Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dinner for one, Murder for two

Dinner for one, Murder for two

Titel: Dinner for one, Murder for two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
Vom Netzwerk:
Führung in Ragley Hall hatte ihre Alarmglocken schrillen lassen. Obwohl Hendrik versucht hatte, sich im Pub neben Anita zu setzen, war es Pippa gelungen, dies zu verhindern. Auf der Bank saß ganz links Duncan, dann folgten Anita, Pippa und Berkel. Hendrik kam jetzt aus dem Schankraum, schnappte sich einen der Stühle und setzte sich Duncan gegenüber. Rechts neben ihm nippte Alain Bettencourt an Mineralwasser, und Pippas Gegenüber war Debbie, die sich angeregt mit ihrer Nachbarin Barbara-Ellen unterhielt.
    »Ist hier eine Pippa Bolle?«, rief der Wirt, plötzlich in den Raum.
    »Hier!« Pippa winkte und stand auf.
    »Telefon für Sie«, sagte der Wirt, und Pippa ging zu ihm hinüber.
    »Ich bin es, Chris«, kam es aus dem Hörer. »Sag mal, sind Dana und von Kestring bei euch?«
    »Nein, natürlich nicht«, antwortete Pippa erstaunt.
    »Sie sind kurz nach euch weggegangen und bisher nicht wieder aufgetaucht. Ich dachte, sie sind vielleicht zu euch gestoßen.«
    »Wir könnten uns höchstens auf dem Weg hierher verpasst haben«, überlegte Pippa laut. Haben sich die beiden also doch zusammen weggeschlichen, dachte sie. Selten dämlich, sich so geschickt von der Gruppe zu lösen und nicht daran zu denken, dass auch die übrige Welt Augen und Ohren hat.
    »Sir Michael und Carlos warten schon eine ganze Weile, und das Abendessen wird nicht besser, wenn ich es noch länger warm halten muss«, sagte Chris.
    »Dann serviere und nimm es hin, dass von Kestring später über das schlechte englische Essen mault. Der Mann hat ohnehin keinen Geschmack.«
    »Wer war das?«, fragte Debbie, als Pippa sich wieder an den Tisch setzte.
    »Chris, er hatte eine Frage wegen morgen früh«, sagte Pippa und betete, dass vor allem Barbara-Ellen ihr die Lüge nicht ansah.
    Als das bestellte Essen serviert wurde, atmete sie auf. Für eine Zeitlang waren alle beschäftigt, selbst Hendrik konzentrierte sich auf seinen Teller.
    »Ich habe mir die Broschüren angesehen«, sagte Barbara-Ellen, nachdem sie bei der Kellnerin die Schoko-Todestorte bestellt hatte. »Ich würde gerne in den Cotswolds Farm Park gehen und in die Falknerei. Ich habe ein Faible für Tiere – ganz gleich welche.«
    »Auch für Schlangen?«, fragte Hendrik sofort. »Ich dachte, Frauen haben Angst vor kleinen Schlangen.« Sein anzüglicher Ton und die Art, wie er Barbara-Ellen ansah, ließen keinen Zweifel aufkommen, dass er auf Dana Danvers anspielte.
    »Ich nicht«, antwortete Barbara-Ellen freundlich. »Schlangen häuten sich und verlassen dann den Ort. Es bleibt nichts als eine leere Hülle zurück. Daraus lasse ich mir dann ein Paar neue Schuhe machen.«
    Abgeblitzt, du Unruhestifter, dachte Pippa. Sie konnte die souveräne Art, mit der die Schauspielerin die Provokation gekontert hatte, nur bewundern.
    »Im Cotswolds Farm Park werden alte, einheimische Haustierrassen gezüchtet«, sagte Debbie und sah Hendrik ruhig an. » Dort gibt es keine Nattern.«
    Zwischen Pippa, Debbie und Barbara-Ellen entspann sich eine lebhafte Diskussion über die Sehenswürdigkeiten der Cotswolds. Pippa und Debbie überboten sich gegenseitig darin, Orte zu nennen, die man unbedingt besucht haben musste.
    In der Zwischenzeit sammelten sich sowohl vor Duncan als auch vor Hendrik so viele Whiskygläser, dass Pippa unruhig wurde.
    »Du magst also Filme über Shakespeares Leben?« Der Niederländer beugte sich über den Tisch zu Anita. »Weißt du, welche Sitten und Gebräuche seiner Zeit mir besonders gefallen? Die Serviceleistungen für die damaligen Theaterzuschauer …«
    Anita Unterweger sah ihn irritiert an, und Duncan wurde aufmerksam.
    »Noch nie etwas von den Winchester Geese gehört?« Hendrik grinste schief. »Nein? Dann hör mal gut zu …«
    »Halt die Klappe. Hier sitzen Damen am Tisch.« Duncans Gesicht war dunkelrot.
    O nein, dachte Pippa, die genau wusste, was es mit den sogenannten »Gänschen von Winchester« auf sich hatte. Hektisch suchte sie nach einer Möglichkeit, die Situation zu entschärfen, aber Hendrik war nicht mehr zu bremsen.
    »Halt du die Klappe, du Bänkelsänger, wenn sich zivilisierte Menschen unterhalten.« Hendrik richtete seinen Blick wieder auf Anita. »Winchester Geese waren leichte Mädchen … die im Globe Theater und seiner Umgebung ihre Dienste anboten. Und von ihrer Gage«, er betonte das Wort deutlich und sah Anita begehrlich an, »gaben sie dem Bischof von Winchester einen Teil ab, seine Steuern sozusagen. Wie heißen diese Mädchen doch

Weitere Kostenlose Bücher