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Dinner for One Killer for Five

Dinner for One Killer for Five

Titel: Dinner for One Killer for Five Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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warf James einen giftigen Blick zu.
    »Oh, ja«, sagte sie. »Ich habe ihn bereits gestern gefunden und James gebeten, ihn an einem absolut sicheren Ort zu verwahren.«
    »Aber, Miss Sophie, der Armreif...«
    »Ist wieder da, Inspektor Oggerty.«
    »Und was ist mit dem Teesud, der auf dem Gesicht von Mr. Peabody klebte, mit dem heruntergerissenen Rahmen und den zerschlagenen Porzellanhunden...«
    »Sicher eine Verkettung unglücklicher Umstände. Zuweilen habe ich den Verdacht, etwas nachlässige Hausangestellte zu beschäftigen.«
    »Aber, Miss Sophie, ich...«
    Eine große Blase zerplatzte an der Oberfläche des Moorlochs. Plötzlich schob sich eine Art Ast aus dem Loch. Oggerty kam es vor wie eine knöcherne, mit Morast verschmierte Hand einer Leiche, die ihm aus ihrer Ruhestätte zuwinkte. Das war auch in einem Horrorfilm vorgekommen, den er seiner Frau zuliebe hatte mit ansehen müssen. Oggerty schüttelte heftig den Kopf, als müsse er sich von etwas befreien. Auf solchen Hokuspokus durfte er sich erst gar nicht einlassen. Klare Gedanken fassen. Fehlte noch, dass auch er in diesem Zirkus den Verstand zu verlieren begann.
    Auch James hatte den Ast bemerkt. Rasch griff er zu einer Schaufel und drückte das seltsame Gebilde wieder zurück in das Loch.
    »Gartenabfälle«, sagte Miss Sophie. »So ein Moorloch ist wirklich praktisch für...«
    »Gartenabfälle. Sicher, Miss Sophie.«
    Die kreischende Stimme seiner Frau ließ Oggerty zusammenfahren.
    »Charlie, mein Gott, Charlie.«
    Von der Hausecke winkte Muriah. Sie stützte den immer noch mitgenommenen Chefinspektor DeCraven.
    »Sir, das ist ja wunderbar, dass Sie...«
    Die Stimme des Chefinspektors klang drohend. »Papperlapapp, Oggerty, wo ist Mr. Winterbottom?«
    »Mr. Winterbottom? Keine Ahnung, Sir.«
    Der Chefinspektor fixierte Miss Sophie und James.
    Beide zuckten ahnungslos mit den Schultern.
    »Er hat mir eine Nachricht zukommen lassen. Er hat eine entscheidende Spur...« Die Augen des Chefinspektors zogen sich zu Schlitzen zusammen.
    Oggerty konnte nicht mehr an sich halten.
    »Ich habe den Fall aufgeklärt, der Armreif...»
    »Unsinn«, sagte DeCraven. »Mr. Winterbottom deutete an, er könne beweisen, dass sich im Umkreis von Rosen-Manor eine Reihe von Kapitalverbrechen...«
    »Fangen Sie schon wieder mit Ihren Verbrechen an?«, spöttelte Miss Sophie. »Das weist ja Züge einer Manie auf.« DeCraven stützte sich immer noch auf Oggertys Frau.
    »Ich werde dem nachgehen, Miss Sophie. Ich werde Licht...»
    »Nun, Inspektorchen, kommen Sie erst mal auf die Beine. Sie sehen ja furchtbar aus.«
    Oggerty und seine Frau nahmen DeCraven in die Mitte. »Gute Besserung«, sagte Miss Sophie. »Und wenn Sie nächsten Monat zu Silvester wieder auf dem Damm sind, schauen Sie doch abends gerne herein. Ich feiere Geburtstag und erwarte liebe Gäste.«
    Aus dem Haus drang heftiges Poltern. Es klang, als würden Schränke über den Holzboden geschoben und Kochtöpfe scheppernd in die Ecken geworfen. Glas zersplitterte und Ketten rasselten über den Steinfußboden. Der Chefinspektor horchte auf, dann schüttelte er den Kopf und stützte sich wieder auf Oggerty.
    Miss Sophie wandte sich an James.
    »James, wir werden für Ordnung sorgen.«
    »Ja, Miss Sophie.«
    »Nun, James, wir sollten die Stühle an die Tische rücken und alle gemeinsam feiern. Mr. Winterbottom vertrat da eine interessante Idee, was den Umgang mit Geistern, Gespenstern, durchlöcherten Bettlaken und rasselnden Rittern und so weiter betrifft. Wir werden eine Probe aufs Exempel machen. Und James...«
    »Ja, Miss Sophie?«
    »Ich glaube, wir werden neue Freundschaften schließen.»
    »Ja, Miss Sophie.«
    »Das wird unser Leben bereichern. Es wird alles, nun, es wird alles ganz neu sein.«
    »Ja, Miss Sophie.«
    Miss Sophie berührte mit dem Zeigefinger ihre Nase. Das machte sie immer, wenn sie in Aufbruchstimmung war. James liebte diese kleine Geste. Seine Stimme hatte entschieden zu viel Schmelz, als er sagte: »Ja, ganz neu. Und wer eine neue Welt bauen will, muss die alte zerstören.«
    »James, wir sind bereits beim Dessert.«
    »Ja, Miss Sophie.«
    »James, wir werden Freundschaften pflegen, die einfach nicht von dieser Welt sind.«
    »Überirdisch, Miss Sophie.«
    »Sicher, James, überirdisch.«



Tiger

    Die Augen des Chefinspektors blickten nach innen. Irgendwo dort, tief verborgen in den Windungen und Verästelungen seines Gehirns, arbeitete sein Geist an der Lösung. Immer wieder spannten

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