Dinner fuer drei Roman
sie las noch nicht einmal das verdammte People Magazine , woher also sollte sie wissen, dass er zum attraktivsten Mann der Welt gewählt worden war?
Eric wandte sich zum Gehen, und als er Black Thunder hinter sich zurückließ, wusste er, dass er in seinem Leben schon eine Menge Dummheiten gemacht hatte - die größte allerdings war, sein Herz an Honey Moon Coogan zu verlieren, die niemanden liebte als ihren toten Mann.
Die endgültige Heimkehr
1990
29
»Daddy!« Lilly sprang von der Couch in ihrem Wohnzimmer auf, wo sie sich vom Auspacken hatte erholen wollen, und lief über den schwarz-weißen Marmorboden auf ihren Vater zu.
»Hallo, Liebling.« In den Sekunden, ehe Lilly in Guy Isabellas Umarmung verschwand, stellte sie erleichtert fest, dass er in den letzten Wochen nichts von seiner Attraktivität verloren hatte. Sein dichtes, silbrig blondes Haar schimmerte im hellen Licht der Januarsonne, das durch die großen Fenster fiel, über den Schultern seines Hemdes aus ägyptischer Baumwolle hing ein legerer melonenfarbener Pullover, und seine weite Hose wies ein paar modische Knitterfalten auf. Als er sie vier Monate zuvor in London getroffen hatte, hatte sie vermutet, dass er sich hatte liften lassen, doch die Höflichkeit hatte ihr verboten, sich zu den kosmetischen Behandlungen zu äußern, die ihn eher wie vierzig als wie zweiundfünfzig aussehen ließen.
»Ich bin so froh, dich zu sehen. Du hast ja keine Ahnung, wie schrecklich alles ist.« Sie trat einen Schritt zurück und sah ihm ins Gesicht. »Du hast einen Ohrring.« Sie starrte auf den kleinen goldenen Ring in seinem Ohrläppchen.
Er lächelte, und seine straffe Haut legte sich in den Augenwinkeln in kleine amüsierte Fältchen. »Es ist dir tatsächlich aufgefallen. Eine meiner Freundinnen hat mich kurz nach meinem Besuch in London dazu überredet. Wie findest du es?«
Sie fand es abscheulich. In letzter Zeit hatte es in ihrem Leben bereits so viele Veränderungen gegeben, dass sie zumindest ihren Vater lieber so behalten hätte, wie er immer gewesen
war. Doch sie würde ihr Wiedersehen nicht durch Kritik verderben. »Wirklich elegant.«
Er zog seine rehbraunen Brauen in die Höhe und musterte den langen roten Strickpullover, der viel zu lose über den seidig schwarzen Leggings an ihr herunterhing, mit einem kritischen Blick. »Du siehst entsetzlich aus. Hattest du mir nicht erzählt, du würdest Silvester bei André und Mimi in St. Moritz verbringen? Ich dachte, du hättest dich dort endlich ein bisschen erholt.«
»Wohl kaum«, kam die verbitterte Antwort. »Das neue Kindermädchen hat gekündigt, deshalb musste ich die Mädchen mitnehmen. Becca hat mir keinerlei Probleme gemacht. Sie redet sowieso kaum noch ein Wort. Aber Rachel war einfach nicht zu bändigen. Nach dem ersten Tag hätten André und Mimi mich am liebsten gebeten, wieder abzureisen, aber natürlich sind sie viel zu höflich, deshalb hat sich Mimi zunächst mit hilfreichen Kommentaren zu meiner Unfähigkeit als Erzieherin begnügt. Aber dann hat Rachel absichtlich ein Glas Traubensaft über Mimis teurem Teppich ausgeschüttet, worauf Mimi gekeift hat wie ein Fischweib. Es war einfach entsetzlich. Zwei Tage später sind wir nach Washington geflogen.«
»Und wie war der Besuch bei deiner Mutter?«
»Was glaubst du wohl? Rachel hat sie schon immer erschöpft, und Becca - du weißt doch, wie Mutter ist. Sie kann mit etwas, das nicht vollkommen perfekt ist, einfach nicht umgehen.«
»Ich kann es mir lebhaft vorstellen.« Er rieb sich die Hände und sah sich suchend um. »Wo sind denn meine Enkeltöchter? Ich kann es kaum erwarten, Rachel endlich wieder zu sehen. Und Becca natürlich auch. Ich wette, dass die beiden schon wieder gewachsen sind.«
»Und zwar mir über den Kopf«, murmelte Lilly leise, fuhr jedoch, als Guy sie fragend ansah, mit ruhigerer Stimme fort: »Ich habe für heute Nachmittag eine Babysitterin engagiert.
Sie ist mit den Mädchen erst Pizza essen und dann in den Park gegangen. Ich habe gesagt, dass sie die beiden erst in ein paar Stunden wiederbringen soll, aber ich bezweifle, dass es so lange gut geht. Bestimmt fängt Rachel wieder Streit mit einem anderen Kind an, Becca macht in die Hose, oder es passiert irgendeine andere Katastrophe, die sie wieder nach Hause treibt.«
»Du musst strenger zu Rachel sein, Lilly.«
»Halt du mir nicht auch noch einen Vortrag.« Sie wandte sich von ihrem Vater ab, trat ans Fenster und sah hinaus. »Wie soll ich das denn
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