ich werde sie und ihr Kind aufs beste versorgen. Sollen wir jetzt nicht hineingehen zu meiner —«, er lächelte auf eine häßliche Weise, »Braut?«
    Ehe die Sonne an diesem verhängnisvollen Sonntag unterging, wurde aus Leah Simmons Mrs. Wesley Stanford.
    Irgendeine Kraft in ihrem Inneren half ihr, sich aufrecht zu halten und die Fragen des nervösen Predigers deutlich zu beantworten. Sie hatte zwar nicht ganz begriffen, wie das alles zustande gekommen war; doch es war ganz wie in einem ihrer Träume: Bei der Trauungszeremonie stand sie neben dem Mann, den sie schon immer liebte. Da schienen sogar die Schmerzen in ihrem Leib wie weggepustet.
    Die feierliche Gruppe von Leuten sagte kein Wort, als die Trauung vollzogen wurde. Man half Leah, ihr Kreuz neben Wesleys Unterschrift in das Kirchenbuch zu machen, und dann trug Clay mit starken Armen sie zu einer wartenden Kutsche. Sie war zu krank, um zu bemerken, wo sie war oder daß ihr frischgebackener Ehemann und ihr Schwager sich weigerten, sie anzusehen.
    Sie wurde in ein Boot gesetzt, stromaufwärts gerudert und wieder in eine Kutsche geladen. Endlich legte man sie sacht in ein weiches, sauberes Bett.
    »Mein Zimmer«, schnaubte Wesley, als Regan und Clay das Mädchen auf das Bett legte. »Dann schickt es sich wohl, daß ich das Haus verlasse.«
    »Das Haus verlassen!« keuchte Regan. »Mit einer frischvermählten Frau und . . .«
    Wesleys Blick brachte sie zum Schweigen. »Wenn du glaubst, ich kann mir das da jeden Tag ansehen und dabei meinen Verstand behalten, kennst du mich aber schlecht. Ich muß für eine Weile aus dem Haus, um mich an alles Neue gewöhnen zu können.«
    Er nahm seine Reisetasche aus einem Schrank und stopfte Kleider hinein.
    »Wo willst du denn hin?« fragte Regan ihn flüsternd. »Du wirst sie und das Baby doch nicht sitzenlassen?«
    »Nein, ich kenne meine Pflicht! Ich werde für beide sorgen, aber ich brauche etwas Zeit, um mich . .. damit abzufinden.« Er blickte höhnisch auf die schlafende Leah in seinem Bett. »Ich werde zu meiner Farm in Kentucky fahren, dort arbeiten und im Frühjahr wiederkommen. Das Kind wird dann alt genug sein, daß es reisen kann.«
    »Du kannst uns doch das da nicht einfach hierlassen«, sagte Travis von der Tür her. »Du bist doch der Ehrenmann gewesen, der eine ehrliche Frau aus ihr machen mußte. Nimm sie mit. Ich möchte durch sie nicht ständig an deine Dummheit erinnert werden.«
    »So dürft ihr nicht voneinander scheiden«, sagte Regan, doch Wesley war schon aus dem Zimmer gegangen. »Lauf ihm nach«, rief sie Travis zu. »Nicole und ich werden uns um das Mädchen kümmern! Laß deinen Bruder

Weitere Kostenlose Bücher