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Diesseits vom Paradies

Diesseits vom Paradies

Titel: Diesseits vom Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Scott Fitzgerald
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Prüfung zu schaffen.«
    »Mich ärgert es nicht«, sagte Amory langsam. »Ich bin nur wütend über die konkreten Folgen. Meine Faulheit stand völlig im Einklang mit meinem System; mich hat einfach das Glück im Stich gelassen.«
    »Du meinst, dein System hat dich im Stich gelassen.«
    »Vielleicht.«
    »Und was hast du jetzt vor? Dir schnell ein neues [148] zusammenbasteln oder die nächsten zwei Jahre hier als Ausrangierter rumbringen?«
    »Ich weiß es noch nicht.«
    »Komm, Amory, reiß dich zusammen!«
    »Vielleicht.«
    Amorys Standpunkt war zwar gefährlich, aber nicht weit von der Wahrheit entfernt. Wenn man seine Reaktionen auf seine Umgebung auflisten wollte, so müsste die Liste – beginnend mit seinen frühesten Jahren – etwa so aussehen:
    1. Der ursprüngliche Amory.
    2. Amory plus Beatrice.
    3. Amory plus Beatrice plus Minneapolis.
    Dann hatte St. Regis ihn kräftig durchgeschüttelt und von vorne anfangen lassen:
    4. Amory plus St. Regis.
    5. Amory plus St. Regis plus Princeton.
    Das war seine stärkste Annäherung an den Erfolg durch Anpassung gewesen. Der ursprüngliche Amory, lernfaul, phantasievoll, rebellisch, war darunter fast ganz verschüttet. Er hatte sich angepasst und Erfolg gehabt, doch da die erzielten Erfolge seine Phantasie weder befriedigten noch weiter verlockten, hatte er lustlos und eher zufällig die ganze Sache hingeschmissen und war wieder:
    6. Der ursprüngliche Amory.
    Finanzielles
    Sein Vater starb still und ohne Aufhebens an Thanksgiving. Die völlige Unvereinbarkeit des Todes mit der herrlichen [149] Umgebung von Lake Geneva und der würdigen Zurückhaltung, die seine Mutter an den Tag legte, belustigte ihn, und er betrachtete das Begräbnis mit amüsierter Nachsicht. Jedenfalls befand er, dass Beerdigung immer noch besser war als Einäscherung, und er lächelte über seinen Kindheitstraum, sich im Wipfel eines Baumes langsam in Luft aufzulösen. Am Tag nach der Zeremonie vergnügte er sich in der großen Bibliothek damit, in möglichst anmutigen Sterbehaltungen aufs Sofa zu sinken, und versuchte sich vorzustellen, ob man ihn in der Stunde seines Todes wohl mit fromm über der Brust gekreuzten Armen finden würde (einer Haltung, die Monsignore Darcy einmal als die distinguierteste befürwortet hatte) oder aber die Hände hinter dem Kopf verschränkt, in einer eher heidnischen, byronschen Pose.
    Weit mehr als der endgültige Abschied seines Vaters von den Dingen dieser Welt interessierte ihn ein Dreiecksgespräch zwischen Beatrice, Mr. Barton (von Barton & Krogman, ihren Rechtsanwälten) und ihm, das einige Tage nach der Beisetzung stattfand. Zum ersten Mal gewann er dabei tatsächlichen Einblick in die finanzielle Lage der Familie und wurde sich bewusst, mit welch beträchtlichem Vermögen sein Vater einst gewirtschaftet hatte. Er nahm ein Hauptbuch mit der Aufschrift »1906« zur Hand und ging es sorgfältig durch. Die Gesamtausgaben dieses Jahres beliefen sich auf etwas mehr als einhundertundzehntausend Dollar. Davon waren vierzigtausend Beatrice’ persönliches Budget, für das keinerlei Versuch einer Abrechnung unternommen worden war; alles lief unter der Rubrik »Zahlungsanweisungen, Schecks und Kreditbriefe zugunsten von [150] Beatrice Blaine«. Die Verteilung des Restes war ziemlich minutiös aufgelistet: Danach beliefen sich die Steuern und Instandhaltungskosten für den Besitz in Lake Geneva auf fast neuntausend Dollar; die allgemeinen Unterhaltskosten einschließlich Beatrice’ privaten Eisenbahnwaggons und eines in diesem Jahr neu angeschafften französischen Wagens betrugen über fünfunddreißigtausend Dollar. Der Rest war vollständig belegt, und dann gab es konstant einige Posten, die ohne Ausgleich auf der rechten Seite des Hauptbuches blieben.
    In dem Band für 1912 entdeckte Amory mit Schrecken den reduzierten Bestand an Wertpapieren und die stark gesunkenen Einkünfte. Beatrice’ Budget war davon weitgehend unberührt geblieben, doch ganz offensichtlich hatte sein Vater sich im Jahr zuvor mit einigen allzu waghalsigen Ölspekulationen abgegeben. Das Öl war nur zu einem geringen Teil verheizt worden, doch Stephen Blaine hatte sich dabei die Finger verbrannt. Das nächste und die darauffolgenden Jahre zeigten ähnliche Einbußen, und Beatrice hatte zum ersten Mal ihr eigenes Geld angreifen müssen, um das Haus instand zu halten. Dennoch belief sich ihre Arztrechnung für 1913 auf über neuntausend Dollar.
    Über den exakten Stand der Dinge erging sich

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