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Dihati Qo – Die, die sind

Dihati Qo – Die, die sind

Titel: Dihati Qo – Die, die sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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über die nötigen Energien, sich ihm entgegenzustellen. Besonders, da Tang Ok jetzt im Besitz des Ringes ist.«
    »Ja«, bestätigte der alte Mann. »Die Quelle vervielfacht seine Macht. Früher waren wir uns fast ebenbürtig. Doch jetzt könnte er nicht nur den Bannfluch verstärken, sondern sich auch entschließen, mich endgültig zu vernichten.«
    Norak und Eric ärgerten sich. Sie hatten dem Fürsten in die Hände gespielt, ihm den Ring besorgt. Hätten sie nie mit der Suche begonnen, hätte er ihn möglicherweise immer noch nicht.
    In Eric grummelte eine weitere bange Frage. »Zu der Zeit, als sich der Rat auflöste, standen zwei Kralten gegen den Rest: Tang Ok und Grinn… irgendwas.«
    »Grinn ’te Kall«, half der namenlose Alte aus.
    »Was ist mit ihm? Ihr sagt, unser Fürst sei Tang Ok, aber was ist mit Grinn? Lebt er noch? Stellt er eine Gefahr dar?«
    »Nein.« Die Stimme des alten Mannes klang schleppend. »’te Kall ist keine Bedrohung mehr. Er ist besiegt.«
    Die beide Freunde wechselten einen zur Vorsicht mahnenden Blick. »Nun«, fragte Norak bedächtig nach, »wisst Ihr, wie wir gegen Tang Ok bestehen können? Wir möchten unser letztes Rendezvous nur ungern wiederholen. Mit der Zeit wird es Euch bestimmt lästig, uns aus der Patsche zu helfen.«
    Der Alte lächelte verschmitzt. »Ich glaube nicht, dass ich noch mal dazu in der Lage wäre. Sobald ich Euch in der anderen Welt abgesetzt habe, seid Ihr auf Euch allein gestellt. Aber ja, ich kann Euch einen Weg zeigen, Tang zu besiegen.«
    »Das Seraphenschwert, richtig?« Norak hätte sein Leben darauf verwetten können. Was er früher oder später auch tun würde.
    »Richtig!« Der Alte nickte. »Sein Licht wird Euch auf Eurem Weg geleiten. Auch das Schwert der Seraphen steht in Verbindung mit dem Stein der Weisen. Fragmente des Steins sind darin verarbeitet.«
    »Was ist mit dem Stein selbst?«, wollte Norak wissen.
    Der Mann zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht. Ich habe ihn gesucht und nicht gefunden. Das Schwert hat Gennoh in der Welt des Rats versteckt. Sciento wird Euch mehr Auskunft geben. Findet das Schwert oder den Stein selbst. Aber lasst Euch nicht in den Strudel des Chaos ziehen.«
    »Wer ist Sciento?«, fragte Norak.
    »Und was hat es mit dem Chaosstrudel auf sich?«, war Erics Sorge.
    »Ihr kennt das Culum nicht?« Der alte Mann hob überrascht die Augenbrauen. »Oh, Entschuldigung, ich vergaß, Ihr seid zu jung. Culum Sciento ist eines der weisesten Orakel, dessen Ehre ich hatte, lauschen zu dürfen. Der Rat schuf es, wie alles dort, oder sagen wir fast alles. Es hat das Wissen der Generationen angehäuft und geizt nicht mit seinen Worten. Wenn man es zu befragen versteht. Ihr werdet das schaffen. Der Rat wollte nicht, dass jeder seine Geheimnisse erfährt, aber Ihr seid die Dihati. Gennoh wird dafür gesorgt haben, dass es Euch Auskunft gibt.«
    »Was ist mit dem Chaos?«, hakte Eric nach.
    »Ihr solltet langsam gelernt haben, dass es zu jedem Stück ein Gegenstück gibt.« Der Alte ließ seine Hände wie Waagschalen pendeln. »Die Kräfte des Segens und der Finsternis bekämpfen sich schon seit den Anfängen der Zeit. Es ist ein ausgewogener Kampf. Das heißt, zum Stein der Weisen gibt es ein Pendant, den Stein des Chaos.«
    »So wie es Sorca und Had’de gibt?«
    »Sor… ja exakt.« Der Alte räusperte sich. »Das Chaos wird Euch Hindernisse in den Weg legen. Bleibt Eurem Weg treu. Das Chaos unterstützt Tang Ok. Bleibt auf dem Pfad des Lichts.«
    »Wo finden wir dieses Orakel?«
    »Oh, Ihr werdet es finden. Doch es wird Zeit. Tang Ok verstärkt seine Kräfte. Ich muss Euch unbemerkt in die andere Welt bringen. Habt Obacht! Der Rat mag diese Welt geschaffen haben, doch das Chaos verlangt Tribut. Es sucht Ausgleich. Und es ist lange her, dass der Rat dort nach dem Rechten sehen konnte.«
    »Wir werden wachsam sein«, versprachen die Freunde.
    »Das solltet Ihr besser«, bekräftigte der alte Mann. Und mit einem schalkhaften Lächeln, aber väterlichem Unterton fügte er hinzu »Hütet Euch. Vergesst nie: Der Feind hat viele Gesichter. Ihr könntet eine seiner Masken übersehen. Ihr müsst den Feind erkennen! «
    Irgendwo hatten die beiden Freunde das schon einmal gehört.

24
    Der alte Mann gestikulierte und die Szenerie veränderte sich. Sie waren nicht mehr in der Glaskugel gefangen. Eine üppige Vegetation umgab sie. Turmhohe Bäume und fast ebenso hohe Farne ragten über ihren Köpfen.
    Schweiß drang aus ihren Poren und

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