Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
sogar muss.
Wie ein Wirbelwind stürzte Mina in die Halle und erschrak den König und die Mädchen.
Zu gern hätte Mina die Türen aufgetreten, auf den Boden gespuckt, Feuer gelegt und irgendwas Böses geschrien.
Doch stattdessen stellte sie sich den Blicken der anderen.
„Morgen“, der König lächelte sie freundlich aber auch hinterlistig an, „habt ihr Euch gut erholt?“
„Das dumme Grinsen wird dir noch vergehen Fysan!“, dachte Mina gereizt.
Jazz tätschelte neben ihr den freien Platz, doch anstatt sich zu setzen stand sie steif da.
„Wir gehen! Sofort!“, befahl sie den Mädchen und warf Fysan einen scharfen Blick zu, dieser bohrte sich direkt in sein Herz. Beschämt schaute er auf seinen Teller.
„Aber wieso?“, wollte Jazz wissen und schaute dabei Almo an.
Myra war schockiert und griff nach Almos Hand. „Das meint sie doch nicht ernst, jetzt schon?“, kauerte sie.
Minas Antwort war knallhart.
„Weil ich die Verdammte Auserwählte bin, deshalb. Ihr wolltet mich begleiten, dann bewegt euch“, sofort standen Almo und Jazz von der Tafel auf.
„Verzeiht bitte ihre Boshaftigkeit, sie ist nicht immer so!“, sprach Jazz zu Fysan.
„Wie Ihr wollt, es ist Eure Entscheidung, meine Diener werden Euch zum Tor begleiten und noch etwas von den Speisen einpacken. Doch vorher möchte ich Euch mit jemanden bekannt machen.“
Fysan stand auf und klatschte in die Hände, darauf kamen Rylen und Nymre mit einem pechschwarzen Schäferhund herein.
Er ging brav neben ihnen her, anscheinend war er gut erzogen worden, denn er ging an keiner Leine.
„Wir möchten, dass Ihr ihn mit auf Eure Reise nehmt, er gehört Euch Mina“, sagte Fysan.
Mina wusste nicht ob es ein Entschuldigungsgeschenk war oder eins der Geschenke, mit dem man jemanden um den Finger wickeln und zum Schweigen bringen wollte.
Dies kannte sie noch von einer aus ihrem damaligen Freundeskreis.
„Wenn du heute kommst, hab ich auch ein Geschenk für dich!“
Mina schüttelte den Kopf, sie fragte sich was sie nun mit dem Hund sollte.
Doch aus einem merkwürdigen Grund nickte sie, doch die Wut stieg immer weiter an.
„Wie heißt er?“, Jazz war begeistert und der König sprach: „Er hat noch keinen Namen, die Namensauswahl liegt bei Euch!“
„Als ob ich nichts anderes zu tun hätte“, giftete Mina undankbar.
„Ich brauch ein neues Leben“, schrie sie sich selbst in Gedanken, „und keinen Köter!“
Mina war so sehr mit ihren Gedanken beschäftigt, dass sie die Verabschiedung von Myra gar nicht richtig wahrnahm.
Myra kullerten Krokodilstränen die Wangen hinunter und schmiegte sich in Almos Armen.
„Wenn alles vorbei ist, werden wir dich abholen“, flüsterte Almo in Myras Ohren und streifte durch ihr schwarzes Haar.
Für Almo war es genauso schmerzhaft. Ihr kam es falsch vor, sie hier zurück zulassen, doch wer weiß was auf ihrer Reise noch alles geschehen würde.
Myra sollte einfach Kind bleiben und vom König und seinem Volk verhätschelt werden.
„Sie soll einfach in Sicherheit sein!“, dachte Almo traurig.
Auch Jazz drückte Myra und gab ihr auch wenn ein bisschen anders formuliert, dasselbe Versprechen.
Mina stand immer noch geistesabwesend dort, erst als Myra sie umarmte und sagte, dass sie auf sich und die anderen gut aufpassen solle, rüttelte es sie wieder wach.
„Ich gebe mein bestes.“ Minas Stimme zitterte etwas und Myra versuchte zu lächeln, schniefte aber mehr und dankte ihr.
Man führte Myra aus der Halle und Almo schaute ihr bedrückt hinterher. Anschließend verabschiedeten sich die Mädchen, wenn auch unterschiedlich, von König Fysan.
Mina würdigte ihn keines Blickes, noch nicht einmal als er ihr Glück wünschte.
„Wir glauben an Euch- Ihr seit unsere Hoffnung!“, trotzdem fühlte der König sich schuldig, er hatte ihr den Tod an die Stirn geworfen, doch sie hatte leider keine andere Wahl. Es war Minas Schicksal. Egal wie sie sich entschieden hätte, hätte sie sterben müssen. Entweder im Kampf gegen Arestles und seinen dunklen Machenschaften oder wenn sie sich dagegen entschieden hätte. So wären auch unzählige andere Menschen und Lebewesen mit ihr gestorben und die Dunkle Zeit hätte triumphiert.
Er war erstaunt, dass sie ihren Freundinnen noch nichts davon erzählt, oder es bei ihrem wütenden stürmen in der Halle nicht erwähnt hatte.
Mina wollte es ihnen nicht erzählen, vor allem nicht Jazz. Es würde zu einer reinen Tragödie führen, wenn Mina ihr sagen würde dass
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