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Dihati Qo – Die, die sind

Dihati Qo – Die, die sind

Titel: Dihati Qo – Die, die sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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Angehörige der privilegierten Schicht Platz genommen hatten.
    Sie grölten und schimpften beim Anblick der Freunde. Jemand hatte ihre Ankunft bereits angekündigt.
    Eine weitere Tribüne befand sich auf der gegenüberliegenden Seite des Eingangs. Ein Thron dominierte die Mitte der Konstruktion, zu groß für den Herrscher, der darauf Platz genommen hatte.
    Die Größendiskrepanz hielt seine Lakaien nicht davon ab, ihm ehrfürchtig Essen und Trinken zu reichen. Alter und Weisheit waren nicht die Legitimation seiner Macht. Dafür sah er zu jung aus. Sein Äußeres verriet auch sonst nicht, was seinen Anspruch rechtfertigen konnte.
    Seine Kleidung war lächerlich. Sie besaß eine gewisse Eleganz, war aber unsymmetrisch bunt. Er sah wie ein Hofnarr aus. Die Freunde erwarteten fast, dass der wirkliche König hereinkam und ihn vom Thron scheuchte. Doch ein Blick in die harten, tiefliegenden Augen verriet, dass der Mann, der dort saß, Nebenbuhlern nicht wohlwollend gesonnen war.
    Der Mann, der sie vom Sumpf aus hierher geführt hatte, hieb ihnen mit einem Stock von hinten in die Kniebeuge. »Kniet nieder vor dem Meister!« Aufgrund dieser sanften Aufforderung kamen die Freunde der Bitte nach.
    »Frevler, gesteht Ihr die hinterrücks feige Ermordung einer meisterlichen Kreatur?« Ohne viele Umschweife kam einer der älteren Herren zum Punkt. Er und drei weitere Älteste saßen unterhalb des Thrones auf der Tribüne. Zwei zur rechten, zwei zur linken Seite des Meisters. »Ihr steht vor dem Tribunal , Eindringlinge! Antwortet, oder sterbt!«
    Bei diesen Worten verzogen sich die Lippen des Meisters genüsslich. Norak vermutete eine sadistische Ader. Eric pflichtete ihm in Gedanken bei. Die Länge der Einführung als Maßstab nehmend, wurde dies sicher ein kurzer Schauprozess.
    »Nein«, antwortete Norak schließlich.
    Der Mob tobte. Wilde Beschimpfungen und Flüche regneten auf die Freunde nieder.
    Der Älteste machte mit einer kurzen Handbewegung dem Treiben ein Ende. »Ihr lügt!« Laute Beifallsbekundungen folgten auf diese Vermutung, die allerdings als Feststellung deklariert war. »Wir haben hundert Zeugen, die gesehen haben, wie Ihr sie getötet habt.« Abermals Beifall, Pfiffe und lautes Gejohle.
    »Das bestreiten wir auch nicht.« Norak schien sichtlich gelassen. Eric hatte das Gefühl, der Schein trog.
    »Also gebt Ihr es zu?«
    »Nein.« Hinter Norak geiferte der Mob.
    »Nun, einmal sagt Ihr, Ihr habt unseren unschuldigen Wächter getötet, ein anderes Mal habt Ihr es nicht. Wollt Ihr das vielleicht erklären?«
    »Wenn Ihr uns lasst!«
    » Unverschämtheit! Werft sie in den Kerker! Dort werden sie schmoren, bis ihre Hinrichtung festgesetzt wird!«
    Tosender Beifall durchflutete den Raum, bis der Meister sich zum ersten Mal einschaltete und mit einer lässigen Bewegung seiner Hand für sofortige und absolute Stille sorgte. Diese Machtdemonstration festigte nicht unbedingt das Vertrauen der Freunde in die hiesige Rechtsprechung.
    Der Meister beugte sich auf seinem Thron vor und beäugte die Freunde genauer. »Sagt«, krächzte er, »wie habt Ihr das eigentlich gemacht?«
    Stille. Kein Rufen, kein Brüllen, alles wartete gespannt auf ihre Antwort. Auch der Älteste, der sie in den Kerker werfen wollte, erhob seine Stimme nicht. »Euer Wächter hat uns angegriffen. Wir haben uns gewehrt und ihn vernichtet. Deshalb habe ich protestiert, es war kein feiger Mord …«
    » Beantwortet die Frage! «, insistierte der Älteste.
    Norak irritierte die Ungeduld des Mannes. So schnell konnte er sie doch gar nicht hinrichten lassen wollen. »Na, mit Magie«, antwortete Norak. »Mit was sonst?«
    Wenn der Mob vorher schon wütend war, jetzt war er außer sich. Einer Harpyie gleich, keifte die Menge Norak und Eric an, einige erhoben sich sogar, um gleich hier und jetzt, das Urteil zu vollstrecken. Wieder war es die Hand des Meisters, welche die Bestie bändigte.
    »Ihr seid Euch nicht ganz im Klaren, wer ich bin, oder?«, begann er. »Hier in meinem Reich darf nur einer Magie walten lassen und das bin ich! Ich, der Schelm der Sümpfe, erzittert vor mir! «
    Norak und Eric sahen sich an, zuckten mit den Mundwinkeln und brachen in schallendes Gelächter aus. Dies war nicht der richtige Ort dafür, schon gar nicht der richtige Zeitpunkt. Bis jetzt hatten sie jedes Mal den Kürzeren gezogen, sobald sie angefangen hatten zu lachen. Doch es ging nicht anders; sie lachten Tränen. Der Schelm der Sümpfe. Das konnte er unmöglich ernst

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