Dinner fuer drei Roman
…« Sie atmete tief ein. »Ich möchte ihn mir gern mal ansehen.«
Sein Kopf fuhr in die Höhe. »Du möchtest was?«
Jetzt war sie diejenige, der die Röte ins Gesicht stieg. »Ich möchte ihn mir gerne ansehen.«
»Soll das so etwas wie ein wissenschaftliches Experiment sein?«
»Hast du etwas dagegen?«
Grinsend ließ er sich wieder in die Kissen sinken. »Nein, Liebes, ich habe nichts dagegen.«
Sie zog die Decke zurück, und innerhalb von kurzer Zeit schien Dash sämtliche Vorbehalte zu überwinden, denn sie liebten sich erneut.
Er stand gerade unter der Dusche, als am nächsten Morgen der Zimmerservice an die Tür klopfte. Er hatte Kaffee bestellt, während sie sich für Waffeln, Würstchen, Toast, Saft und Blaubeer-Käsekuchen entschieden hatte. Sie wollte alles essen, alles kosten, alles tun. Sie war eine richtige Frau. Sechsundvierzig Kilo weiblichen Dynamits. Die gemeinsten und härtesten Kerle des Westens hatten den König der Cowboys nicht in die Knie zwingen können, doch sie hatte es in einer Nacht geschafft.
Erfüllt von einem völlig neuen Selbstbewusstsein, schlenderte sie durch den Raum, band den Gürtel des Morgenmantels zusammen, den sie nach dem Duschen übergeworfen hatte, und öffnete die Tür.
»Bringen Sie alles …«
Wanda Ridgeway schob sich an ihr vorbei und stürmte in das Zimmer.
»Er ist hier, nicht wahr? Er war nicht in seinem Zimmer. Ich weiß, dass er hier ist.«
»Mutter, bitte.« Meredith folgte ihrer Mutter zögernd in den Raum.
Dash und Wanda waren seit zwanzig Jahren geschieden, und trotzdem wallten augenblicklich Schuldgefühle in Honey auf. »Wen - wen meinen Sie?«
Aus dem Badezimmer drang das Rauschen der Dusche, und Wanda bedachte sie mit dem Blick, mit dem erwachsene Frauen kleine Kinder ansehen, die sie bei einer Lüge ertappt haben.
»Mutter denkt, mein Vater sei hier«, erklärte Meredith steif.
»Dash?« Honey riss die Augen auf wie Janie, wenn sie versuchte, sich aus einer peinlichen Lage zu manövrieren. »Sie denken, Dash ist hier?« Es gelang ihr, die Augen noch ein Stückchen weiter aufzureißen, und gab ein künstliches Lächeln von sich. »Das ist ja wohl absurd.« Sie zwang sich, nochmal aufzulachen. »Weshalb sollte Dash wohl meine Dusche benutzen?«
»Wer ist dann in Ihrem Bad?«, wollte Wanda wissen.
»Ein Mann - ich - ich habe auf der Hochzeit einen Mann kennen gelernt …«
Meredith wandte sich mit puterrotem Gesicht an ihre Mutter. »Ich habe dir doch gesagt, dass er nicht hier ist. Du denkst immer nur das Schlimmste von ihm. Ich habe dir gesagt …«
»Sie lügt, Meredith. Dein Leben lang hast du mir die Schuld an der Scheidung gegeben. Trotz all deines Geredes vom Höllenfeuer denkst du immer noch, dass dein Vater übers Wasser gehen kann. Du umgibst ihn mit einem riesigen Heiligenschein wie deinen lieben Herrn Jesus. Nun, dein Vater könnte noch nicht einmal dann auf dem Wasser gehen, wenn es aus Beton bestehen würde. Sein ständig geöffneter Hosenschlitz hat unsere Ehe kaputtgemacht, nicht ich.«
Die Dusche wurde abgedreht.
Honey blickte nervös in Richtung Tür. »Ich möchte nicht unhöflich sein, aber wenn das alles ist …«
»Hey, Honey, komm her, und trockne mir den Rücken ab.«
Beim Klang der Stimme ihres Vaters atmete Meredith hörbar ein, während Wanda triumphierend das Kinn hob.
»Seine Dusche war kaputt«, stammelte Honey verlegen. »Ich war mit einem anderen Mann zusammen, aber der ist schon wieder weg. Und dann rief Dash an. Er sagte, seine Dusche sei kaputt, und fragte, ob er meine benutzen könnte.«
Dash kam durch die Tür. Er hatte sich ein Handtuch um die Hüfte geschlungen und trocknete sich mit einem zweiten die Haare ab. »Honey …«, begann er.
Wanda kreuzte selbstzufrieden die Arme vor der Brust, und Meredith entfuhr ein empörtes Zischen.
»Wie konntest du das nur tun?«, wollte sie von ihrem Vater wissen.
»Es ist nicht so, wie Sie denken, Meredith«, eilte Honey ihm zu Hilfe. »Dash, ich habe Wanda und Meredith bereits erklärt, dass die Dusche in deinem Zimmer kaputt war und dass du angerufen und mich gefragt hast, ob du vielleicht meine Dusche benutzen kannst. Und da mein - äh - Begleiter von gestern Abend bereits gegangen war, habe ich gesagt, es wäre in Ordnung und …«
Dash starrte sie an, als hätte sie den Verstand verloren. »Was zum Teufel redest du da für einen Unsinn?«
»Deine kaputte Dusche?«, wiederholte Honey mit fragender Stimme.
Er legte sich das Handtuch um
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