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Dieses heiß ersehnte Glueck

Titel: Dieses heiß ersehnte Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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nicht im Groll von hier Weggehen.«
    Travis zögerte, tätschelte dann seiner Frau kurz die Wange und raste die Treppe hinunter. Durch das Schlafzimmerfenster beobachtete Regan, wie die Brüder sich umarmten, ehe Wesley zur Mole hinunterging und das Boot bestieg, das ihn in den Westen bringen würde.

Kapitel 3
    Zwei Tage nach Wesleys Aufbruch nach Kentucky brachte Leah ein totes Kind zur Welt. Sie weinte über dem kleinen Sarg, wurde dann mit sanfter Gewalt wieder in das Bett zurückbefördert, wo sie tagelang schlief und nur kurz erwachte, um ein wenig zu essen.
    Als Leah dann endlich richtig zu sich kam und ihre Umgebung wahrnehmen konnte, war sie überzeugt, sie wäre im Paradies. Sie lag in der Mitte eines gewaltigen Vier-Pfosten-Bettes, über sich einen Betthimmel aus kremfarbenem Tuch. Die Wände waren weiß gestrichen, Bilder von Segelschiffen und jagenden Männern auf Pferden hingen daran. Und im Zimmer standen kostbare Möbel, wie sie sie noch nie gesehen hatte.
    Sie gestattete sich nur kurz, diese Aussicht zu genießen, ehe sie die Beine aus dem Bett schwang. Sie trug eine Haube auf dem Kopf und ein schneeweißes Nachthemd. Staunend berührte sie das Gewand, während das Zimmer aufhörte, sich um sie zu drehen.
    »Was machen Sie denn da?« rief eine Frau von der Tür her. »Miss Regan!« schrie sie dann über die Schulter.
    Als Regan ins Zimmer kam, rang Leah mit der Frau, die sie nicht aus dem Bett lassen wollte. »Es ist gut, Sally«, sagte Regan.
    »Sie hat ja keine Ahnung, wie Leute Ihres Standes sich benehmen«, sagte die Kammerzofe mit gerümpfter Nase.
    Regan richtete sich auf. »Sally!« befahl sie. »Du verläßt sofort das Zimmer. Ich rede später mit dir!«
    Als die Zofe gegangen war, wandte sich Regan Leah zu, die schon wieder versuchte, aufzustehen. »Du mußt ruhen.«
    »Ich muß nach meinen kleinen Geschwistern sehen. Der Alte läßt sie verhungern.«
    Mit sanfter Gewalt drückte Regan sie wieder in die Kissen zurück. »Deine Geschwister sind gut versorgt. Travis und Clay sind zu deiner Farm gefahren und haben alle deine Schwestern und Brüder mitgenommen. Sie wurden bei anderen Leuten untergebracht. Was deinen Vater betrifft, so hat ihn schon seit Wochen keiner mehr gesehen. Nicht mehr seit dem Tag, als er ... in die Kirche kam. Im Augenblick darfst du nichts anderes tun als schlafen, essen und dich erholen. Wenn es dir wieder besser geht, kannst du deine Familie besuchen. Ah, da kommt das Tablett!«
    Leah sah verwirrt zu, wie ein hübsches Tablett aus bemaltem Holz, auf dem Berge von Essen standen, auf die Decke quer über ihre Beine gestellt wurde.
    »Ich wußte nicht, was du gerne ißt«, sagte Regan. »Also bestellte ich von jedem etwas.« Regan hob ein paar silberne Topfdeckel an, damit der Duft der heißen Speisen Leahs Appetit anregen sollte.
    »Ich ...«, stammelte Leah.
    Regan tätschelte ihre Hand. »Iß so viel, wie du kannst, und nimm, was dir schmeckt! Dann möchte ich, daß du wieder ruhst. Wir werden dich erst mästen, ehe du wieder an die Arbeit gehst. Der Nachttopf steht unter dem Bett.«
    Damit ging Regan aus dem Zimmer.
    Leah fiel mit beiden Händen über die Speisen her und aß, wie sie es gewohnt war — so schnell sie konnte. Sie merkte gar nicht, daß sie die Laken und den Betthimmel dabei vollkleckerte. Als sie das Tablett leergegessen hatte, ging sie auf den Topf. Dann kippte sie den Inhalt durch das Fenster über den Rosenbeeten aus. Zu Hause hatte sie immer das Nachtgeschirr auf diese Weise geleert. Sie kratzte sich ausgiebig, kehrte ins Bett zurück und schlief wieder ein. Travis’ Zetern, was sie mit seinen Rosen angestellt habe, konnte sie nicht mehr hören.
    Zehn Tage lang tat Leah nichts anderes als schlafen und essen, und als ihre Kratzer und Blutergüsse abgeheilt waren, blickte Regan sie gedankenvoll an. Regan hatte Leah erzählt, daß Wesley nach Kentucky abgereist war, und dabei so getan, als habe er das von Anfang an vorgehabt.
    Leah lernte nun auch, daß sie das Nachtgeschirr den Dienstboten zum Leeren übergeben mußte; sie hatte jedoch nie den Mut, das Schlafzimmer zu verlassen. Sie saß am Fenster und schaute auf die vielen Häuser hinaus, die zu Travis’ Plantage gehörten, und sah, daß Hunderte von Leuten darauf arbeiteten. Allmählich begann sie, sich ruhelos zu fühlen.
    »Wann soll ich mit der Arbeit anfangen, die Sie erwähnt haben?« fragte sie Regan.
    Diese faßte unter Leahs Kinn und betrachtete ihr Gesicht im Sonnenlicht. Die

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