Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
und Mina unterbrach ihn.
„Es ist nicht gefärbt, ich kam so zur Welt, aber was hat dass denn jetzt alles zu bedeuten?“
„Was wisst Ihr über die Legende?“, wollte Fysan wissen und spielte mit seinem Bart.
Wieder mal mussten alle passen, bis auf Almo, die sofort antwortete.
„Das ist nicht gerade viel Almo“, er klang etwas enttäuscht, „dann kennt Ihr auch kein Zitat aus der Schrift nicht wahr?“
Beschämt schauten die Mädchen auf den Blau schimmernden Fußboden und versuchten deren Mosaike zu zählen.
Fysan nickte Rylen zu, die darauf sofort die Halle verließ.
„Was ist hier los?“, flüsterte Myra und schaute den König tief in die Augen. Er lächelte sie liebevoll und mit glänzenden Augen an.
„Es ist alles in Ordnung, niemanden wird etwas Böses geschehen!“, und dann tauchte Rylen wieder auf, die dem König eine merkwürdige alte Schriftrolle mit silberner Kordel überreichte.
Das Volk stand auf und wieder wurde getuschelt. Sie schwiegen erst, als Fysan mit starker Stimme aus der Rolle vorlas:
La tar wej kavok lujet tojn blocjem arnu, wej meldje,
lujet lem Rulej mir lekume Stejar.“
Der König machte eine lange und unangenehme Pause.
Wieder tuschelte das Volk.
„Da Ihr nicht wisst, was dies bedeutet, wird Euch Ali, mein alter Freund es Euch übersetzen.“
Fysan warf Ali einen herausfordernden Blick zu.
Stotternd fing er an es ihnen zu übersetzen:
„Korrekt übersetzt heißt es, das Haar teils grün wie ein Sommerblatt, teils schwarz wie sein Mal an seinem Hals!“
Nach dem Ali es ausgesprochen hatte, drehten sich alle zu Mina.
„Und?“ Jazz fand daran nichts Aufregendes.
„Sie hat dieselbe Haarfarbe und was für ein Mal meint ihr?“, dann stockte sie plötzlich und ihr fiel Minas Halstätowierung wieder ein. Jazz wurde ganz mulmig zu mute.
„Aber sie ist weiblich!“, und machte leichte Andeutungen dass Mina vor Scham errötete und die anderen der Truppe beschämt wegschauten.
Ali warf ein, dass wer auch immer diese Schrift verfasst hatte, vielleicht ein Fehler unterlaufen war, er wusste selbst nicht mehr was er glauben sollte. Fysan wurde von seiner Antwort zornig, er schlug mit seiner Faust auf die Thronlehne und dessen Echo schwebte durch die Halle.
Er hatte dieses Unwissen und die Zweifel um die Legende satt.
„Vielleicht ist es ja nur ein blöder Zufall?“, stotterte Ali und Fysan erhob sich aus seinen wunderschönen Thron und fasste Mina an die Schulter.
„Wieso zweifelt Ihr? Sie ist unser Licht, unsere Hoffnung!“, schrie er Ali an und Minas Ohren dröhnten.
Bevor Ali oder jemand anderes weiter reden oder schreien konnte, rief Mina selbst:
„Sanjo, so artuen om rojom loem unem mut.“
Jedem stockte der Atem und Mina kam es vor, als hätte wieder jemand anderes ihren Platz eingenommen und überstürzt für sie gesprochen. Schockiert hielt sie sich die Hände vor den Mund.
Wedje?“, fragte der König leise und starrte in Minas braune Augen.
„Jo rej.“, antwortete sie, dabei wusste sie selbst nicht was sie von sich gab und dann wieder doch. Sie war verwirrt und sie fühlte sich gespalten, als würde sie ihren Körper mit etwas unheimlichen teilen.
„Was geschieht hier, was macht Ihr mit Mina Fysan?“ Jazz bekam Angst, langsam kam es ihr wie bei einer Sekte vor, jetzt fehlte ihrer Meinung nach nur noch ein Tieropfer, ein Haufen roter oder schwarzen Stumpenkerzen, ein Altar und viele Dolche und Gewänder mit Kapuzen.
Doch zu ihrem Glück, erzählte der König ihnen alles.
„Eure Freundin, ist die Hoffnung, sie ist die Auserwählte. Sie wird Diklon befreien und es säubern.
Jetzt hatte auch Almo endlich die Erinnerung wieder heimgesucht.
Als sie Mina das erste Mal sah, lag sie schon richtig, nur hatte es eben nicht richtig einordnen können.
„Sie ist es tatsächlich, dann hat sie aber noch viel Arbeit vor sich!“, dachte Almo darauf, „und es ist dennoch unmöglich das Mina diese Bürde alleine tragen soll.“
Jazz war starr.
„Mina und Auserwählte…krass!“, genau wie Mina war Jazz alles zu viel, es schien ihr alles über den Kopf zu wachsen, Wörter wie Auserwählte- Säubern – Diklon - besetzten ihren Verstand wie Parasiten ihren Körper. Es war zu viel an Informationen, was würde nun aus ihrer Freundschaft und ihrer Familie werden?
Als der König Mina fragend anblickte, verließ sie kurz darauf die Halle.
Sie verstand es nicht, sie verstand den einen Teil von ihr nicht, er wollte anscheinend ihr Schicksal
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