Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
Halle betraten, in denen viele Statuen verschiedener Könige und anmutige Frauenskulpturen aus Marmor standen.
„Willkommen Ali und seine Freunde, der König erwartet Euch bereits, folgt uns bitte!“, sprachen sie freundlich und synchron und musterten Mina.
Dennoch hielten sich die Mädchen etwas zurück, sie wurden etwas misstrauisch und waren trotzdem von allem beeindruckt gewesen. Zu gern hätten sie gewusst, wer diese Skulpturen waren, doch die Mädchen schwiegen. Schließlich waren sie ja nicht in einem Museum.
„Sie sehen wie Engel aus“, flüsterte Jazz und beobachtete die Diener mit ihrem anmutigen Gang und die Skulpturen weiter, „vielleicht sind sie ja welche!“
Die Diener des Königs trugen fliederfarbene Gewänder und ihre weißen Haare waren leicht zusammen gebunden gewesen. Um ihre zierliche Taille baumelte ein Silber geflochtenes Band, von hinten hatten sie wie Zwillinge ausgesehen und dennoch gab es einen kleinen Makel, denn einem von ihnen fehlte der kleine Finger.
Jazz gab Mina eins ihrer unauffälligen Zeichen, damit sie endlich dort hinschaute. Sie konnten nicht glauben, dass dieses hübsche zierliche Volk, so etwas tat.
„Dafür scheinen sie zu nett zu sein, oder stammte das aus einem Krieg?“
Mina hatte merkwürdige Bilder im Kopf und sah sie mit engelsgleichen Flügeln umher schweben und tausende von Ads vernichteten.
„Was hab ich nur für eine blühende Fantasie!“
Als sie die Halle hinter sich gelassen hatten und gerade eine weitere Tür geöffnet bekamen, verbeugte sich Ali vor der letzten Statue.
Sie war weder groß noch irgendwie anmutig gewesen. Sie stellte einen einfachen Mann dar, der leicht pummelig war und freundlich lächelte, um seine rechte Schulter trug er eine Umhängetasche.
Ali lächelte die Statue an, die neugierigen und fragenden Blicke der Mädchen ignorierte er, denn er wollte den Moment voll und ganz für sich auskosten.
Nur das Hohe Volk und er selbst, wussten um wen es sich hierbei handelte. Und zwar um Alis Vater.
Fysans Bruder hatte diese Statue damals errichten lassen, damit niemand Alis Vater nach seinem Tode vergessen würde. Er war einer der ersten, der durch Zufall den Irrwald durchquerte und mit seinem reinen Herzen den Weg nach Taklon gefunden hatte. Man hatte ihn genau wie Ali sofort ins Herz geschlossen und er wurde einer der engsten Freunde des verstorbenen Königs, Fysan und dem Rest des Volkes.
„Bei den anderen ist deutlich zu sehen, dass es wahrscheinlich die Vorahnen der Hübschen sind, doch was soll diese bezwecken?“ Almo wollte gerade nachfragen, da es ihr keine Ruhe ließ, doch da fand sie sich schon in einem weiteren riesigen Saal wieder.
Die Diener hatten sie so gesehen ins kalte Wasser geworfen und auch wenn sie höflich gewesen waren. Doch ihr: „Bitte nach Euch“, hätten sie sich sonst wo hin stecken können, hatte Almo gedacht. Mina war zu erst sanft nach vorn geschubst worden und der Rest folgte ihr wie kleine Entenküken.
Das ganze Hohe Volk saß dort auf Bänken aus Glas und sie musterten die Mädchen mit ihren kritischen lilafarbenen Augen, die Herzen der Mädchen rutschte in ihre Hosen und sie fühlten sich sehr unwohl, fast schon wie auf einem silbernen Tablett serviert.
Die Mädchen kamen sich dem Volk gegenüber so schäbig vor. Fast schon asozial, sie und ihre Kleidung waren verschmutzt und auch wenn sie sich hätten zurecht machen können, würde die Schönheit des Volkes ihr Erscheinungsbild tausendmal überragen. Sie waren der Dreck unter den Fingernägeln der Masse, so sahen sie es in diesem Augenblick.
Was würde sie nun von den Mädchen erwarten?
Mina hasste solche Situationen, sie hasste es als erste in irgendwelche Räume zu gehen und übertünchte ihre Unsicherheit mit einer makabren Aussage.
„Vielleicht schneiden sie uns ja die kleinen Finger ab! Und sind sogar Fingerfetischisten!“, flüsterte Mina Jazz zu, beide kicherten und als Ali sich räusperte war wieder Stille und sie kamen sich erneut schäbig vor.
Der König wurde nun angekündigt und das Hohe Volk verbeugte sich.
„Ihr auch, na macht schon!“, maulte Ali die Mädchen an. „Wurdet ihr in einer Scheune großgezogen? Wo sind nur eure Manieren!“
Jazz und Mina war dies unangenehm und am liebsten hätten sie sich gesträubt, doch sie hatten Angst was dann passieren würde.
König Fysan wurde von den Zwillingen Nymre und Rylen begleitet. Er ließ sich von ihnen zu seinen großen perlmuttfarbenen Kristallthron geleiten, der
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