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Dieses heiß ersehnte Glueck

Titel: Dieses heiß ersehnte Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Blutergüsse und Schrammen waren fast verschwunden. »Wie wäre es mit morgen früh?«
    »Gut!« Leah lächelte. »Haben Sie etwas, das ich anziehen könnte? Etwas Altes«, sagte sie, während sie mit dem Kopf auf Regans blaues Seidenkleid deutete.
    »Ich glaube auch, daß wir uns allmählich über deine
    Garderobe Gedanken machen müssen«, sagte Regan nachdenklich. »Ja, ich glaube, wir beginnen morgen früh, sobald Nicole verfügbar ist.« Sie ließ Leah keine Zeit, Fragen zu stellen. »Ich muß gehen. Es ist viel für morgen vorzubereiten«, sagte sie zerstreut, während sie das Zimmer verließ.
    Als Leah am nächsten Morgen erwachte, standen Nicole und Regan an ihrem Bett. Sie trugen beide abgewetzte, grobe Kleider aus Musselin, hatten die Haare mit Hauben bedeckt und einen strengen Ausdruck auf dem Gesicht.
    »Es wird nicht leicht sein«, murmelte Regan. »Wo fangen wir an?«
    »Zuerst den Körper, die Haare morgen!«
    Ehe Leah ein Wort sagen konnte, faßten die Frauen sie links und rechts bei den Armen, zogen sie aus dem Bett und führten sie aus dem Schlafzimmer. Während Leah durch das Haus mehr geschleppt als geführt wurde, betrachtete sie staunend Teppiche, Bilder, Tapeten und prächtige Möbelstücke. Sie wurde ins Erdgeschoß in einen verhältnismäßig schlichten Raum gebracht, der immer noch schön war im Vergleich zu jenem, in dem sie auf der Farm gewohnt hatte.
    »Soll das mein Zimmer werden? Aber, was machen Sie da . . .!« rief sie erschrocken, als Regan und Nicole ihr buchstäblich das Nachthemd vom Leib rissen. Sie beugte sich vor und versuchte, ihre Blöße mit den Händen zu bedecken. »Sie können doch nicht. . .«
    »Du wirst dich daran gewöhnen müssen, Leah«, sagte Regan. »Weil du ein paar Tage gar nichts mehr anhaben wirst.«
    »Sie haben doch nicht das Recht. ..«, begann Leah wieder und bückte sich nach dem Nachthemd, das vor ihr auf der Erde lag.
    »Da hinein!« befahl Regan und deutete auf einen riesigen Zuber in der Mitte des Raumes.
    Leah blieb stocksteif stehen und hielt sich das Nachthemd vor den Leib.
    Nicole übernahm nun die Regie.
    »Leah«, sagte sie energisch. »Du bist nun eine Stanford, und mit diesem Namen und dem herrlichen Haus sind gewisse Pflichten verbunden. Du kannst nicht am Eßtisch sitzen und dabei übler riechen als ein Maultier, was im Augenblick der Fall ist. Deshalb werden Regan und ich die nächsten Wochen — oder Monate, wenn es sein muß — damit verbringen, aus dir eine Stanford zu machen. Wir werden dich waschen, einkremen und dir Gesichtsmasken machen; und wenn wir das hinter uns haben, werden wir uns mit deiner Grammatik befassen, deinen Manieren, deinem Gang und eben allem, was der Verbesserung bedarf.«
    Leah blickte von der einen Frau zur anderen. »Und wenn Sie damit fertig sind, werde ich dann auch so riechen wie Sie? Werde ich so ein schönes Kleid tragen dürfen, wenn Wesley zurückkommt?«
    Regan und Nicole wechselten lächelnd einen Blick. »Du wirst ein wunderschönes Kleid tragen. Wesley wird stolz sein, dich als Frau zu haben.«
    Einige Tage darauf fragte Leah sich, ob sie in diesen Waschzuber gestiegen wäre, wenn sie geahnt hätte, was die beiden tückischen Frauen mit ihr vorhatten. Sie hatte angenommen, die beiden würden sich über ihre saubere Haut freuen; doch Nicole schüttelte nur den Kopf.
    »Das genügt keineswegs. Das ist alles zu viele Jahre vernachlässigt worden.«
    Leah wurde in einen Baumwollmantel gehüllt und in einen anderen Raum geführt. Da stand wieder ein Zuber. »Was ist denn das?« fragte Leah erschrocken.
    »Modder«, antwortete Regan lachen.
    Und so wurde sie in diesen schwarzen Schlamm getaucht und mußte dann so nackt, wie sie Gott erschaffen hatte, in dem Zuber stehen, bis der Schlamm auf ihrer Haut getrocknet war. Dieses Schlammbad mußte sie noch dreimal hintereinander nehmen, ehe sie von Nicole und Regan auf einen Tisch gelegt wurde, die ihr dort mit rauhen Lederhandschuhen das Zeug wieder von der Haut abrieben. Dann kam sie noch einmal in einen Zuber, der diesmal mit Wasser und einem fetten Pflanzenöl gefüllt war, und als sie dieses Bad hinter sich hatte, wurde sie von den Ladies mit Gurkenkreme eingerieben.
    »Nicht übel«, sagte Regan am Ende dieses Tages mit schmutzigem Kleid und strähnigen Haaren, die ihr über die Augen hingen, »ich glaube, wir haben eine Menge erreicht!«
    Sie gab Leah einen Klaps auf die nackte Kehrseite, hängte ihr einen Mantel um und eskortierte sie in ihr Zimmer im

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