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Dinner for One Killer for Five

Dinner for One Killer for Five

Titel: Dinner for One Killer for Five Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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mit verheulten Augen Miss Allen.
    »Denken Sie an meinen Ruf, Chefinspektor, und...«
    »Ihr Ruf ist ruiniert, wenn ich Sie wegen einer Falschaussage einsperren lasse.«
    Sie schluchzte auf. DeCraven berührte ihren Arm.
    »Miss Allen, wir sind nicht von der Sittenpolizei, und die Ehe von Mr. Hampton... Miss Allen, uns interessiert einzig und allein dieser bewusste Morgen. Sie haben mit Mr. Hampton im Clubhaus übernachtet.«
    »Als Hamp... ich meine, Mr. Hampton schlief noch, da habe ich Geräusche gehört und bin zum Fenster. Und da habe ich ihn gesehen.«
    »Was genau haben Sie gesehen?«
    »Aber ich liebe ihn doch, und wenn seine Frau...« DeCraven schüttelte den Kopf. Susan Allen versuchte ihr Schluchzen zu unterdrücken.
    »Sie hörten also dieses Motorengeräusch und...«
    »Es war ein Panzer. Da geht plötzlich oben die Klappe auf, und es wird eine Fahne gehisst.«
    »Auf dem Panzer?«
    »Ja.«
    »Die Fahne des Vereinigten Königreichs?«
    »Nein, Sir.«
    »Himmelherrgott, nun lassen Sie sich doch nicht alles aus der Nase ziehen!«
    »Es war die Trikolore, die französische...«
    »Ich weiß, was die Trikolore...«
    »Also, ich hab sie mal am Buckingham-Palast gesehen. Bei einem Staatsbesuch.«
    »Also, die Panzer-Einstiegsluke öffnet sich, und dann wird da die französische Flagge gehisst?«
    »Genau so, und dann ist der Mann wieder rein, und der Panzer ist immer um den Mann auf dem Rasen im Kreis gefahren. Und...«
    »Und?«
    »Er trug einen Schal vor dem Gesicht und einen viel zu großen Overall.«
    »Also ein kleiner Mann? Oder vielleicht eine Frau?»
    »Schlecht zu sagen, aber die Person hatte einen leicht gebückten Gang und...«
    »Ja?«
    »Na ja, so mit eingezogenem Kopf...«
    DeCraven pfiff durch die Zähne.
    »Ein Bursche mit gewaltigen Ohren?«
    »Kann schon sein. Dann hat George mich gerufen...«
    »Sie haben nicht gesehen, wie...?«
    »Nein, Sir.« Sie brach erneut in Schluchzen aus.
    »Ich hab nur noch gedacht, hoffentlich scheut das Pferd nicht.«
    »Pferd? Himmelherrgott, welches Pferd?«
    Sie zuckte zusammen.
    »Na ja, das, auf dem die Polospielerin saß...«
    »Polo? Und eine Frau? Morgens um halb sechs?«
    »Ja, Sir, jetzt wo Sie das sagen. Das war schon merkwürdig.« DeCraven schüttelte ärgerlich den Kopf.
    »Haben Sie die Person auf dem Pferd erkannt?«
    »O nein, Sir, sie trug einen weiten weißen Umhang mit einer Kapuze über dem Kopf und dann eben den Poloschläger, dieses Ding, mit dem man...«
    »Das ist alles. Sie können gehen.«
    »Ja, Sir.«
    Miss Allen schnäuzte in ihr Taschentuch und verließ den Raum.
    Oggerty konnte am Hals des Chefinspektors die Schluckbewegungen erkennen, mit denen er die Minzpastille in den Magen beförderte. Dann begann er sich auch schon zu kratzen. Kein Zweifel, der Chefinspektor war ein gutes Stück weitergekommen.
    Oggerty nahm allen Mut zusammen: »Aber sie meint doch nicht diesen... diesen...?«

    DeCraven nickte mit ausdruckslosen Augen.
    »Und diese Reiterin könnte...?«
    »Ich habe es gewusst, Oggerty. Ich habe es gewusst.« Oggerty besann sich auf die Ergebnisse seiner Ermittlung. Er zog die vergilbten Zeitungen aus der Tasche.
    »Sir, ich habe da...«
    »Ja, ich weiß«, sagte der Chefinspektor.
    »Sir, aber ich...«
    »Sie nehmen jetzt den Wagen und schaffen mir Miss Sophie und ihren sauberen Butler her. Ich habe inzwischen noch etwas zu erledigen. Sie warten hier mit den beiden, bis ich zurück bin.«
    »Eine Gegenüberstellung?«
    Der Chefinspektor starrte gedankenverloren auf ein Regal mit Pokalen.
    »Nein, so würde ich es nicht nennen. Eher eine Siegerehrung.«

    * * *

    Miss Sophie fuhr mit den Fingerkuppen ihrer rechten Hand über den geblümten Stoff des Clubsessels. Vorsichtig, als wäre er ein gefährliches Tier, das gleich zu erwachen drohte. »Sehr originell«, sagte sie und gab dem Sessel einen Klaps. James näherte sich dem kleinen Tresen des Clubs. Seine Augen waren auf die Flaschen geheftet, die nebeneinander gereiht auf dem Glasbuffet standen. Seine Zunge fuhr über die Unterlippe.
    »Der Chefinspektor wird sicherlich gleich kommen«, sagte Oggerty. Er hatte die Wartenden schon dreimal vertröstet. Kein Wunder, dass sich auf Miss Sophies Stirn die Zornesfalten immer tiefer eingruben. Vielleicht war es ja auch eine Strategie des Chefinspektors? Weichkochen nannte man das wohl.
    Plötzlich schwang die Tür auf, und DeCraven betrat mit tänzelnden Schritten den Paradise-Polo-Club. Vergnügt rieb er sich die Hände.
    »Miss

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