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Dinner for one, Murder for two

Dinner for one, Murder for two

Titel: Dinner for one, Murder for two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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Verabredung.«
    Sie sahen sich verschwörerisch an und ahnten keine Sekunde, dass Carlos Kwiatkowski noch immer am Geländer des ersten Stockes stand und ihrer Unterhaltung interessiert zuhörte.
    Nach einer knappen Stunde Fahrt durch die verschneiten Cotswolds erreichte die Gruppe Ragley Hall. Der Bus wurde auf dem Parkplatz unterhalb des mächtigen Herrenhauses abgestellt, und alle stiegen aus.
    »Ich hoffe, alle sind warm eingepackt«, sagte Pippa. »Wenn ihr glaubt, die Auffahrt zu eurem Hotel wäre lang, dann werdet ihr jetzt eines Besseren belehrt.« Sie deutete den Hügel hinauf zum Palais.
    Alain Bettencourt zog fröstelnd seinen viel zu dünnen Mantel enger um sich und jammerte: »Gibt es keinen Shuttleservice?«
    Vielleicht trägt dich ja einer deiner Kollegen auf Händen hinauf, dachte Pippa und sagte laut: »Leider nicht. Ich schlage vor, wir laufen uns warm.«
    Die anderen lachten, knöpften ihre Jacken und Mäntel zu und zogen Mützen und Handschuhe an.
    »In Kürze wird es auf diesem Abhang aussehen, als hätte ein Maler Tausende Hektoliter Farbe ausgeschüttet. Dann blühen hier unzählige Krokusse, und ihre Blüten wirken wie Flüsse in Lila, Gelb und Fliederfarben, die zwischen den Bäumen und Strauchskulpturen hindurch ins Tal fließen. Das ist ein unbeschreiblicher Anblick«, erzählte Pippa, während die Gruppe den Weg zum Haus hinaufstapfte. »Nachdem wir Ragley Hall besichtigt haben, gebe ich euch noch Gelegenheit, euch im Park umzusehen. Es gibt dort zauberhafte Steinfiguren.«
    »Pfff«, erklang es verächtlich hinter ihr, und auch ohne sich umzudrehen, wusste Pippa, dass soeben Alain Bettencourt seinen qualifizierten Kommentar zu diesem Plan abgegeben hatte.
    Nach viertelstündigem Spaziergang standen sie vor dem imposanten Eingang, die Wangen von der Kälte gerötet.
    Debbie zog die schwere Tür auf. »Hereinspaziert, Ladys and Gentlemen!«
    Die Gruppe betrat das Haus, und Pippa registrierte zufrieden, dass es allen für einen Moment die Sprache verschlug. Nur Alain Bettencourt kräuselte die Lippen. Sie standen in einer barocken Halle mit hoher Gewölbedecke und lachsfarbenen Wänden, die opulent mit weißen Relief-Ornamenten wie Wappen, Büsten und griechischen Säulen verziert waren.
    Pippa löste die Eintrittskarten und bat um eine Führung, während Debbie die Eröffnung übernahm.
    »Diese Halle ist circa einundzwanzig Meter lang, zwölf Meter breit und zwölf Meter hoch. In der Höhe erstreckt sie sich über zwei Stockwerke. Sie wurde von James Gibbs gestaltet, das war … Moment …«, sie schlug in einer Broschüre nach, »das war 1750. Hier finden von Zeit zu Zeit Konzerte, Empfänge und Festlichkeiten statt. Sehr zu empfehlen. Ich werde sehen, ob ich meinen Vater überreden kann, etwas für uns zu arrangieren.«
    »Sie waren wohl schon öfter hier?«, fragte Hendrik Rossevelt.
    »So oft ich kann«, sagte Debbie fröhlich. »Um das gesamte Gelände zu erkunden, braucht man Tage.«
    »Versailles ist viel größer«, nörgelte Bettencourt, »gegen die Säle dort ist das hier eine Besenkammer.«
    »Es ist nicht immer die Größe, die zählt.« Debbie musterte den jungen Schauspieler langsam von oben bis unten. »Aber das haben Frauen dir bestimmt schon öfter gesagt.«
    »Pfff …« Bettencourt zuckte mit den Schultern und wandte sich demonstrativ ab.
    »Ich glaube, dieser gallische Gockel hält sich für Gottes Antwort auf die Gebete der Damenwelt«, tuschelte Debbie in Pippas Ohr.
    In diesem Moment kam eine Dreiergruppe durch eine der hohen weißen Flügeltüren in die Halle, und ein weißhaariger Herr im Clubblazer verabschiedete sich von einem Ehepaar. Danach sprach er ein paar Worte mit der Dame am Empfang und kam gleich darauf auf Pippa zu.
    »Gordon Best«, stellte er sich vor. »Sie wünschen eine Führung?«
    »Sehr gern«, antwortete Pippa und rief ihre Schäfchen zusammen, die sich mittlerweile in der Halle verteilt hatten.
    Durch eine weitere Flügeltür führte Gordon Best sie in einen Raum, dessen Wände hellblau und weiß gestaltet waren. In der Mitte stand ein antiker Flügel aus glänzend poliertem, dunklem Holz, flankiert von rot bezogenen Lehnstühlen.
    »Das Musikzimmer«, erklärte der Führer, »wir sehen hier ein Broadwood-Piano aus dem Jahr 1840, das von der gräflichen Familie noch immer benutzt wird …«
    Während Best mit Verve weitererzählte, ließ Pippa sich ein wenig zurückfallen und beobachtete die Mitglieder der Gruppe. Barbara-Ellen, Berkel,

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