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Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Titel: Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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weiteres Wort.
     
    ♦ ♦ ♦
     
    Die Straßen auf Omega waren voller Leute, als ein weiterer künstlicher Tag sich seinem Ende entgegenneigte und das Licht zusehends schwand. Viele der Fußgänger befanden sich auf dem Weg nach Hause, und andere begannen sich gerade erst zu regen, als Gillian die geordnete Welt des quarianischen Lagerhauses verließ und gegen die chaotische Umgebung eintauschte. Sie war auf der Suche nach einem Weg, eine Verbindung zu Cerberus und somit zu dem Unbekannten herzustellen. Doch das war alles andere als leicht. Alle, die nichts wussten, wollten ihr Lügen verkaufen, und wer etwas wusste oder zumindest vielleicht etwas wusste, gab sich auffallend zugeknöpft.
    Es war frustrierend. Allmählich gingen Gillian die Ideen aus, vom Geld ganz zu schweigen. Doch eine Möglichkeit gab es noch. Es war reine Spekulation, aber immer noch besser als gar nichts: ein Nachtclub namens Afterlife. Der Laden stand jedermann offen. Dort sollten sich die Reichen und Mächtigen ebenso treffen wie die gewöhnlichen Leute, unabhängig von ihrem sozialen Status. Sie alle waren an denselben Sachen interessiert, an Musik, Sex und Drogen. Gillian waren diese Dinge vollkommen gleichgültig.
    Nein, ihr Interesse galt der Tatsache, dass das Afterlife Ana T’Loak gehörte. Die kriminelle Asari sollte angeblich die mächtigste Person auf Omega sein. Aus Gillians Sicht war die Tatsache von Bedeutung, dass es eine Verbindung zwischen T’Loak, ihrem Vater und dem Unbekannten gab. Kahlee zufolge wollte die Asari Paul Grayson auf Anweisung des Unbekannten töten. Diese Absprache deutete auf eine Verbindung hin, von der Gillian zu profitieren hoffte. Das Problem war nur, eine Audienz bei T’Loak zu bekommen, und wenn sie denn eine bekam, Informationen aus der Frau herauszuholen. Das war die Erklärung dafür, dass ein Besuch im Afterlife am Ende von Gillians Liste stand statt ganz oben.
    Als Gillian sich vom Fußgängerstrom treiben ließ, sah ihr Plan vor, sich etwas zu essen zu kaufen und die Zeit totzuschlagen, bis sie dem Nachtclub einen Besuch abstattete. T’Loak tauchte dort für gewöhnlich gegen neun Uhr auf. Also hatte es keinen Sinn, den Nachtclub schon eher auszusuchen.
    Gillian hatte mittlerweile den Bogen raus, wie sie den allgegenwärtigen Gaunern ausweichen konnte. Mit am wichtigsten war, ständig in Bewegung zu bleiben. Als sie an einem auf Panzerungen spezialisierten Geschäft vorbeikam, verspürte sie ein kribbelndes Gefühl zwischen ihren Schulterblättern und blieb stehen, um sich umzusehen. Das tat sie nicht zum ersten Mal. Gillian hatte dieses Gefühl schon am Tag zuvor gehabt. Wurde sie verfolgt?
    Die Antwort lautete „Ja.“ Jeder beobachtete jeden auf Omega – entweder in der Hoffnung, sich so einen Vorteil zu verschaffen, oder in dem Versuch, sich selbst zu schützen. Nachdem sie ihre Umgebung überprüft hatte, ohne etwas Besonderes zu entdecken, ging Gillian weiter.
    Obwohl sie noch immer lernte, sich auf der Station zu orientieren, war Gillian schon lange genug auf Omega, um einige Lieblingsstände zu haben. An einem dieser Stände wurden würzige, in Teig gewickelte Würstchen verkauft, die nicht nur wohlschmeckend, sondern auch günstig waren. Nachdem sie endlich an die Reihe gekommen war, setzte sich Gillian an einen der Tische, die zu den Imbissbuden gehörten, als sie das prickelnde Gefühl zum zweiten Mal spürte. Sie wandte sich schnell um und entdeckte ein Gesicht, von dem sie glaubte, es bereits einmal gesehen zu haben, konnte es jedoch nicht zuordnen. Einen Sekundenbruchteil später war der Mann verschwunden, von der Menge verschluckt. Gillian war versucht, die ganze Sache der Anspannung zuzuschreiben, unter der sie stand, beschloss jedoch, stets ein Auge offen zu halten.
    Sie aß langsam, spülte das Essen mit heißem Tee hinunter, den sie an einem Nachbarstand gekauft hatte, und blieb noch eine Weile mit um die Tasse gelegten Händen sitzen. Als sie die Leute an den anderen Tischen und die Paare, die vorbeigingen, betrachtete, empfand Gillian das, was sie stets empfand: ein Außenseiter zu sein. So war es ihr schon immer gegangen, erst an der Akademie, wo die anderen Kinder sie gequält hatten, dann auf der Idenna, wo die Akzeptanz der Quarianer nur bis zur Schiffsschleuse gereicht hatte, und nun auf diesem gefährlichen Habitat.
    Doch es hatte Momente gegeben – kurze Momente –, wenn ihr Vater zu Besuch gekommen war. Gigi. Das war ihr Kosename. Er war der Einzige gewesen,

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