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Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Titel: Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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Augenblicklich drehten die Vögel ab. »Wusste ich’s doch«, triumphierte Xarna. »Feuer mögen sie einfach nicht.« In diesem Moment bedauerte Illwar ausdrücklich, dass sich die Elementarmagie ihm nicht erschloss. Und das, obwohl er in seiner Wohnhöhle sehr viel darüber zum Lesen hatte. Aber die Lebensspendung hatte ihn schon immer mehr interessiert.
    »Ich sehe sie!«, brüllte jemand hinter ihnen.
    »Verdammt«, stellte Sendrig fest. »Sie haben einen Hintereingang entdeckt.«
    »Die Treppe ist schmal. Wir können sie verteidigen«, schlug Illwar vor.
    »Das bringt nichts«, erklärte Sendrig. »Deutzen ist kein Dummkopf. Er lässt Armbrüste kommen und bolzt uns weg wie dumpfe Holzattrappen.«
    Illwar senkte den Kopf. Er hatte nicht viel Zeit zum Nachdenken und der Entschluss, der sich ihm aufzwang, bereitete ihm Kummer. Er wollte sein Geschöpf nicht so schnell wieder verlieren. Aber er wusste keinen besseren Rat. »Sendrig, bleibe hier und versuche uns einen Vorsprung zu verschaffen. Ich hoffe, Xarna findet einen Weg, auf dem uns die Soldaten nicht so schnell folgen können.«
    Xarna riss die Augen auf und konnte nicht glauben, was sie hörte. »Willst Du wirklich …«
    »Hast Du einen besseren Vorschlag?«, konterte Illwar verbittert.
    Xarna blickte sich um, sah die herannahenden Soldaten und schüttelte resignierend den Kopf.
    Sendrig nickte nur stumm. Xarna stieg mit ihrer Fackel in die Luke. Illwar folgte ihr. Sendrig stieg mit hinunter und blieb am Fuß der Treppe stehen. Illwar wusste nicht, was er zu seinem Wiedererweckten sagen sollte, dem er das Leben zurückgeschenkt hatte, nur um es ihm kurze Zeit später wieder nehmen zu lassen. Er schluckte Tränen hinunter und nickte ihm zu. »Gebieter«, war das Einzige, was er als Antwort bekam. Dann drehte er sich um und folgte Xarna.
    Illwar und Xarna beschleunigten den Schritt. Auch als sie Waffengeklirr und Schreie hinter sich hörten, verzögerten sie nicht.

19
    Ihre Lungen brannten. Keuchend hielten sie an und stützten sich erschöpft gegen die Mauer des Tunnels. Xarna kannte sich hier unten aus und hatte sie tief in die Katakomben hineingeführt. Es lagen so viele Biegungen und Abzweigungen zwischen ihnen und ihren Verfolgern wie nur irgend möglich.
    Illwar atmete mehrmals kräftig aus, dann lauschte er in den Gang, aus dem sie gekommen waren. Keine Stiefel auf nacktem Stein waren zu hören. Die Soldaten konnten sich mit ihrer Rüstung nicht leise vorwärtsbewegen. Er und Xarna waren in dieser Hinsicht mit ihren weichen Ledersohlen besser ausgestattet. Allerdings spürte Illwar langsam die Feuchtigkeit durch seine Sohle dringen. Sein Schuhwerk war nicht unbedingt von bester Qualität.
    Illwar sah zu Xarna hinüber. Sie hatte sich einigermaßen erholt. Sie neigte ihren hübschen Kopf in Richtung des nächsten Korridors, als Frage, ob sie weiter gehen wollten. Illwar schnaufte nochmals durch und nickte.
    Sie folgten einem Hauptgang, bei dem jeden Steinwurf entfernt eine Fackel brannte. Xarna warf Illwar einen Blick aus den Augenwinkeln zu, ohne den Kopf zu drehen. Während sie nebeneinander liefen, traute sie sich zu fragen.
    »Illwar?«
    »Ja«, war die einsilbige Antwort.
    »Der Soldat, Sendrig …«
    »Ja?« Illwar neigte den Kopf leicht zu ihr herüber.
    Xarna schluckte. Sie versuchte, ihre eigentliche Frage zu umgehen. »Meinst Du, er hält lang durch?«
    Illwar ließ den Kopf hängen und schüttelte ihn gleichzeitig. »Seine kämpferischen Qualitäten werden sich zwar nach seiner Wiedererweckung verbessert haben, aber bei der Übermacht …« Wieder schüttelte er den Kopf.
    »Aber«, begann Xarna zaghaft, »kann er überhaupt wieder sterben?« und kam damit zu ihrer eigentlichen Frage. »Kann man Wiedererweckten überhaupt das Leben wieder nehmen?«
    Illwar schaute sie verwirrt an. »Ja, natürlich. Sie leben! Also können sie auch sterben. Ich schenke ihnen das Leben zurück und es kann wie bei jedem anderen auch wieder genommen werden.« Er blickte traurig drein »Ich wünschte, Sendrig zweites Leben wäre nicht so kurz gewesen.«
    »Wie viele hast Du schon wiedererweckt?«
    Illwar schnaubte. »Leider nicht sehr viele. Meistens auch nur Tiere.«
    Beide zuckten zusammen und schauten hinter sich, als sie in de Ferne einen Kiesel auf den Steinboden springen hörten.
    »Vielleicht hat sich nur ein Stück vom Gewölbe gelöst und ist heruntergefallen«, versuchte Illwar sich und Xarna zu beruhigen.
    »Vielleicht hat sich auch ein

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