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Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Titel: Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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vor. Aber ich versuche nicht sie zu Hunden abzurichten, sondern vorzuleben, wie sie ihre Probleme auch selbst regeln können.«
    »Ach ja, vorleben, darin bist Du natürlich großartig …«
    »Ich glaube nicht, dass uns das gegenwärtig weiterbringt!«, erhob Halprig die Stimme, um den Streit der ehemaligen Freunde zu unterbrechen. Allerdings hatte er damit wohlweislich gewartet, bis Retsetlee wieder am sprechen war.
    »So ungern ich das tue«, fügte Gerth hinzu, »muss ich Halprig da recht geben.«
    Beide Hauptleute fingen sich böse Blicke von den beiden Zankhähnen ein, ertrugen diese aber sichtlich gelassen.
    Gerth sah Retsetlee fest in die Augen. »Herr, wir brauchen eine Strategie, wie wir den Magier aufhalten können.«
    »Magier, pah, wir beide«, und dabei zeigte Retsetlee auf Gopolan und sich, »dieser vertrottele ehemalige Hauptmann und ich, wir haben schon Magier aufgehalten, da hast Du noch in die Windeln gemacht, Gerth!«
    »Ich war zwölf und …«
    »Nichts und! Wir werden uns schon was einfallen lassen. Wenn man Dich hört, könnte man meinen, wir wären verschrobene alte Tattergreise, die nur den alten Zeiten nachhingen und sich sonst den ganzen Tag angifteten oder wie kleine Kinder stritten.«
    Gerth verzog gequält das Gesicht, da ihm keine diplomatische Antwort einfiel, also ließ er die Erwiderung ganz fallen.
    »So, jetzt hab ich mich Deinetwegen zu sehr aufgeregt, Gerth. Steh nicht dumm da, hilf mir auf. Ich muss an die frische Luft, ein paar Schritte gehen.«
    »Aber die Besprechung … «, warf Gerth völlig überflüssigerweise ein.
    »… wird ein paar Atemzüge ohne mich auskommen.«
    So half der Hauptmann seinem Herrscher auf und führte ihn nach draußen. Er seufzte dabei kaum hörbar.
    Gopolan schüttelte den Kopf. »So wird das nichts.« Ohne von Halprig aufgehalten werden zu können, folgte er den beiden.
    Illwar und Xarna wurde es langsam ungemütlich in ihrer hockenden Stellung. »Ich glaube«, warf Illwar in die verbliebene Runde, »wir vertreten uns auch mal die Beine.« So gingen die beiden gebückt zum Zelt hinaus.

46
    Vor dem Zelt unterhielten sich Gopolan und Retsetlee deutlich leiser als drinnen. Vielleicht hatte die Abendluft ihre Gemüter beruhigt, möglicherweise wollten sie sich vor den hier draußen versammelten Soldaten keine Blöße geben. Wie es auch war, Illwar sah keinen Sinn darin, noch mal in dieses Zelt zu gehen. Er brauchte die Kugel und sonst nichts. Sobald er sie hatte, würde sich die Bedrohung für die Gnome samt der Kugel in Luft auflösen.
    Aber freiwillig würde ihm niemand die Kugel geben. Wenn er an sie heran wollte, musste er sie stehlen. Illwar blickte verschmitzt zu der Diebin an seiner Seite.
    Xarna hob Kopf und Augenbrauen und versuchte sein Lächeln zu deuten. »Was ist?«, fragte sie verwundert.
    Illwar grinste. Es zahlte sich immer aus, eine Expertin für geringe Moralvorstellungen dabei zu haben.
    * * *
    »Werte Dame!«
    Xarna wirbelte herum und riss die Augen auf aufgrund dieser ungewohnten Anrede. Illwar schaute nicht weniger erstaunt.
    Eunach grinste sie an. Er hielt Xarna ein Bündel hin. »Ich glaube, das könnt Ihr gebrauchen.«
    Xarna beäugte erst unschlüssig den Gnom, dann glitten ihre Pupillen prüfend über das Stoffbündel. Schließlich siegte die Neugierde über die Vorsicht und sie nahm das Geschenk entgegen. Sie schlug eine Ecke des Stoffes nach hinten und pfiff begeistert durch die Zähne.
    Illwar schaute über ihre Schulter, um einen Blick auf das Geschenk zu erhaschen. Es waren Pfeile. Sogar in der richtigen Länge. Der Gnom wusste, wie man eine Dame glücklich machte.
    »Wo habt Ihr die her?«, wollte Illwar wissen.
    »Aber Schatz, sei doch nicht immer so misstrauisch«, rügte ihn Xarna neckend.
    »So lange Pfeile verwenden die Gnome nicht, das weißt Du genau, Xarna«
    Eunach winkte ab. »Ich habe gesehen, dass Euch welche fehlen und da habe ich sie anfertigen lassen.«
    »Einfach so? Aus reiner Menschenfreude?«
    Wieder grinste der Gnom. »Natürlich nicht.«
    »Also?«
    Eunach blickte sich nach den beiden Herrschern um. Diese waren immer noch im geflüstert erhitzten Gespräch. »Ach«, seufzte er, »da kommt ja doch nichts bei raus.« An Xarna und Illwar gerichtet raunte er »Kommt mit!«
    * * *
    Der Gnom führte die beiden ungerührt zu den äußeren Wachfeuern, obwohl einige Wachen das Trio kritisch beobachteten. Nachfragen gab er nur patzige Antworten und ging einfach weiter. Aufgehalten wurden sie nicht.
    Eunach

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