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Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Titel: Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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hochgezogen hatte, veranlasste ihn den Riemen zu lösen und seine schmerzenden Körper zur Kante zu drehen.
    Seine Hände reichten nach unten und Xarna griff dankbar zu. Vereint in ihren verbliebenen Kräften überwand die Ketzerin das letzte Stück. Sie legte sich neben ihren Hexer und schnaufte, was die Lungen hergaben.
    »Und das machst Du jeden Tag?«, presste Xarna hervor.
    »Nein.« Illwar wollte den Kopf schütteln, ließ ihn aber nur zur Seite plumpsen. »Normalerweise nehme ich einen anderen Weg. Auch steige ich nicht täglich in die Ebene hinab. Mit so vielen Soldaten, die die Berge durchkämmen, hatte ich wirklich nicht gerechnet.«
    Xarna winkte müde ab. »Was soll’s. Wir sind ja da. Sind wir doch, oder?«
    Jetzt brachte Illwar doch noch ein Nicken zustande. Antworten war einfach zu anstrengend.
    Xarna richtete ihren Oberkörper auf. Sie sah ein kleines Rinnsal in der Nähe durch den Fels fließen. Ansonsten nur schroffes Gestein. »Na, wo ist sie denn jetzt, Deine Wohnhöhle, von der Du erzählt hast?«
    Der Totenbeschwörer hob überrascht den Kopf. »Na, da vorne. Die dunklere Stelle im Fels.«
    Xarna runzelte die Stirn. Ihre Augen konnten eigentlich gut in der Dunkelheit sehen, aber eine Höhle konnte sie nirgends ausmachen. »Ich sehe nichts.«
    Illwar stöhnte. Er griff nach seinem Stab, stellte ihn auf den Boden und zog seinen geräderten Körper Zoll für Zoll nach oben. Dann streckte er seine Hand nach Xarna aus und zog auch sie hoch. »Folge mir, ich weise Dir den Weg.«
    »Das hoffe ich. Du hast behauptet, Du weißt, wo es lang geht.«
    Illwar war zu erschöpft, um zu antworten. Er humpelte auf seinen Stock gestützt die kurze Strecke zur Höhle und ging dann hinein. Was ihm einen schrillen Schrei einbrachte.
    »Illwar! Wo bist Du?«
    Illwar drehte sich zu seiner Gefährtin um und strafte sie mit einem tadelten Blick. »Ich bin nicht den Hang hochgeklettert, um jetzt die Soldaten mit spitzen Schreien anzulocken. Darf man fragen, was Dich so erschreckt?«
    »Illwar? Wo bist Du? Ich kann Dich hören. Bist Du im Fels?«
    Illwar sah zu, wie Xarna eine Armlänge vor ihm die Luft abklopfte, als wäre sie festes Gestein. Er schüttelte den Kopf. »Liebling, was soll das? Wir haben keine Zeit für so was.«
    »Dann sag mir verdammt noch mal, wo Du bist?« Ihre Stimme klang gereizt, was Illwar dazu brachte einen Schritt vorzutreten, um auf sie einzureden. Kaum hatte er es gemacht, erschrak sie und wich zurück. »Illwar, Du steckst im Fels fest!«
    Illwar kräuselte die Stirn. Er wusste nicht, was das sollte. Er ging weiter auf sie zu und sie blieb mit offenem Mund stehen.
    »Wie machst Du das?«, fragte sie ungläubig.
    »Wie mache ich was?«
    »Aus dem Fels treten.« Xarna deutete mit der Hand auf die Höhle.
    Illwar drehte sich um. »Xarna, dort ist die Höhle. Der Fels ist um die Höhle drum rum.«
    Xarna schüttelte den Kopf. »Da ist keine Höhle.«
    Und dann begriff Illwar. Als Junge hatte er sich immer gefragt, warum keine der Patrouillen, die in der Nähe vorbeiritten, es für nötig gehalten hatten, die Höhle zu inspizieren. Mit der Zeit hatte er es als gegeben hingenommen und das nicht gerade undankbar. Jetzt verstand er es. Er wusste zwar nicht, warum er nicht auf das Trugbild hereinfiel, aber die Erklärung passte zu gut, um sie zu ignorieren.
    An Xarna gewandt fragte er »Du kannst die Höhle nicht sehen, stimmt’s?« Die schwarzen Locken flogen von links nach rechts. »Entschuldige, ich wusste selbst nicht, dass die Höhle durch eine Illusion geschützt ist.«
    »Eine Illusion?«
    »Ja, Illusion ist mächtig.« Er grinste. »Jedenfalls habe ich das in einer der Schriftrollen gelesen.«
    »Du kannst Illusionen wirken?«
    Illwar verzog nachdenklich das Gesicht. »Ich glaube nicht, dass ich es war. Jedenfalls nicht bewusst.«
    »Wieso sagst Du nicht einfach, Du warst es nicht?«
    »Weil ich keine Illusion sehe. Nachdem, was ich gelesen habe, ist das recht merkwürdig, wenn ich sie nicht selbst gewirkt habe, oder zumindest den Zauber kenne.«
    Xarna hob die Augenbrauen. »Gut. Lassen wir das. Ich glaube nicht, dass uns das zu etwas führt. Die Frage ist, was machen wir jetzt?«
    Illwar schüttelte verwirrt den Kopf. »Na, in die Höhle gehen.«
    Xarnas Nasenwurzel kräuselte sich. Illwar hatte mittlerweile gelernt, dass das kein gutes Zeichen war. »Vielleicht ist Dir schon aufgefallen, dass ich da nicht rein komme. Für mich ist es massiver Fels.«
    Illwar legte seine Hände auf das

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