Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
und Kissen bekommen“, sie lächelte wieder lieblich und gab ihnen mit einer Handbewegung das Frühstück frei. „Und wie ich sehe, ist dein Bein auch bald wieder in Ordnung.“ Andy nickte.
Sie griffen zu und ließen sich nicht anmerken, dass sie sich eigentlich auf ein üppigeres Frühstück gefreut hatten. Jazz dachte kurz an Alis und Fysans deftiges Frühstück und empfand dieses schon fast als Alptraum aller Küchen.
Der Nieselregen wandelte sich nun in schweren Regen und die Tropfen hüpften auf der Plane, die die Garnitur schützte auf und ab. Fiza sprach nun etwas lauter zu ihnen.
„Ich freue mich wirklich, dass endlich der Tag gekommen ist, an dem die Auserwählte einschreiten wird.“
Da platzte es einfach so aus Mina heraus, ohne auch nur wirklich daran gedacht zu haben.
„Aber gestern wolltet ihr uns noch töten!“, die Runde verstummte und Fizas Augen wurden glasig.
Jazz trat ihr unter dem Tisch gegen das Bein.
„Was soll das Mina? Es ist noch mal gut ausgegangen!“, zischte sie und Minas Wangen röteten sich schnell.
„Nein sie hat recht und aus diesem Grund stehen wir euch für alles zur Verfügung und tief in eurer Schuld.“
„Ich finde die Wendung, ziemlich krass Fiza, gestern wolltet ihr uns töten, uns wahrscheinlich die Haut abziehen und auf einen Spieß stecken. Wahrscheinlich hättet ihr noch nackt ums Lagerfeuer getanzt..“ Andy unterbrach sie.
„Lass es, du machst alles nur noch schlimmer. Zwar hast du recht und Süße- ich kann dich verstehen“, und dann flüsterte er ihr ins Ohr: „aber siehst du nicht wie sie innerlich leidet? Sie bereut es und auch sie hat Menschen durch unsere Hand verloren die sie geliebt hat.“ Mina schwieg daraufhin.
„Es sind Dinge vorgefallen, für die ich mich auf ewig entschuldigen muss. Diesen Vorfall kann mein Stamm und ich leider nicht rückgängig machen, so sehr ich dies auch tun würde. Verzeiht bitte unser Handeln.“
Mina senkte ihren Kopf und kauerte auf einem Stück Brot herum.
„Versetzt euch bitte auch in unsere Lage.“ Mina verschluckte sich bei dem Wort „Lage“, Andy musste ihr sogar auf den Rücken klopfen damit sie nicht daran erstickte.
„Wie in eure Lage“, zickte sie anschließend zurück, „auch wenn ich versuche es auf die leichte Schulter zu nehmen - aber ihr habt uns fast getötet, es dauert bis man darüber hinweg kommt.“
Ihr Blick fiel zu Jazz und Andy, die versuchten die Situation zu schlichten und Ruhe an den Frühstückstisch zu bringen. Aber ohne Erfolg denn der nächste Schock blieb leider nicht aus. Eine Jungamazone war an den Tisch getreten und brachte ein Tablett mit Holzkelchen und einem Krug Wasser. Mina schrie leicht auf und auch Andy und Jazz gaben angewiderte Laute von sich. Andy legte sogar aus Reflex seine Hand ans Schwert.
„Ach du Scheiße!“, dachte Jazz laut, der Anblick war eine Zumutung.
Die Amazone hatte schneeweiße Haut und Krater ähnliche gelbe Augen, die aus einem abscheulichen verzerrten Gesicht hervor stachen. Ihr Kopf war kahl und ihre Finger waren missgebildet.
„Ein Wunder wie sie mit diesen Klauen überhaupt das Tablett halten kann“, dachte Andy und schaute auf seinen Teller. Danach lief das Mädchen ohne ein Wort davon.
„Und dies ist auch ein gewisser Teil, der uns bedrückt“ Fizas Stimme klang nun sehr zerbrechlich.
Jazz hakte nach, denn nach ihrer Meinung wurde es nun erst richtig interessant.
Fiza seufzte laut auf.
„Um unser Dorf aufrecht zu erhalten, begnügten wir uns immer zur Vollmondzeit mit Reisenden oder Bauern. Die Mädchen behielten wir und die Jungen gaben wir Ehepaaren..“ Jazz unterbrach die Königin und war schockiert von ihrer Vorgehensweise.
„Wir haben leider keine Verwendung für Jungen und Männer.“ Fiza schaute Andy etwas verlegen an.
„Seit ungefähr sechs Monaten, hatten wir aus Notwehr einen Pakt mit den Ads aus Tede geschlossen. Wir schenken ihnen Nachkommen für ihre Armee und sie lassen uns dafür in Ruhe leben.“
Andy stützte sich empört vom Tisch ab.
„Ihr schlaft mit diesen Missgeburten? Einen tollen Pakt nenn ich dies aber nicht gerade.“
Fiza war dies mehr als peinlich. „Ich musste meinen Stamm schützen, wir verlieren immer mehr Amazonen, mir blieb keine andere Wahl!“
„Also deren Vater kann man ja schlecht verleugnen“, fügte Mina mit sanfter Stimme hinzu und Fiza nickte.
„Dass sie die Jungen bekamen ohne zu zögern, ist klar, denn wie ihr seht, ist hier kein einziges Männliches
Weitere Kostenlose Bücher