Dinner fuer drei Roman
Popcorn und trat auf die Kinder zu.
»Sie ist wunderschön«, meinte das zweite Mädchen, ohne den Blick von ihr abzuwenden.
Bewundernd starrten sie das Diadem an, das auf ihren dichten honigfarbenen Locken saß, das mit schimmernden Monden und Sternen besetzte weiße Tüllkleid und die purpurroten Schuhe, und als Honey ihre offenen Münder sah, war sie froh, dass sie sich so sorgfältig frisiert und geschminkt hatte.
»Da habt ihr Recht«, erklärte Patches leise. »Sie ist eindeutig die schönste Prinzessin in ganz Amerika.«
Honey spürte, dass er sie erneut in seinen Bann zu ziehen drohte, doch sie spitzte entschieden ihre Lippen und erklärte: »Man ist immer nur so schön wie das, was man tut. Das, was in einem Menschen drin ist, ist wichtiger als das, was man von ihm sieht.«
Patches verdrehte sein türkisfarbenes Auge. »Wer schreibt dir deine Texte, Prinzessin? Mary Poppins?«
Sie bedachte ihn mit einem herablassenden Blick.
»Was hast du da unter deinem Auge?«, wollte eines der Mädchen wissen und glitt vom Schoß des Clowns.
Sie hatte den kleinen purpurroten Stern inzwischen vollkommen vergessen, den sie auf ihren linken Wangenknochen
gemalt hatte. Ohne den Clown anzublicken, griff sie in ihre Tasche und zog einen Make-up-Pinsel und ein Döschen mit purpurfarbenem Lidschatten hervor.
»Einen Stern, genau wie der von Patches. Wollt ihr auch einen?«
»Geht das denn?«, fragten beide Mädchen atemlos.
»Natürlich.«
Die Zeit mit den Kindern verging wie im Flug. Patches erzählte Witze und vollführte kleine Kunststücke, während sie den Kindern Sterne auf die Wangen malte. Einige der Kinder waren auch schon an Weihnachten im Krankenhaus gewesen, andere hingegen waren neu. Während sich die Jungs mehr für Patches’ Zaubertricks interessierten, starrten die Mädchen Honey an, als wäre sie gerade ihrem Lieblingsmärchenbuch entstiegen. Sie kämmte ihnen die Haare und ließ sie ihr Diadem aufsetzen, während sie sich vornahm, so schnell wie möglich ein weiteres Döschen mit Lidschatten zu besorgen.
Als schließlich Zeit zum Gehen war und sie mit dem Fahrstuhl ins Erdgeschoss hinunterfuhren, ermahnte sie sich erneut, auf der Hut zu sein. Aber in ein paar Minuten wäre er verschwunden, und was könnte es schon schaden, wenn sie die Illusion bis dahin noch genoss?
»Nächstes Mal fängst du mich bitte nicht noch einmal mit dem Lasso ein«, sagte sie.
»Ach, Prinzessin, du hast einfach keine Ahnung, wie man sich richtig amüsiert.«
»Wir werden stattdessen den Messer-Trick probieren.«
Er begann zu strahlen. »Wirklich?«
»Ja. Und zwar werde ich diejenige sein, die die Messer wirft.«
Er lachte fröhlich auf. Sie gingen durch das Foyer und traten hinaus auf den Parkplatz. Die Tage waren kurz, und es dämmerte bereits. Er ging mit ihr zu ihrem Wagen, doch plötzlich zögerte er, als falle ihm der Abschied ebenfalls schwer.
»Wirst du mich an Neujahr noch einmal begleiten?«, fragte
er leise: »Es wird mein letzter Besuch sein, bevor ich wieder über die sieben Meere segeln muss.«
Bis Neujahr waren es nur noch vier Tage. Wenn doch nur Eric gehen und Patches bei ihr zurücklassen würde, dachte sie betrübt. »Klar«, sagte sie und zog die Wagenschlüssel aus ihrer Tasche hervor. Doch obwohl ihr bewusst war, dass sie sich von ihm trennen musste, brachte sie es nicht über sich, in den Wagen zu steigen.
Er nahm ihr die Schlüssel aus der Hand, und als sie aufsah, bemerkte sie, dass ihm irgendetwas Sorgen zu bereiten schien.
»Ich habe über deine Achterbahn nachgedacht«, sagte er ruhig. »Ich mache mir Sorgen.«
»Das ist wirklich nicht nötig.«
Er öffnete die Tür und drückte ihr die Schlüssel wieder in die Hand. »Sie wird dir deinen Mann nicht zurückbringen, Prinzessin.«
Sie erstarrte. Die Scheinwerfer der Wagen, die vom Parkplatz fuhren, ließen die Monde und die Sterne auf ihrem Tüllkleid schimmern. Trotz der Warnung ihres Verstandes, dass er sie, wenn sie jetzt versuchte, ihm alles zu erklären, später dafür verspotten würde, konnte ihr Herz nicht glauben, dass dieser Piratenclown ihr je etwas zu Leide täte. Und vielleicht konnte er verstehen, was Eric nicht verstand.
»Ich muss es einfach tun.« Sie biss sich auf die Lippe. »Ohne Hoffnung ist das Leben nicht besonders lebenswert.«
»Was für eine Hoffnung meinst du?«
»Die Hoffnung, dass es etwas gibt, das über das Leben hinaus Bestand hat. Dass nicht nur irgendein kosmischer Zufall dafür verantwortlich ist,
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