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Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Titel: Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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schüttelte den Kopf. »Nein, eigentlich nicht. Darum kommt Ihr auch an den Wachen am Turm vorbei. Nur Gopolan und Retsetlee, die es eigentlich besser wissen müssten, wollen es nicht einsehen. Außerdem …«
    »Außerdem?«
    »Es gibt da noch ein Problem.«
    »Ach?« Xarna stemmte ihre Arme in die Hüfte. »Das fällt Euch ja reichlich früh ein.«
    »Die Kugel ist magisch geschützt. Wir können sie nicht bewegen oder gar berühren. Der Gott, der als letztes hier war, wollte so Missbrauch verhindern.«
    »Wie glaubt Ihr, sollen wir dann drankommen?«
    »Ganz einfach. Ihr seid auch Götter! Auch hier habt Ihr gelogen, tut nicht so! Ihr werdet einen Weg finden!« Mit dieser zuversichtlichen Aussicht, die weder Illwar noch Xarna teilen konnten, ließ er die beiden stehen und begann seinen Plan in die Tat umzusetzen.

47
    Eigentlich hatte Illwar gehofft, dass Xarna den Part mit dem Diebstahl übernehmen konnte, aber wenn wirklich eine magische Barriere die Kugel schützte, war wenn überhaupt nur er in der Lage, das Problem zu beseitigen.
    Also machte sich Xarna langsam, aber dafür umso offensichtlicher auf den Weg zum anderen Ende des Lagers. Während die Wachen Xarna nachschauten, stahl sich Illwar zwischen den Feuern Richtung Turm. Er hatte schon vor langer Zeit festgestellt, dass er nahezu eine Gabe dafür hatte, von anderen Leuten ignoriert zu werden, wenn er sie ignorierte. Es funktionierte zu den erstaunlichsten Gegebenheiten, sogar während einer Schlacht, wenn er an den Gegnern vorbeischlich.
    Hier hatte er allerdings eine neue Herausforderung. Durch seine Größe war er auch trotz des Abstands, den er zu den Feuern hielt, gut unter den Gnomen auszumachen. Man musste praktisch blind sein, um ihn zu übersehen. Kriechen konnte er nicht. Das wäre zu auffällig, selbst mit seiner, wie er es nannte, ›Gabe‹.
    Doch er wurde nicht aufgehalten. Die Wachen, die ihn anschauten, machten sich nichts daraus, dass er Richtung Turm ging. Warum sollten sie auch annehmen, dass er versuchte hineinzugelangen bei der Bewachung? Er blickte hinüber zu Xarna und sah, dass sie den Rand des Lagers fast erreicht hatte. Sie schrie zwei Gnomen ein »Weg da!« zu und setzte zum Spurt an. Kurz darauf war sie im Wald verschwunden und das Lager in heller Aufregung.
    Mit wenigen Schritten war Illwar am Turm. Jetzt musste es schnell gehen. Er sah Eunach, der mit der Türwache diskutierte. Es sah mehr nach Problemen aus, als nach schnellem Einlass. »Verdammt!«, fluchte Illwar. »Wieso hat er die Formalitäten nicht vorher geklärt? Dummkopf!«
    »Wenn die Kugel während unserer Wache gestohlen wird, werden die uns hängen!«, hörte Illwar eine der beiden Torwachen lamentieren.
    »Unsinn, Schwachkopf! Wann wurde denn schon jemand gehängt. Meine Güte, vielleicht verlierst du Deinen Posten, und? Du hast doch immer gesagt, so kann es nicht weitergehen, wir müssen was machen. Was hast Du denn gedacht? Dass Du zuschauen kannst, wie andere die Drecksarbeit machen, während Du Dich zurücklehnst? Hier müssen Opfer gebracht werden und jetzt ist Eures dran!« Eunach hielt den beiden eine saftige Standpauke, deren Wirkung zu Illwars Missvergnügen aber verpuffte. Die Wachhabenden stellten sich als Maulhelden heraus.
    »Du hast gut reden, Eunach! Du hast ja schon jetzt nichts mehr zu verlieren, weil Du immer in die Fettnäpfchen trittst. Jetzt willst Du uns auch noch reinziehen?«
    »Was zum Teufel heißt hier reinziehen …«
    »Entschuldigt!«, mischte sich Illwar ein »Ich habe keine Zeit für so einen Kram.« Er schob die Gnome zur Seite und rüttelte im verzweifelten Versuch die Tür aufzustoßen an den dicken Eichenflügeln.
    »Was habt Ihr denn gedacht?«, meldete sich die eine Wache. »Selbstverständlich ist sie abgeschlossen!«
    »Dann gebt mir den Schlüssel!«, blaffte Illwar den Gnom an.
    »Sie kann nur von innen geöffnet werden. Sicherheitsvorkehrung von Retsetlee.«
    »Verflucht sei dieser alte Kauz!«, fuhr es Illwar heraus. Die zweite Torwache funkelte ihn dafür böse an.
    »Wie kommt man hinein?« Illwar packte den Gnom am Kragen und schüttelte ihn. Das hielt ihn alles schon viel zu lange auf.
    Ein spitzer Schrei verschluckte die Antwort des Gnomes. Er kam aus Richtung des Waldes. Kurz darauf schrien mehrere Stimmen durcheinander, untermalt vom melodischen Klingen klirrenden Stahls. »Xarna!« Illwar ließ den Gnom fallen, zog sein Schwert und rannte in Richtung des Kampflärms.
    * * *
    Eine Gnomenschar schickte einen

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