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Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Titel: Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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an der Schulter, um ihn auf die Bewegung aufmerksam zu machen. Sie hatte aus den Augenwinkeln ein Huschen gesehen. Es waren bereits Soldaten hier im Dorf. Überließen diese Bastarde denn nichts dem Zufall? »Das sind nicht dieselben, die ich vorhin gehört habe. Die können noch nicht da sein.«
    »Ein anderer Trupp, der hier rastet. Vielleicht sollen sie auch nur darauf achten, dass unser Freund auf dem Dorfplatz nicht losgebunden und beerdigt wird. Ludewig soll Exempel lieben und sie wirken nur, wenn man sie lange genug bewundern darf.«
    »Ich bezweifle, dass Ludewig dafür Leute zurückgelassen hat. Und rasten? Hier, bei dem Gestank?«
    »Möglicherweise suchen sie auch jemanden und halten es für wahrscheinlich, dass sich diese Leute hier verstecken.«
    »Na, wer könnte das nur sein?« Xarna warf dem Totenbeschwörer einen vielsagenden Seitenblick zu. Illwar grinste zurück.
    * * *
    Zwei der Soldaten sahen sie vor sich. Sie waren um den Dorfplatz herumgekrochen, um herauszufinden, wie viele Soldaten sich hier befanden und vor allem, wo sie sich überall aufhielten. Jetzt befanden sie sich hinter den Soldaten und beobachteten, wie sie sich unterhielten.
    Nach einer Weile trennten die beiden Soldaten sich und umrundeten in entgegengesetzten Richtungen den Dorfplatz. Illwar legte seinen Ebenholzstab neben Xarna. »Warte hier auf mich. Ich werde nachsehen, ob dort, wo die beiden herkamen, noch andere herumlungern.«
    Xarna zog ihre hübsche Stirn in Falten. »Warum willst Du alleine Spaß haben?«
    Illwar sah sie gespielt tadelnd an. »Zu zweit fallen wir schneller auf, das sollte Dir doch klar sein.«
    »Vielleicht wäre es dann besser, ich schleiche mich an und Du wartest hier. Schließlich bist Du mit einer Diebin unterwegs, vergiss das nicht, mein Lieber.«
    »Das tu ich nicht. Ich hab Dich schließlich schon um Dein Leben rennen sehen.« Wie ein frecher Lausejunge grinste Illwar seine Gefährtin an.
    Die konnte seinen Humor an dieser Stelle aber nicht teilen, funkelte ihn an und schlug mit der Faust gegen seine Schulter. »Wie kann man nur so gemein sein. Hätte ohne mich keine zwei Tage in Kargendein überlebt und verspottet die jahrelange dortige Königin der Diebe.«
    Illwar hätte beinahe laut gelacht, konnte es aber gerade noch unterdrücken. »Womöglich hätte ich mich selbst versorgen können, wenn ich Deine Bekanntschaft nicht gemacht hätte, so wie all die Jahre zuvor auch. Außerdem wusste ich nicht, dass man Dich zur Königin erkoren hatte. Ich glaube, selbst Deine Diebeskollegen haben Dich gemieden.«
    »Warum tust Du es dann nicht, wenn Du ohne mich besser dran wärst?« Xarna zog beleidigt eine Schnute.
    »Weil ich Deine wahren Qualitäten entdeckt habe.« Dabei küsste er sie, was ihm wieder einen Schlag gegen die Schulter einbrachte. »Meine kleine Ketzerin, ich brauche meine Schulter noch. Ich will Deine Fähigkeiten auch wirklich nicht schlecht reden, aber glaub mir, im Anschleichen und quasi unsichtbar machen, bin ich wirklich gut! Die Leute wollen mich richtig ignorieren. Manchmal sehen sie mich nicht, selbst wenn ich direkt neben ihnen stehe. Also sei brav und bring nicht zu viele Leute um, ja?«
    Daraufhin kroch Illwar los, begleitet von einem Steinchen, dass Xarna ihm an den Kopf warf, so dass er ein Schmerzensschrei unterdrücken musste, um nicht aufzufallen. Er blickte sich erst gar nicht um, sondern schüttelte einfach nur resignierend den Kopf und kroch dann weiter.
    Xarna war zwar immer noch beleidigt, fügte sich aber und blieb hinter der Hausecke liegen. Sie lauerte auf die beiden Soldaten, um sicherzustellen, dass sie Illwar nicht von hinten überraschten. Sie pflückte den Bogen von ihrem Rücken und machte sich schussbereit.
    Sie sah einen Schemen auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes und überlegte, ob sie den Pfeil auf Reisen schicken sollte. Es war mit Sicherheit einer der beiden Soldaten, allerdings konnte sie mehr raten, in welchen Fleck Dunkelheit sie den Pfeil hätte schießen sollen.
    Wo wohl der zweite Soldat abgeblieben war? Sie drehte sich suchend um. Vielleicht war er näher und somit ein besseres Ziel. Dann merkte sie, dass er schon viel zu nahe war.
    »Du kleine Schlampe …«, ertönte es auf einmal rechts hinter ihr. Sie riss ihren Körper herum und sah, wie der Soldat gerade das Schwert zog. Er war in einem größeren Kreis um das Dorf herumgelaufen, um nach Feinden Ausschau zu halten. Er hatte sie entdeckt.
    Sie riss den Bogen hoch, doch sein Schwert

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