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Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Titel: Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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ihr auch gleich wieder. Sie schluckte das Lachen herunter, aber es war zu spät.
    »Da vorne war etwas zu hören«, schrie eine Stimme nicht unweit entfernt. »Gleich haben wir sie!« Unheilverkündend näherte sich das Stiefelklacken.
    Illwar ließ Xarna auf den Boden gleiten und streckte sich nach seinem Stab aus. Dabei wäre er beinahe gestürzt, da seine Hose um seine Knöchel lag und ihn behinderte. Xarna angelte sich ihren Waffengurt und zog zwei Dolche. Dann stand auch schon der erste Soldat in der Tür der Kammer und betrachtete die beiden mit hochgezogenen Augenbrauen. »Was haben wir denn da? Kameraden, jetzt nur nicht ablenken lassen!« Seine Zähne bleckten sich zu einem höhnischen Grinsen.
    Allerdings folgte der Soldat seinem eigenen Rat nicht. Seine Augen folgten Xarnas verführerischen Rundungen einen Moment zu lange. Illwar packte das Ebenholz und schlug den Stab in die Kniekehle des lüsternen Soldaten. Fluchend stürzte er zu Boden und sein Auge warf seinen Hass auf Illwar. Seine nächste Verwünschung gurgelte er in Blut. Die verlockende Diebin hatte die Gelegenheit genutzt und ihm die Kehle aufgeschlitzt.
    Ähnlich wie Xarna kurze Zeit vorher, entledigte sich Illwar seiner Stiefel. Er hatte keine Hand frei, die Hose hochzuziehen und brauchte Freiraum. Die beiden standen sich jetzt drei leicht gepanzerten, aber dennoch gepanzerten, Soldaten gegenüber. Xarna und Illwar kämpften nackt. Illwar war sich dieser Tatsache wohl bewusst, aber es machte ihm nichts aus. Er vermisste die Schutzfunktion des Leders auf seiner Haut gegen die Schärfe der Schwerter, aber dieser Schutz war ohnehin gering. Illwar schenkte lieber Leben, als dass er es nahm, aber wenn es sein musste, erwehrte er sich seiner Haut. Diesmal im ganz wörtlichen Sinne.
    Um Xarna machte er sich diesbezüglich erst recht keine Sorgen. Dass sie nackt kämpfen musste, schien sie eher in Raserei, als in Verlegenheit zu bringen. Und sie war eine gute Ablenkung, ganz ohne jeden Zweifel. Trotz ihrer Schönheit versuchte ein Soldat, ihr das Schwert von oben in die Schulter zu treiben. Geschickt blockte sie den Schlag mit überkreuzten Dolchklingen. Ohne lästige Kleidung im vollen Besitz ihrer Bewegungsfreiheit rammte sie ihren Fuß ins Gesicht des Soldaten. Der kippte nach hinten um und spuckte Zähne.
    Illwars Ebenholzstab beschäftigte zwei Klingen gleichzeitig. Der Soldat rechts von ihm versuchte ihn zu umgehen, aber Illwar hielt in der engen Kammer beide Angreifer in Schach. Wie sie auch versuchten seine Deckung zu durchstoßen, er parierte. Elldrig war ihm ein guter Lehrer.
    Xarna nutzte die ihr gegebene Hinterhältigkeit und sprang einem von Illwars Bedrängern auf den Rücken und rammte ihm beide Dolche in die Augen. Überrascht vom Blut seines Kameraden, das ihm ins Gesicht spritzte, senkte der zweite Soldat sein Schwert einen Moment zu lange. Illwar stieß das Ende seines Stabes gegen das freie Kinn. Torkelnd krachte der Soldat gegen die Wand. Illwar schnappte sich ein Schwert und rammte es ihm in den Hals. Xarna kümmerte sich noch um den, dem sie die Zähne eingetreten hatte, dann schnauften beide erst mal durch.
    »Nur vier«, keuchte Xarna. »Das heißt, sie haben sich aufgeteilt, um nach uns zu suchen.«
    »Ja. Aber bei dem Lärm wissen die anderen bestimmt auch, welche Richtung sie einschlagen müssen.«
    »Hier unten gibt es viele Echos. Vielleicht verwirrt das die anderen Soldaten«, erklärte Xarna ohne Zuversicht.
    Illwar teilte ihre geringe Hoffnung und gab keine Antwort. Sie klaubten ihre Kleider zusammen und zogen sich hastig an. Illwar bedauerte sehr, dass er das Wasser hatte wegwerfen müssen, um schneller vorwärtszukommen. So gern hätte er ihnen ihre Leben zurückgegeben. Er hatte zwar nicht genug dabei gehabt, um alle vier zu erwecken, aber bestimmt gab es hier unten noch Vorräte. Mit einem oder zwei Verbündeten hätten sie womöglich die anderen Verfolger ausgeschaltet und Zeit genug gehabt, danach zu suchen. So mussten sie ihre Sachen packen und schnellstens von hier fort.
    Xarna schlüpfte in ihre Stiefel und stampfte auf, damit ihre Füße richtigen Halt fanden. Sie stand neben ihrem ersten Opfer, dem Soldaten, dessen lüsterner Blick sein Verderben war. Auch jetzt grinste er sie scheinbar höhnisch an. Ein Schatten fiel über ihr hübsches Gesicht, als ihre Wut dunkelrot wieder hochschoss. »Du lachst noch im Tod über mich?«, ereiferte sie sich. »Das, was Deine Augen zuletzt gesehen haben, war viel zu gut

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