Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
beim schießen nicht behinderte.“
„OK“, unterbrach Jazz. Sie war erstaunt und es spielten sich schmerzhafte Bilder der Amputation in ihrem Kopf ab.
„Aber nach einiger Zeit legte sich die Sache mit der Amputation, denn viele Amazonen lernten lieber den Umgang mit anderen Waffen. Dennoch können die Jung Amazonen immer noch frei entscheiden, ob sie dieses Ritual weiter vollziehen möchten oder nicht.“
Als Mann schwieg Andy lieber, denn er fand diese Art von Verstümmelung nicht gerade reizvoll.
Denn er war nicht gerade begeistert davon, wenn eine Frau durch einen Unfall oder durch eine Krankheit eine Brust verlor, war dies natürlich etwas anderes. Doch um besser mit der Waffe umgehen zu können und sich so zu verstümmeln, war für ihn abscheulich und krank.
Nach dem sie nun wussten worum es sich hierbei drehte, verabschiedeten sie sich von der schwangeren Amazone, schauten sich weiter das Dorf an und unterhielten sich leise über die schreckliche Amputation. Andy war von den Mädchen schockiert, da sie die Meinung der Amazonen vertraten.
„Es gehört zu ihren Ritualen, du musst ja keine Angst um dein Stück haben“, grinste Mina frech, „außerdem hätte Neyla dass bestimmt noch gemacht..“
„Das ist nicht witzig Mina!“, fuhr er sie an und sie stachelten sich immer weiter hoch.
Ihre Namen gingen wie ein Lauffeuer durch das ganze Dorf, egal wo sie sich befanden, wurden sie schon mit ihrem Namen angesprochen.
Nach und nach machten ihnen sogar die neugierigen Blicke nichts mehr aus, denn wie es schien waren sie jetzt ein Teil dieser großen Familie. Zwar hielten einige etwas Abstand, da Andys Anwesenheit nach wie vor ungewohnt war, doch sie waren alle sehr freundlich. Man konnte ihnen mehr als deutlich ansehen, wie beruhigt sie waren, da alles noch mal gut ausgegangen war. In den Augen der drei sahen sie nun nicht mehr wie brutale Killermaschinen in Wildlederbekleidung aus, eher normal, Frauen und Kinder die bescheiden lebten. Jazz fragte sich aber wie sie es ohne richtige Musik nur aushalten konnten, aber schließlich hatten sie andere Aufgaben und Sorgen.
Sie hätte in mehreren Jahren so nicht leben können, keiner der drei konnte es sich vorstellen. Doch wenn man von klein auf dort lebte, war es für denjenigen selbstverständlich gewesen.
Als die drei an einer größeren Steinhütte vorbei gingen, stieg ihnen ein frischer Kräutergeruch in die Nase und es dampfte leicht hinaus. Der Kräutergeruch war so wohltuend, dass sie nicht anders konnten und nach sehen mussten worum es sich hierbei handelte. Höflich klopfte Andy an, doch niemand antwortete. Also öffnete er vorsichtig die mit Stroh verkleidete Tür und war positiv von ihrem Dampfbad überrascht. „Wow, denkt ihr auch dasselbe, was ich gerade denke?“, fragte er die Mädchen und atmete tief ein und sie nickten.
„Aber nicht mit dir Andy!“, scherzte Mina mit einem Klopfer auf seine Schulter.
„Das war mir auch klar Mina!“ Andy ging weiter hinein und schaute sich genauer um.
An den Wänden hing selbst hergestellte Seife und einige verblasste Laken, während auf mehreren Regalen weiße Stumpenkerzen und verschiedene Badezusätze in kleinen Glasflaschen standen.
In den Ecken standen große Kübel aus Ton, die mit grünem Efeu bepflanzt waren und in der Mitte des Raumes hatte man ein Loch gegraben und eine riesige Wanne eingesetzt.
Um diese hatte man mit großen flachen Steinen einen Kreis gebaut auf denen man wunderbar sitzen konnte.
„Braucht ihr Hilfe?“, fragte Menra unerwartet und ihre strahlenden grünen Augen leuchteten, als Mina fragte ob sie nicht ein Bad nehmen könnten. „Sicher, alle auf einmal?“ Mina schüttelte sofort ihren Kopf.
„Nein, nein. Männchen und Weibchen getrennt!“ Menra lachte herzlich auf.
„Ich werde mich darum kümmern. Ist es schlimm wenn es was länger dauert? Das Wasser muss noch erhitzt werden.“
Sicher hatten die drei vollstes Verständnis dafür und in der Zwischenzeit schlenderten sie weiter durch das Dorf der Kalyet, bis sie Menra aufsuchte und sie endlich ihr Bad nehmen konnten.
Während Jazz und Mina ihre Seele im heißen Kräuterbad auspendeln ließen, schaute Andy sich Übungskämpfe an. Ihre Kampfkunst interessierte ihn sehr und er war fast enttäuscht, als Menra ihn holte, damit auch er sein Bad nehmen konnte. Menra hatte sogar die Pullover von Andy und Mina genäht, hier schien man sich wirklich um ihr Wohl zu kümmern.
Nach dem wohltuenden Bad kam die nächste
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