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Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Titel: Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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und kniehohe Stiefel. Eine Flasche Jim Beam Black und ein einzelnes Glas standen auf dem Tablett, das sie auf dem Tisch abstellte. Nachdem sie das Glas drei Fingerbreit hoch mit der bernsteinfarbenen Flüssigkeit gefüllt hatte, ließ sie den Unbekannten allein.
    Er blickte ihr versonnen nach, bevor er das Glas ergriff und sich wieder dem Portal zuwandte. Die Eisschicht war wie das Universum selbst: kalt und lebensfeindlich. Das Volk wird überleben, dachte der Unbekannte. Was auch immer es kosten mag.
     
    ♦ ♦ ♦
     
    An Bord des Sklavenschiffes Glory of Khar’shan
     
    Die Glory of Khar’shan war über hundert Jahre alt und nicht gerade schön anzusehen. Doch ihr Rumpf war völlig intakt, ihre Antriebe waren nahezu neu, und sie war bestens bewaffnet. Das war wichtig in einer Galaxie, in der die Sklaverei verpönt war und Schiffe wie die Khar’shan von Regierungen und Piraten gleichermaßen ins Visier genommen wurden. Doch die positiven Eigenschaften der Khar’shan wussten weder Hai McCann noch die anderen einhundertzweiunddreißig Wesen zu würdigen, die in ihren stinkenden Laderaum gepfercht waren.
    Es war ein düsterer Ort. Nur wenig Licht drang durch die Bullaugen, die an der Decke angebracht waren. Die gebogenen Stahlstützen erinnerten an Rippen, sodass McCann den Eindruck hatte, im Bauch einer riesigen Bestie gefangen zu sein. Die Art, wie das Kondenswasser an den rostfleckigen Stahlwänden herabsickerte, und der unerbittliche Gestank, der von den ungewaschenen Körpern ausging, verstärkten diesen Eindruck noch, ebenso wie die Geräusche der Rohrleitungen. Sie dröhnten und kündigten wieder einmal einen monsunähnlichen Wasserschwall an, der die Sklaven reinigen und ihre Exkremente in die Recyclingsysteme des Schiffes spülen sollte. Einer der Sklaven hatte es auf den Punkt gebracht: „Letztendlich müssen wir unsere eigene Pisse trinken.“
    Doch so war es nun mal. Alles, was McCann tun konnte, war, regelmäßig Übungen abzuhalten, sich vorzustellen, wie er seine Freiheit wiedererlangte, und vor sich hin zu dösen. Genau das tat er gerade, als ihn ein batarianischer Handrücken im Gesicht traf. „Aufwachen, du Cerberus-Abschaum! Oder willst du deine Füße verlieren?“
    McCann fluchte und wandte sich dem Störenfried zu. Der Batarianer war humanoid, wenn es denn möglich war, jemanden mit vier Augen, acht Nasenlöchern und aufgequollenen Wangen als „menschlich“ zu bezeichnen. „Fick deine vier Augen“, blaffte McCann, „und deine ganze mutterlose Kaste gleich mit.“
    Seine Aufforderung brachte McCann einen weiteren Schlag ein, während der Ladekran laut aufjaulte und ein enger Käfig nach dem anderen für die Sklaven herabgesenkt wurde. Sie mussten aufrecht sitzen und die Füße anziehen, um nicht verletzt zu werden. Die Käfige dienten dazu, streitbare Individuen zu isolieren und sie vor Verletzungen zu schützen, wenn das Schiff gezwungen war, Manöver mit hoher G-Kraft auszuführen. Deshalb war McCann sofort klar, dass die Batarianer etwas im Schilde führten. Aber was?
    Die Antwort auf diese Frage erfolgte prompt. Eine Stimme meldete sich über das Interkom: „Hier ist der Kapitän. Das Schiff für den Kampf vorbereiten und sichern. Alle Crewmitglieder auf Gefechtsstation. Primärwaffen sind bereit. Sekundärsysteme sind bereit. Tertiärwaffen sind bereit. Geschätzte Zeit bis zum Kontakt: siebenundvierzig Minuten. Das ist alles.“
    Jetzt wussten die Sklaven mehr. Doch einige wichtige Informationen fehlten noch. Wurden die Batarianer attackiert oder waren sie die Angreifer? Und wenn dem so war, was wollten sie damit erreichen? Es gab keine Möglichkeit, das zu erfahren. Eine Frau begann zu beten, ein Turianer sagte, sie solle den Mund halten, und McCann sah sich in der merkwürdigen Situation, hoffen zu müssen, dass seine Kerkermeister das bevorstehende Gefecht gewannen. Wenn sie den Kampf verloren und die Khar’shan zerstört wurde, war sein Leben vorbei.
     
    ♦ ♦ ♦
     
    An Bord des quarianischen Schiffes Idenna
     
    Gillian Grayson hatte Dienst, als der Alarm ausgelöst wurde. Übungen waren eine völlig normale Angelegenheit an Bord der Idenna und wurden häufig durchgeführt. Aus diesem Grund nahm sie an, dass Kapitän Ysin’Mal Vas die Mannschaft einen weiteren simulierten Notfall üben ließ, bis er sich unversehens über das Interkom meldete. „Dies ist keine Übung. Ich wiederhole: Dies ist keine Übung. Ein Piratenoder Sklavenschiff nähert sich unserer

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