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Dinner for One auf der Titanic

Dinner for One auf der Titanic

Titel: Dinner for One auf der Titanic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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seine Zukunft bangen.
    Womöglich brachten sie den Kapitän noch auf falsche Gedanken. Sicher mit fatalen Folgen. Wer wusste schon, wo der das Schiff hinsteuerte, wenn er erst begann, über seine Mutter nachzudenken? Ja, das konnte für alle gefährlich werden.
    Zweimal hatte James gesehen, wiedieser Salon-Anarchist in seiner Tasche nach der Bombe fingerte. Um Himmels willen, sie hatten noch nicht einmal die englischen Hoheitsgewässer verlassen!
    Als James den Servierwagen mit der glasierten Ente darauf zurück in das Erste-Klasse-Restaurant schob, hatte sich etwas Bedeutendes verändert. Er bemerkte es sofort. Etwas stimmte nicht. Es war mit Händen zu greifen.
    Dr. Breastsucker hielt weiter seine Vorlesung über die Psyche der Menschen im Allgemeinen und die der Frauen im Besonderen. Smooth Gentle hielt dagegen.
    »Die Seele des Menschen ist poetisch«, sagte er. »Und das ist wahrlich nicht beruhigend.«
    Fürst Andrej Balgakov war die Veränderung! Er hatte einen ganz seltsamen Glanz in den Augen. Sein Essen rührte er nicht an. Dafür heftete er seinen Blick an jede der Bewegungen von Miss Sophie. Wie ein Tier, das vorsichtig ein unbekanntes Terrain beschnüffelt.
    Sie blickte ihn an und sog ein größeres Spargelstück in den Mund. Dann nahm sie ihre Fingerkuppen und steckte sie in ihren saugenden Schmollmund.
    James schluckte. Ein paar Tropfen Soße, die über ihre Lippen liefen, leckte sie langsam mit der Zunge ab. Dabei lächelte sie Balgakov an. Der starrte mit einem Ausdruck brennender Ungeduld und freudiger Erwartung zurück. Gott im Himmel! Jetzt war es passiert. Kein Wunder, wenn ständig diese wollüstigen Themen besprochen wurden.
     
    * * *
     
    Patsymoon Sterlingtree hing an den Lippen von Finch-Meyers. Was für ein Mann! Diese Ruhe und diese Kraft. Ganz anders als dieser herausgeputzte Kapitän. Nein, wenn sie sich in Lebensgefahr befand, dann hoffte sie inständig, dass ein Mann wie Finch-Meyers in der Nähe war.
    »Nur beobachten, Miss, Miss.«
    »Patsy, Sir.«
    »Gut, Miss Patsy. Der Kapitän fürchtet Verwicklungen, wenn wir hier die Pferde scheu machen. Es sind Reporter an Bord. Die warten nur darauf, dass ...«
    »Dass?«
    »Nun all die reichen Persönlichkeiten und dann zusammen mit einem Anarchisten auf ein und demselben Schiff.«
    Mr. Finch-Meyers hob beschwörend die Arme.
    »Wenn das bekannt wird! Der Ruf des Schiffes leidet, und der Ruf des Schiffes ist es, den wir hier unter allen Umständen und mit all unseren Kräften zu schützen haben.«
    »Verstehe«, sagte Patsymoon Sterlingtree. »Unter allen Umständen.«
    Finch-Meyers nickte.
    »Andernfalls ... da brauchen wir uns nichts vorzumachen: Der Aktienkurs stürzt in den Keller, die Polizei von New York wird alarmiert, und wir, wir verlieren alle unseren Arbeitsplatz.«
    »Aber wenn es sich tatsächlich um einen gefährlichen Anarchisten handelt, der zur Finanzierung der russischen Revolution in Geschäften unterwegs ist, dann ...«
    »... ist das nicht unsere Angelegenheit, solange der Mann nichts im Schilde führt. Im Übrigen ist dieser Balgakov der, wenn auch missratene, Sohn eines stinkreichen Landbesitzers.«
    »Er wendet sich gegen seine eigene Herkunft?«
    »Ich verstehe das ja auch nicht. Diese Leute sind Götter da unten in der russischen Taiga. Der Mann besitzt Ländereien von der Größe des halben englischen Königreiches. Leibeigene Bauern, Schlösser, Gutshöfe, ja, ganze Dörfer. Aber das soll uns nicht kümmern. Wir arbeiten im Auftrag der White Star Line. Wir sorgen dafür, dass alle an Bord diese nette kleine Spritztour in die Staaten genießen. Und wenn etwas dazwischen kommt ...«
    Patsymoon Sterlingtree riss die Augen auf.
    »Nun, kein Grund, in Panik zu verfallen«, sagte Finch-Meyers.
    »Da, da ...«
    Sie wurde blass im Gesicht und deutete zur Tür.
    »Da war eben noch ein Frack zu sehen. Ich könnte schwören, es war dieser ...«
    »Nun, Gespenster sind unsere Sache nicht, Miss Sterlingtree. Gehen Sie einen Moment in Ihre Kabine und pflegen Sie Ihre Nerven. Große Aufgaben liegen vor uns, wir tragen ein gehöriges Maß an Verantwortung. Sie wissen ja: Wir verteidigen den Ruf des Schiffes. Unter allen Umständen.«
    »Unter allen Umständen, Sir.«
     
    * * *
     
    Detektive waren an Bord. Und sie hatten bereits Lunte gerochen. Er hatte es ja gleich gewusst. Während er, James, die brave Seele, gehorsam seiner Arbeit nachging, spitzten sie hinter den Vorhängen und Paravents die Ohren.
    Geheimagenten und Bomben

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