Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)
Verbündete«, sprang ihr Illwar bei. »Wir hofften hier anzukommen, lange bevor der Fürst mit seiner Expedition aufbricht. Wir sind zu schwach gegen ihn. Wir suchen Gleichgesinnte, die uns beistehen.«
»Gleichgesinnte?«
»Ja! Die Gesinnung, gegen denselben Gegner zu kämpfen, gegen den auch wir zu Felde ziehen.«
Retsetlee nickte bedächtig. »Euer Plan scheint nicht aufgegangen zu sein.«
»Nicht ganz«, heuchelte Xarna mehr als sie zugab. »Aber mit Eurer Unterstützung und dem Aufgebot, welches Ihr hier versammelt, sind wir zuversichtlich, dass wir zusammen gegen den verhassten Fürsten bestehen können.«
»Nicht so voreilig, junge Dame. Vielleicht möchten wir erst die Argumente hören, die Euer sogenannter Fürst anführen kann. Womöglich verhandeln wir mit ihm.«
Gopolan blies spöttisch durch die Nase. »Dann solltest Du die Verhandlungen aber mir überlassen.«
Retsetlee funkelte seinen alten Freund wütend an. Ohne wörtlich auf die Unterbrechung einzugehen, fuhr er mit seinem Verhör fort. »Warum sollten wir Euch glauben?«
Illwar wies mit einem Kopfnicken auf den Hauptmann in Retsetlees Rücken. »Fragt Gerth, wie verhandlungsbereit die Soldaten im Wald waren.«
Retsetlee nickte. Er brauchte seinen Hauptmann nicht zu fragen, das hatte er bereits getan. »Was sollten wir, falls wir Euch glauben, nun Eurer Meinung nach tun?«
Illwar zuckte die Achseln. »Ich nehme an, am besten ist es, über die Verteidigung dieser Kugel weiter nachzudenken.« Illwar versuchte die Chance zu nutzen, mehr über die Situation im Turm zu erfahren und wie er an die Kugel herankommen konnte. »Sie scheint ja schon sehr gut bewacht zu sein. Jedenfalls gegen physische Angriffe. Ist sie auch gegen Magie geschützt?«
»Das hatte ich gehofft von Euch zu erfahren«, entgegnete Retsetlee ohne Umschweife.
»Wie meint Ihr?« Illwar reagierte leicht verstört. Dieser Verlauf des Treffens gefiel ihm überhaupt nicht. Ohne es zu merken, schaute Xarna sich nach möglichen Fluchtwegen um.
»Seine Augen, ich weiß«, schaltete sich Gopolan ein. »Sie sehen seinen verdammt ähnlich.«
Retsetlee schüttelte entschieden den Kopf. »Sie sehen sich nicht ähnlich. Es sind dieselben! Was wollt Ihr diesmal? Was ist Euer Begehr? Ihr wisst genau, wie gut die Kugel geschützt ist! Ihr habt sie mit dem Bannzauber belegt!«
Illwar sprang in die Hocke auf. Xarna machte es ihm nach. Er wollte zwar noch nicht fliehen, aber für den Ernstfall vorbereitet sein konnte nicht schaden. Illwar wusste aus Erfahrung, worin falsche oder auch berechtigte Anschuldigungen resultieren konnten. Diese hier waren allerdings für ihn augenscheinlich falsch.
»Ich weiß nicht, wovon Ihr sprecht! Ich weiß nicht, weswegen Ihr mich anschuldigt. Ich war noch nie hier. Ich habe erst von Euren Leuten überhaupt von dieser Kugel gehört!«
»Ich dachte, Ihr seid hier, um uns vor ihrem Diebstahl zu warnen?«
»Das stimmt so nicht ganz«, fiel Xarna ein. »Wir wussten von großen Wasservorräten, die der Fürst hier sucht, und wollten Euch warnen, ja, aber dass die Kugel gemeint ist, oder überhaupt existiert, haben wir erst hier erfahren.«
Retsetlee Kopf schwankte, als wäre er mit der Antwort nicht zufrieden. Er studierte wieder intensiv Illwars Augen, bis er sich abrupt an Gopolan wandte. »Und Du, großer Heerführer, hast Du nichts dazu zu sagen?«
»Was soll das denn nun schon wieder, Retset…«
»Du kennst diese Augen genau so gut wie ich. Versuch mich nicht ins Bockshorn zu jagen, mit irgendwelchen Ähnlichkeiten! Es sind seine Augen! Aber so etwas ignorierst Du ja lieber! Es könnte ja unbequem werden und Du müsstest Dich dann damit beschäftigen!« Retsetlees Stimme wurde laut, aber aufgrund seines Alters steigerte sie sich nur zu einem Krächzen.
»Hör auf damit, hör auf!«, donnerte Gopolan. »Ich bin es leid! Du mit Deiner Kleinkrämerei! Alles willst Du den Leuten vorschreiben, alles! Jede noch so unbedeutende Handlung, jeden kleinen möglichen Zwist regeln. Wenn es nach Dir ginge, gäbe es auch Vorschriften, wie rum man sich den Hintern abzuputzen hat!«
Illwars Blick ging von Gopolan zu Retsetlee. Xarnas ging von Retsetlee zu Gopolan.
»Die Gnome brauchen Führung! Das solltest Du als ehemaliger Hauptmann doch eigentlich wissen. Aber Du lässt sie mit ihren Problemen einfach im Stich.«
»Das ist doch Unsinn!«, brauste Gopolan auf und sprang auf die Füße. »Ich sage ganz eindeutig, was richtig ist und was falsch. Ich gebe Regeln
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