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Dihati Qo – Die, die sind

Dihati Qo – Die, die sind

Titel: Dihati Qo – Die, die sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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sich. Sein Blick fixierte Norak. Sein Kiefer öffnete sich leicht und ruckte vor. Er blickte tief in die strahlenden blauen Augen des Magiers. »Ach«, erklang es nicht mehr tief und bedrohlich, sondern milde und überrascht. »Du bist es. Warum sagst Du das nicht gleich? Ich hab Deine Spielchen noch nie verstanden, ’di Albah.« Der Drache brachte seine Klauen zum Vorschein, legte sie übereinander, bettete sein Haupt darauf und atmete gemütlich aus.
    Sein Odem war so heiß, dass der Schweiß von der Haut verdampfte, er stank fürchterlicher als halbverdauter Fisch in Knoblauchsoße und es glich einem Wunder, sich dabei auf den Füßen zu halten, aber es war kein Feuer.
    Norak und Eric standen die Münder so weit offen, dass man eine Männerfaust problemlos hätte durchschieben können.
    »Was ist?«, fragte der Drache freundlich, fast schon zuvorkommend. »Habt Ihr was verloren? Eure Sprache zum Beispiel?«
    »Das, das Ganze war nur Theater?« Eric schaffte es als erster wieder, sich zu artikulieren.
    »Was heißt Theater? Ich habe Gennoh nicht gleich erkannt. Und meine Drohungen mache ich wahr. Schließlich darf ich nicht jedem Dahergelaufenen alles verraten. Hat Dir Gennoh das nicht erzählt?«
    »Ihr … Du « Norak gebrauchte die gleiche Anrede, zu welcher der Drache übergegangen war »hältst mich für ’di Albah?«
    Eric konnte es nicht fassen. Die Verwechslung des Drachen war vermutlich das Einzige, was sie hier am Leben hielt und Norak machte ihn darauf aufmerksam. Wenn sie wieder draußen waren, durfte er nicht vergessen, seinem Freund den Schädel einzuschlagen.
    Der Drache runzelte die ledrigen Augenbrauen. »Wie ich schon sagte, Deine Spielchen begreife ich einfach nicht. Was führt Dich zu mir?«
    »Wir suchen den Stein der Weisen und das Schwert aus Licht.« Norak konnte es immer noch nicht glauben. Deshalb gab er freimütig Auskunft. Darum waren sie hier, oder?
    » Du suchst den Stein der Weisen? Deine Scherze werden immer undurchsich…« Misstrauen überfiel den Drachen, wie ein Raubtier sein Opfer. Sein Kopf schnellte vor, näher an Norak heran. Eric versteifte sich. Der prüfende Blick des Drachen lastete auf Norak. Ein Moment wie eine Ewigkeit verging. Das Reptil wägte ab und – fing an zu lachen. »Oh Gennoh, ich sagte Dir, Du solltest nicht mit Dingen herumspielen, von denen Du nichts verstehst. Das hast Du jetzt davon.«
    »Bitte?« Norak war vollkommen verwirrt. Dass der durchgedrehte Schmied Kallap ihn für Gennoh hielt, konnte er sich noch erklären, aber warum der Drache? Oder war er derjenige, der langsam durchdrehte?
    Eric war das alles zu viel. »Ich weiß nicht, was zwischen Euch beiden abläuft, ob das irgendein Magiekram ist oder nicht. Ich erwarte auch nicht, dass ihr mich aufklärt, aber wenn Du das Orakel bist, könntest Du uns dann nicht weiterhelfen?«
    Der Drache betrachtet Eric eine Weile, bevor er antwortete. »Ich verstehe, dass Ihr Nachholbedarf habt. Ich glaube er«, und dabei deutete er mit einer Kralle auf Norak, »steht ein wenig neben sich. Du hast wohl wirklich keine Ahnung, was hier so alles geschah. Sag, wie kann ich Euch helfen?«
    »Wir suchen den Stein der Weisen.«
    »Warum?«
    »Wir sind die Dihati.« Warum kam das Eric nicht albern vor. Hatte er sich daran gewöhnt?
    »Ach so! Welche?«
    »Entschuldigung?« Eric verstand nicht.
    »Die, die sind.« Norak schon.
    »Ah, der Kreis hat begonnen.«
    »Nein, nicht schon wieder der Kreis!«
    »Eric, bitte.« Norak wandte sich an den Drachen »Kannst Du uns verraten, was der Kreis bedeutet?«
    »Na, der Kreis, der Kerker. Der Kreis hat begonnen, Ihr müsst ihn schließen. Die, die sind, die, die sein werden, die, die waren.« Die beiden Freunde machten keinen verständigen Eindruck. »Egal, zu gegebener Zeit werdet Ihr das verstehen.«
    Norak seufzte und ließ den Kopf hängen.
    »Und der Stein?«, fragte Eric.
    »An ihn kommt Ihr nicht dran. Gennoh hat das verhindert.« Der Drache warf einen wissenden Blick auf Norak.
    »Verhindert? Aber warum? Wir brauchen den Stein …«
    »Nein, braucht Ihr nicht. Es gibt immer mehrere Möglichkeiten an sein Ziel zu gelangen. Ihr müsst sie nur finden.«
    »Aber wie?« Eric war ratlos.
    »Kommt Zeit, kommt Rat.«
    »Wir haben keine Zeit!«, brauste Norak auf.
    »Falsch! Zeit ist das Einzige, was Ihr habt! Zeit lindert Wunden, Zeit verzeiht, Zeit lässt uns Dinge belächeln, die vorher unlösbar erschienen. Zeit ist ein mächtiger Verbündeter.« Norak und Eric schauten sich

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