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Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Titel: Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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zu unternehmen, Gebieter?«
    »Ich werde warten, Axarel, warten auf seinen nächsten Schritt, warten, dass er auftaucht. Er mag zwar Fehler machen, aber nach wie vor ist er gewieft. Er hat diesen Nekromanten direkt vor meiner Nase versteckt. Eine Höhle, unweit von hier, hat er mit einem Tarnzauber belegt, einer Illusion, aber ich habe sie gefunden. Leider ist Gennoh selbst nicht dort. Aber er muss dort diesen Totenbeschwörer ausgebildet haben. Anders kann ich es mir nicht erklären.«
    »Vielleicht hält er sich in Sorca auf und hat ihn auch dort unterrichtet, Gebieter.«
    ’te Kall schüttelte verneinend den Kopf. Er ging ans Fenster und blickte nachdenklich hinaus. »Das hätte dem Culum gar nicht gefallen. Vielleicht hätte Gennoh auch einen Dreck aufs Culum gegeben, denn er ist ziemlich widerspenstig, aber ich bezweifle, dass er das Risiko eingegangen wäre. Wir haben die Welt Sorca durch die Sprache Sorca erschaffen …«
    »Und doch ist es jetzt nicht mehr Eure Sprache, mein Gebieter«, fiel Axarel ihm ins Wort.
    ’te Kall nickte. »Ja, in der Zwischenzeit habe ich die Vorzüge von Had’de erkannt. Aber damals benutzten wir diese einfältige Sprache – Sorca. Sie ist die Sprache der Geburt, des Lebens. Nekromantie gebiert auch Leben, es benutzt auch Sorca, aber in verkehrter, verderbter Weise. Es ist nicht abzuschätzen, ob und wenn ja in welcher Weise die Anwendung der Nekromantie auf Sorca abfärben und die Welt verändern würde.« Der Magier drehte sich zu seiner Schülerin um. »Gennoh liebt diese Welt. Man ist unheimlich mächtig in ihren Gefilden, vor allem, wenn man Sorca spricht; der Grund, warum ich sie nicht oft besuche. Aber Gennoh, er scheut sich, ihr einen Schaden anzutun.«
    Axarel trat einen Schritt näher. »Und welche Aufgabe habt Ihr mir angedacht, Gebieter. Ihr habt mich nicht nur gerufen, um mir das zu erzählen.«
    ’te Kall nickte anerkennend. »Nein, das habe ich wahrlich nicht. Axarel, Kind, ich muss mich auf Gennoh konzentrieren. Er ist ein Gegner, den ich ernst nehmen muss. Also darf ich mich nicht ablenken lassen. Doch genau das ist Sinn und Zweck des Nekromanten – eine Ablenkung. Er hat schon genug Schaden angerichtet. Wenn man bedenkt, dass er noch nicht einmal genug Wasser hat, um seine Magie anzuwenden, sogar viel zu viel Schaden.«
    »Ihr wünscht, dass ich mich um ihn kümmere?« Axarels Stimme überschlug sich vor Erwartung. Endlich eine Aufgabe, bei der sie ihre wahren Fähigkeiten unter Beweis stellen konnte.
    ’te Kall legte ihr eine Hand auf die Schulter und schaute ihr tief in die Augen. Dann nickte er und fuhr in seinem großväterlichen Ton fort. »Ja, Kind, Du musst Dich um den Nekromanten kümmern, persönlich!« Axarel strahlte förmlich aus ihrem Gesicht. »Sei gewarnt, Kind«, versuchte ’te Kall ihre Euphorie zu bremsen. »Er war bereits ein größeres Hindernis, als von mir erwartet. Wir wissen, dass er auf dem Weg zum Murrog ist. Wir wissen auch warum. Er will in sein Versteck. Es ist immer noch getarnt. Ich will keinen Argwohn schüren, also habe ich den Zauber nicht gebrochen, nur gebogen. Du wirst die Höhle finden. Nimm zehn Mann und reite dorthin. Wenn ich unseren lieben Oberst richtig einschätze, wird er immer noch an diesem Bastard kleben wie eine Klette. Du kannst also seiner Unterstützung sicher sein. Keine Spielchen Axarel, höre auf mich! Das ist kein rechter Augenblick, um dem Nekromanten eine Lektion zu erteilen! Töte ihn gleich, tu es schnell! Gennoh wird bald seinen nächsten Zug machen und ich kann keine weitere Ablenkung gebrauchen!«
    Axarel senkte ehrerbietig den Kopf. »Ihr könnt meiner Dienste sicher sein. Ihr werdet mit meiner Pflichterfüllung zufrieden sein, mein Herr und Gebieter.«
    Der alte Magier lächelte stolz. Es war gut jemanden zu haben, auf den man sich verlassen konnte. Dann musste man nicht auch noch die unangenehme Drecksarbeit selber machen.

33
    Illwars Atem ging stoßweise. Seine Hand tastete nach einem festen Halt. Sie fand eine Stelle und sofort gesellte sich die zweite hinzu und gemeinsam zerrten sie den müden Körper des Hexers nach oben. Dort angekommen wälzte sich Illwar auf den Rücken und zwang Luft in seine Lungen.
    Der Ebenholzstab presste sich in seinen Rücken, da er ihn für die Kletterei mit einer Lederschnur dort festgebunden hatte. Er war zu müde, um sich von dem Stab runterzurollen. Sogar zu müde, nur um die Schnur aufzuknoten. Doch ein Stöhnen von der Stelle, von der er sich gerade

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