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Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Titel: Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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ihre Dolche und sprang vor. Eine einzige flüssige, anmutende und katzengleiche Bewegung, die der Soldat mit einem grob fehlenden Sinn für Ästhetik brutal mit seinem Schild abbrach. Xarna krachte unsanft auf die Pflastersteine.
    Illwar war müde und erschöpft, aber nicht wehrlos. Sein Stab schoss nach vorne, in der Absicht das Nasenbein seines Gegenübers zu zertrümmern, wurde aber geschickt von dessen Schwert abgelenkt. In diesem Moment kamen zwei weitere Soldaten hinter der Mauer hervor. Es hatten mehr überlebt, als für Illwar gut war.
    Xarna sprang auf ihre Beine und schlug zwei Räder rückwärts, weg vom Tor. Der Bogen sprang wie von selbst in ihre Hand, so schnell waren ihre Arme. Nicht weniger flink surrte der Pfeil von der Sehne und die anderen beiden Söldner suchten ihr Heil wieder hinter der Mauer.
    Illwar hieb mit einem ganzen Repertoire an Schlägen auf seinen Gegner ein, aber dieser blockte gekonnt mit Schild und Schwert. Also beschloss Illwar, seine Wendigkeit auszuspielen. Da er für große Akrobatik keine Puste mehr hatte, sprang er nur einen halben Schritt zurück, ließ den Stab um seinen Kopf kreisen und ging dabei in die Hocke. Für die gepanzerte Wache war es nicht möglich, den Schild schnell genug nach unten zu reißen. Illwars Stab krachte gegen den Knöchel. Dieser war zwar durch den Stiefel geschützt, trotzdem hob der Mann schmerzverzerrt den Fuß. Diesen Moment der Unachtsamkeit nutze Illwar, um seinen Stab gegen den Brustharnisch zu rammen. Wie einen Baum fällte er den Soldaten. Krachend stürzte dieser auf den Boden. Einen Wimpernschlag später stand Xarna über ihm und schoss einen Pfeil aus kürzester Distanz in das wehrlose Söldnergesicht.
    Illwar nickte dankend, bemerkte trotzdem spitz »Ich dachte, es ist eine Fernkampfwaffe?«
    »Hin und wieder muss man improvisieren.« Xarna riss den Pfeil, der sich tief in das Gehirn des Mannes gebohrt hatte wieder heraus und legte neu an. Die beiden anderen Freunde des Fürsten mussten sich noch hinter der Mauer verkrochen haben. Xarna hoffte darauf, dass sie jetzt rauslugten.
    Was sie aber nicht taten. Also nahm Illwar seinen Stab in beide Hände und schlich zu der Ecke des Tors, hinter welcher die beiden anderen verschwunden waren. Xarna ging versetzt vor ihm zur anderen Ecke, den Bogen im Anschlag, um immer ein freies Schussfeld zu haben.
    Illwar lehnte seinen Stab an den gemauerten Torbogen und kletterte dann so leise wie möglich eine halbe Manneslänge an diesem nach oben, dann spähte er um die Ecke. Er hoffte, dass die Soldaten nicht in dieser Höhe mit seinem Kopf rechneten und wer weiß was damit anstellten und er hatte recht. Einer der Soldaten hatte eine Armbrust im Anschlag und meuchelmörderisch gewartet, bis die beiden um die Ecke kamen. Als er Illwars Kopf viel weiter oben als erwartet ausmachte, riss er die Armbrust hoch und drückte ab.
    Es fehlte nicht viel, aber Illwar zog seinen Kopf gerade zurück, als der Bolzen an seiner Wange vorbeischoss. Xarna sprang aus der Deckung des Torbogens und jagte ihren Pfeil durch die ungeschützte Kehle des Mannes. Der zweite Soldat erkannte seine Chance, hob seinen Schild vor sich und rannte auf die verhasste Bogenschützin zu. Als er am ersten Torpfosten vorbei war und zum Schlag ausholte, um Xarna zu töten, sprang Illwar mit gezücktem Schwert auf seinen Rücken. Der Soldat brach unter der unwillkommenen Last zusammen.
    Illwar rammte das Schwert zwischen die ersten beiden Halswirbel seines Opfers und drehte die Klinge. Dann zog er sie wieder heraus und putzte sie ab. Diesmal nickte Xarna dankend. »Ich bin froh, dass Du Dich hin und wieder doch noch dazu herablässt, selbst in den Kampf einzugreifen.« Sie lächelte ihn an.
    »Ich kann doch nicht zusehen, wie eine ehrbare Dame von solchen Unholden überfallen wird«, grinste er zurück. Xarna musste aus vollem Hals lachen.
    Als sie sich umsah, blieb es ihr aber in demselben stecken. Ihre acht Helfer lagen alle vor ihnen im Dreck. Die Söldner hatten gründliche Arbeit geleistet. Illwar fühlte einen Stich im Herz. Sie hatten sich für sie geopfert, für die Dihati , wie sie sie nannten. War das die Sache wirklich wert? Obwohl, es ging gegen den Fürsten und war das nicht alles wert?
    Er schämte sich. Vielleicht hätte er doch versuchen sollen, schneller zu laufen, um ihnen helfen zu können, aber er hatte sich dazu nicht imstande gefühlt. Jetzt konnte er sich nicht einmal bei ihnen bedanken, indem er sie wiedererweckte, denn

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