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Dinner fuer drei Roman

Dinner fuer drei Roman

Titel: Dinner fuer drei Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Amerikas. Er sammelte die
Tüten ein, zog die restlichen Scheine, ohne sie zu zählen, aus seiner Geldbörse und legte alles wortlos dem Mädchen gegenüber auf eine leere Bank. Dann drehte er sich um und ging.
    Als er wieder hinter dem Steuer saß, war ihm klar geworden, dass sein neuerlicher Fluchtversuch vollkommen sinnlos war. Er hatte versucht, davonzulaufen vor dem Unglück, das er nicht bekämpfen konnte, doch selbst der Silver Lake Vergnügungspark hatte ihm keine Zuflucht geschenkt. Es war ein Reich von Toten, regiert von einer Prinzessin, die langsam an ihrer Trauer zugrunde ging. Zugleich war sie der einzige unschuldige Mensch, dessen Rettung ihm möglicherweise gelingen konnte.
    In weniger als einer Woche musste er wieder in L.A. sein, doch bevor er sie verließ, musste er versuchen, ihr zu helfen. Aber wie? Wenn er mit ihr zusammen war, verletzte er sie nur. Er erinnerte sich daran, wie sie im Krankenhaus gewesen war, voller Freude und Lachen, von den Geistern, die sie quälten, für kurze Zeit befreit. Und das Wesen, das sie wieder zum Leben hatte erwecken können, war ein lächerlicher Clown, ein Narr, der die Fähigkeit besaß, furchtlos etwas von sich zu geben.
    Ihm war klar, dass er selbst ihr nicht helfen konnte, aber vielleicht gelänge es dem Clown.
     
    Als Honey am Mittwoch nach der Arbeit zu ihrem Wohnwagen zurückkam, stand ein rechteckiger Korb vor der Tür. Sie nahm ihn mit hinein, stellte ihn auf den Tisch und klappte vorsichtig den Deckel auf. Im Inneren der Schachtel lag ein mit silberfarbenen Monden und Sternen bedrucktes weißes Tüllkleid. Darunter lag ein mit Rheinkieseln besetztes Diadem und ein Paar Turnschuhe aus purpurrotem Leinen.
    Auf dem beigefügten Kärtchen stand lediglich »Donnerstag, 14 Uhr«, und statt einer Unterschrift hatte der Absender am unteren Rand der Karte eine kleine sternförmige Augenklappe gezeichnet.

    Sie drückte die Sachen an ihre Brust und versuchte, einzig an den Clown zu denken und nicht an das, was zwischen ihr und Eric am Weihnachtsabend vorgefallen war. Er war am Vormittag pünktlich zur Arbeit erschienen, doch das einzige Mal, als er sie angesehen hatte, hatte in seinem Blick der zynische Ausdruck des Hilfsarbeiters Dev gelegen.
     
    Als sie am darauf folgenden Nachmittag das Krankenhaus betrat, war sie so nervös und aufgeregt wie schon seit Monaten nicht mehr. Sie hatte keine Ahnung, ob es daran lag, dass sie den Clown wieder sehen würde, oder nur daran, dass sie sich in dem weißen Tüllkleid nicht mehr fühlte wie sie selbst. Doch zugleich war ihr klar, dass sie vorsichtig sein musste. Nach Erics bösen Worten würde sie sich bestimmt nicht noch einmal so unbedacht in den Bann des Clownspiraten ziehen lassen. Die Seelenverwandtschaft, die sie sich eingebildet hatte, gab es nicht, und diesmal würde sie nicht vergessen, wer sich hinter der lächerlichen Perücke und dem weißen Gesicht verbarg.
    Als sie auf die Kinderstation kam, schickte die Schwester sie in einen Raum am Ende des Korridors. Die beiden Betten waren leer, denn die Mädchen, die normalerweise darin lagen, saßen auf dem Schoß des Clowns und lauschten mit geweiteten Augen, während er ihnen Wo die wilden Kerle wohnen vorlas.
    Anscheinend hatte er das Buch schon sehr häufig vorgelesen, da er kaum auf die Seite blicken musste. Stattdessen sah er seinen Zuhörerinnen in die Augen, während er abwechselnd den Max und die Furcht einflößenden wilden Kerle zum Besten gab.
    Schließlich kam er zur letzten Seite. »… und es war noch warm.«
    Die Mädchen kicherten vergnügt.
    »Ich habe euch ganz schön Angst gemacht, als ich die Geschichte vorgelesen habe, nicht wahr?«, brüstete sich der Clown. »Ich habe euch einen Heidenschrecken eingejagt.«

    Sie nickten so eifrig, dass er zufrieden lachte.
    Zögernd trat Honey durch die Tür. Die Mädchen hatten ihm so gebannt gelauscht, dass sie den neuen Gast bisher noch nicht bemerkt hatten. Nun jedoch starrten sie mit weit aufgerissenen Augen und offenen Mündern auf das fantastische Kostüm.
    Auch der Clown blickte in ihre Richtung, ohne auch nur zu versuchen, seine Bewunderung zu verbergen. »Hallooo, wen haben wir denn da? Prinzessin Popcorn höchstpersönlich.«
    Eins der Kinder, ein ernst dreinblickender braunhäutiger Wuschelkopf mit einem zur Hälfte bandagierten Gesicht, beugte sich in Richtung eines seiner Ohren und flüsterte hörbar: »Ist sie wirklich eine Prinzessin?«
    »Natürlich bin ich das«, erklärte Prinzessin

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