Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
Stand.“
Ali wischte sich mit einem weißen Tafeltuch den Mund ab.
„Miese Antwort Ali“, unterbrach ihn Jazz, „dein Bruder ist alt genug um auf sich selbst aufzupassen. Am liebsten würde…“ , sie beendete ihren Satz nicht, da der König nicht sehr begeistert von ihren Wortschwall gewesen wäre, sie wollte keinen schlechten Eindruck bei ihm hinterlassen.
Der König spürte, dass Ali noch etwas auf dem Herzen hatte und bat ihn weiter zusprechen. „Es wäre den Mädchen nur fair gegenüber.“
Ali seufzte und versuchte ihnen zu erklären, dass er für sie nicht wirklich nützlich wäre. Seiner Meinung nach, ging er in dieser Geschichte unter, er konnte ja noch nicht einmal kämpfen.
„Ich habe noch nie eine Waffe gehalten, weder einen Menschen geschlagen oder ihn verletzt“, er suchte nach Ausreden, dass war den Mädchen nun bewusst.
„Das war alles?“, fragte Almo verständnislos, doch er schüttelte den Kopf.
„Als Raj und ich euch Unterschlupf gewährten und sich nun herausstellte, dass ihr uns ausgenutzt habt, bin ich nicht mehr bereit euch weiter zu helfen“, leicht hochnäsig schaute er zu Mina, „auch wenn du die Auserwählte bist.“ Mina richtete sich auf, stützte sich auf die Tafel und keifte: „Weil du beleidigt bist! Das ist der Hauptgrund, deswegen kommst du nicht mit? Alles andere sind Ausreden, mir ist es egal. Bleib hier oder verrecke in Bancali oder wo auch immer dich deine spitzen Schuhe hin tragen mögen. Ich versteh gar nicht warum Jazz dich mag! Du …du!“, sie stockte.
Jazz schaute sie schockiert an, aber irgendwie fand sie Minas Aussage trotzdem berechtigt.
Jetzt wurde Fysan wieder zornig.
„Sprecht es doch endlich aus!“
Alis Hände wurden nass und er fing leicht zu stottern an.
„Ich…ich, bin ein Elementaler!“, auch Jazz richtete sich nun auf, sie war mehr als wütend.
„Du hast echt Nerven, du machst uns eine Szene, öh -Ehrlichkeit, ausgenutzt und bist genauso verlogen!“, zu gern hätte sie ihm wortwörtlich gesagt, dass sie auf ihn scheißt, stattdessen nahm sie das Perlenarmband, was er ihr geschenkt hatte ab und schmiss es vor ihn auf die Tafel. Die Nylonschnur war dabei gerissen und zig Perlen verteilten sich auf der Tafel oder sprangen zu Boden.
„Behalte deinen..“, Mina unterbrach ihren Wutanfall.
„Jazz, setz dich- sofort“, befahl sie düster, „denk dran, König am Tisch!“, aber Jazz steigerte sich noch mehr hinein.
„Wieso, stehst du nun doch auf seiner Seite?“
Das kannte sie von ihrer besten Freundin nicht. Sonst stand Mina immer hinter ihr.
Da sah sie nur, dass Minas Augen sich in das Pechschwarze wandelten und Jazz Stuhl sich in ihre Waden bohrte.
„Setz dich endlich!“, sagte sie noch einmal, doch Jazz war immer noch wütend und nicht bereit sich zu setzen. Erst als der schöne Stuhl aus Kiefernholz mit den Schnitzereien gegen die Hallenwand geschleudert wurde, hob Jazz ihn auf und setzte sich still an die Tafel.
„Das reicht!“, warf Fysan ein, „mehr davon will ich an meiner Tafel nicht hören oder sehen.“
Höflicher Umgang herrschte in seinem Königreich, solche Wutausbrüche kannte er nicht.
Nur ein schlimmes Ereignis kam ihm dann wieder in Erinnerung und entschuldigend schaute er Mina an.
„Jazz es ist Alis Entscheidung, akzeptiere sie!“ Almo war natürlich nicht entgangen, dass Jazz ihm faszinierende Blicke zu geworfen hatte. Sie grinste leicht und wartete trotzdem auf Jazz Konter, doch sie schwieg. Dennoch konnte jeder in der Halle an ihrem hochroten Kopf erkennen, dass sie immer noch innerlich brodelte und zwar wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch.
Fysan versuchte etwas vom Thema abzulenken und fragte Myra, die starr an der Tafel saß, wie sie ihre Entscheidung gefällt hatte.
„Ich weiß es nicht, König. Ich bin ein kleines Mädchen, ich kann nicht kämpfen und in einen Krieg gehen“. Tränen sammelten sich in ihren blauen Augen. „ich bin zu klein und zu jung um zu töten.“
„Da habt ihr natürlich recht Myra“, sagte er zart, „wenn Ihr wollt könnt ihr hier bei uns bleiben. Vorerst werdet ihr hier sicher sein.“
Myras Herz pochte schnell, traurig blieb ihr Blick an den Mädchen hängen, Mina war die Auserwählte und langsam sah sie selbst, dass Almo eine Art von Mutterersatz gewesen war.
Sie fühlte sich geborgen, auch wenn jemand sie mal ab und zu angezischt hatte.
Doch bei Fysan war sie auch willkommen. Sah sie in ihm einen neuen Vater?
Es wäre ein falscher Weg, wenn sie
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