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DIESES MAL IST ALLES ANDERS

DIESES MAL IST ALLES ANDERS

Titel: DIESES MAL IST ALLES ANDERS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CARMEN M. REINHART , KENNETH S. ROGOFF
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Reserveanforderungen für Entwicklungsländer in Brocks Stichprobe von 1960 bis Anfang der 1980er-Jahre beliefen sich auf ungefähr 0,25 – mehr als das Dreifache der Reserveanforderungen für entwickelte Ökonomien.
    12 Eine weitere subtile Form des Zahlungsausfalls illustrierte die argentinische Regierung im Umgang mit ihren inflationsindexierten Schulden im Jahr 2007. Die meisten unparteiischen Beobachter sind sich darüber einig, dass Argentiniens offizielle Inflationsrate während dieser Periode aufgrund von Regierungsmanipulationen eine erhebliche Untertreibung seiner tatsächlichen Inflation darstellte. Diese Untertreibung stellte nach jedem Maßstab einen partiellen Zahlungsausfall bei indexgebundenen Schulden dar und betraf eine große Zahl von Anleiheinhabern. Dennoch fand Argentiniens De-facto-Zahlungsausfall bei Inlandsanleihen weder in der Auslandspresse noch bei Rating-Agenturen ein großes Echo.
    Kapitel 8: Inlandsstaatsschulden: Das fehlende Verbindungsglied, das eine Auslandsschuldenkrise und eine hohe Inflation erklärt
    1 Eine der besten Standardquellen ist Maddison (2004).
    2 Zum Beispiel Bulow und Rogoff (1988b); Reinhart, Rogoff und Savastano (2003a).
    3 Siehe Reinhart, Rogoff und Savastano (2003a).
    4 Zum Beispiel lehnt der Kolmogorov-Smirnov-Test die Hypothese ab, dass die beiden Häufigkeitsverteilungen auf der 1-Prozent-Ebene gleich sind.
    5 Siehe Gavin und Perotti (1997) sowie Kaminsky, Reinhart und Végh (2004) zu ihren Erkenntnissen über eine prozyklische Wirtschaftspolitik. Siehe auch Aguiar und Gopinath (2007) für ein Modell, in dem sich das prozyklische Verhalten der Leistungsbilanz durch die hohe Quote an permanenten bis vorübergehenden Schocks in aufstrebenden Ökonomien erklären lässt.
    6 Allerdings hatten die heute reichen Länder in früheren Zeiten mit den gleichen Problemen zu kämpfen, als auch sie wiederholt ihre Schulden nicht zurückzahlten und eine ausgesprochen prozyklische Fiskalpolitik verfolgten.
    7 Siehe Cagan (1956). Seigniorage-Gewinne sind einfach die realen Einnahmen, die eine Regierung durch Ausübung ihres Monopols auf das Drucken von Banknoten erzielen kann. Diese Einnahmen können in die Geldmenge heruntergebrochen werden, die zur Erfüllung der wachsenden Nachfrage nach Transaktionen zu konstanten Preisen und für das Wachstum nötig ist. Das löst Inflation aus und senkt damit die Kaufkraft des umlaufenden Geldes. Dieser Effekt wird im Allgemeinen als Inflationssteuer bezeichnet. In einem klassischen Beitrag berücksichtigt Sargent (1982) Daten über Schatzwechsel (Treasury Bills) der Zentralbanken von fünf Ländern nach dem Ersten Weltkrieg (Deutschland, Österreich, Polen, Tschechoslowakei und Polen). Natürlich sind diese Schulden im Wesentlichen verwässert durch die konsolidierte Bilanz der Regierung.
    8 Siehe Dornbusch und Fischer (1993).
    9 Selbstverständlich wird die mögliche Nutzung einer unvorhergesehenen Inflation zur Nichtrückzahlung nominaler Schulden in der theoretischen Literatur – zum Beispiel Barro (1983) – durchaus verstanden.
    10 Der Fall Brasilien ist insofern außergewöhnlich, als ein Teil der Schulden inflationsindexiert war, wenngleich Verzögerungen im Indexierungsschema der Regierung ermöglichten, ihre Schulden mit einer entsprechend hohen Inflationsrate wegzuinflationieren. Tatsächlich scheint genau das passiert zu sein, da das Land über viele Jahre immer wieder Hyperinflationen hatte.
    11 Calvo und Guidotti (1992) entwickelten ein Modell der optimalen Laufzeitstruktur nominaler Schulden, bei dem die Regierung zugunsten einer hohen Glaubwürdigkeit im Hinblick auf die Wahrung einer niedrigen Inflationsrate (durch die Aufnahme sehr kurzfristiger Schulden, die sich weitaus schwerer weginflationieren lassen) auf Flexibilität (die Option, langfristige Schulden in Zeiten finanzieller Belastung wegzuinflationieren) verzichtet.
    Kapitel 9: Inlands- und Auslandsschuldenkrisen: Was ist schlimmer? Was ist älter?
    1 Es sollte auch erwähnt werden, dass andere Wirtschaftsindikatoren (neben der Inflation und dem Pro-Kopf-Wachstum des BIP, die wir ausführlich untersuchen) eine aussagekräftigere Antwort auf die Frage bieten würden, wie schlecht die Bedingungen sein müssen, damit ein Land einen Zahlungsausfall erwägt. (Insbesondere neigen die Auswirkungen von Inlandsschulden beziehungsweise Auslandsschulden auf soziale Indikatoren über Armut, Gesundheit, Einkommensverteilung etc. grundsätzlich dazu, sehr unterschiedlich zu

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