Dinner for one, Murder for two
Pippa. Sie strahlte, obwohl Tränen in ihren Augen schimmerten.
»Sie ist eine echte Dame«, sagte Sandy, »zwei Jahre alt und heißt Queenie.«
Sie schloss die Gittertür auf. Barbara-Ellen nahm die Katze auf den Arm, und Pippa hielt dem Bobtail ihre Hand hin. Der Hund beschnüffelte erst die Hand, dann ihre Jacke und Schuhe, bis er sie schließlich auffordernd anstupste und sich streicheln ließ.
»Das ist Sir Toby, aber er besteht nicht auf den Titel«, erklärte Sandy.
Freddys Blick fiel auf die gefüllten Fressnäpfe. »Die Versorgung hier ist wesentlich besser als meine.«
Pippa grinste glücklich, während sie Sir Toby durch das dichte Fell fuhr. »Wenn du dir angewöhnen könntest, Dinge zu apportieren und auf allen vieren zu laufen, hättest du auch immer einen vollen Napf.«
Sandy lachte laut und schlug eine Mappe auf, die sie aus einem Wandhalter gezogen hatte. »Sie haben sich problemlos aneinander gewöhnt. Sie sollen ja noch eine Weile miteinander auskommen, bevor Sir Toby nach Berlin zieht und das Haus Ihnen allein gehört, Barbara-Ellen.«
»Welches Haus?«, fragte diese erstaunt, und auch Freddy und Pippa sahen auf.
Sandy blickte wieder in die Unterlagen. »Hier. Das ist die Adresse, die uns gegeben wurde. Dort sollen die Tiere hin. Das Haus hat Carlos Kwiatkowski vor kurzem gekauft, hat er erzählt.«
»Darf ich mal sehen?« Pippa streckte die Hand aus, und Sandy übergab ihr die Mappe.
Ungläubig starrte Pippa auf die Adresse: Cosy Cottage, Heaven’s Gate Road, Hideaway.
ir hatten versprochen, nichts zu sagen.« Phoebe verschränkte die Arme vor der Brust. »Und wir halten, was wir versprechen.«
Sie saß auf der Lehne des Ohrensessels in ihrem Wohnzimmer, während Pippa durch den Raum lief wie ein Tiger durch seinen Käfig.
»Kwiatkowski kauft vor mehr als zwei Monaten das Haus meiner Großmutter und wird später ermordet – und ihr zuckt mit keiner Wimper? Ich bin für Diskretion zu haben, aber das geht zu weit.« Sie blieb vor Phoebe stehen und sah sie wütend an. »Oder habt ihr euch überlegt, das Geld zu teilen und das Haus noch einmal zu verkaufen?«
»Red keinen Unsinn.« Phoebe runzelte die Stirn. »Kwiatkowski suchte ein Haus für sich und Barbara-Ellen. Als er von Sir Michael auf Cosy Cottage aufmerksam gemacht wurde, bot er Hetty eine unwiderstehliche Summe. Da war man sich schnell einig. Und trotz unseres Streites habe ich auch zugestimmt. Carlos war nicht Sir Michael, das allein machte ihn als Nachbarn sympathisch.«
»So viel zum Probewohnen in Berlin. Es war also alles ein abgekartetes Spiel. Ihr seid wirklich blendende Schauspieler. Sagt hier überhaupt irgendjemand die Wahrheit?«, fragte Pippa sarkastisch.
»Wieso?«, Phoebe probte einen unschuldigen Augenaufschlag. »Deine Eltern wussten doch Bescheid.«
Pippa ließ sich schwer auf einen Sessel fallen und schloss entnervt die Augen. »Wer sonst noch?«
»Nur Lysander und ich. Und natürlich Sir Michael.«
»Und wie soll es in eurem Drehbuch nun weitergehen?«
»Kwiatkowskis Geld ruht auf einem speziellen Treuhandkonto und geht nach Erledigung aller Formalitäten an deine Großmutter.«
»Auch jetzt noch?, fragte Pippa erstaunt.
»Lysander ist nach Berlin gefahren, um mit Hetty die neue Situation persönlich zu besprechen, denn ab Anfang Mai gehört das Haus offiziell Barbara-Ellen – und sie hat keine Ahnung.«
»Wie geht das denn?«
»Carlos hat Hettys Haus für sie gekauft: als Heim für ihre gemeinsame Zukunft. Auf ihren Namen.«
»Kein schlechtes Geschenk«, sagte Pippa anerkennend. »Und es erklärt so einiges. Ich habe nie daran geglaubt, dass Lysander selbst an Omas Haus interessiert ist. Ich dachte, er fährt nach Berlin, um zwischen euch zu vermitteln.«
»Auch«, murmelte Phoebe. Sie rutschte unruhig auf der Lehne hin und her und wich Pippas Blick aus.
Das Thema Hetty ist ihr immer noch unangenehm, dachte Pippa. Worüber haben die beiden sich so zerstritten, dass Lysander …
Pippa schlug sich vor die Stirn. »Lysander war der Grund eures Streites! Oma wollte, dass du ihm und Sir Michael endlich reinen Wein einschenkst.«
»Und das, wo ich doch nur Cider trinke«, sagte Phoebe todernst und hielt Pippas forschendem Blick eisern stand.
»Ihr verhaltet euch wie pubertierende Teenager.«
»Das ist die gute Nachricht. Auch jenseits der siebzig kann man sich genauso fetzen, genauso irren, genauso viel Spaß miteinander haben und sich genauso verlieben wie als Teenager.«
Auf sein Klopfen
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