Dinner fuer drei Roman
Licht geführt. Du hast diesen Bikini gar nicht für dich gekauft, sondern für mich.« Sie riss die Tube mit dem hellbraunen Mascara vom Tisch. »Und weshalb sollte bei jemandem mit so dunklen Wimpern, wie du sie hast, dieses Zeug herumliegen?«
Liz machte sich nicht einmal die Mühe, eine schuldbewusste Miene aufzusetzen. »Ich habe mich in letzter Zeit gelangweilt, und ich muss zugeben, dass mich die Herausforderung, eine halbwegs vernünftige junge Frau aus dir zu machen, einfach gereizt hat. Natürlich wird Ross eine Herzattacke kriegen, wenn er dich so sieht, aber das ist sein Problem und nicht deines. Seine Geheimniskrämerei wegen deines Alters ist doch vollkommen absurd.«
Honey schüttelte den Kopf. »Du bist eine schreckliche Heuchlerin.«
»Was willst du damit sagen?«
»Weil du am Set immer die schreckliche Hexe spielst.«
»Das ist keineswegs gespielt. Ich bin vollkommen gnadenlos und kenne keine Skrupel. Da kannst du jeden fragen.«
Honey lächelte. »Dash erzählt überall herum, du wärst ein sanftes Kätzchen.«
»Ach tatsächlich?« Liz lachte, doch dann wurde ihre Miene plötzlich ernst, ihre Belustigung verflog. »Du hast im letzten Jahr ziemlich viel Zeit mit Dash verbracht, nicht wahr?«
»Mir gefällt die Ranch. Ich bin oft an den Wochenenden dort. Wir reiten zusammen aus, unterhalten uns, und ich helfe
ihm im Stall. Die Haushälterin, die für ihn arbeitet, hat von anständiger Hausmannskost nicht die geringste Ahnung, deshalb koche ich manchmal auch noch für ihn.«
»Honey, Dash ist - er kann Menschen, die ihn mögen, gegenüber ziemlich hart sein. Ich glaube nicht, dass er es mit Absicht tut, aber er kann es offenbar einfach nicht ändern. Du solltest keinen Vater in ihm sehen. Er lässt die Menschen immer nur bis zu einem bestimmten Punkt an sich heran, ehe er sie wieder von sich stößt.«
»Ich weiß. Ich schätze, das liegt an seiner Kindheit.«
»Seiner Kindheit?«
»Er hat viele Jahre in Waisenhäusern zugebracht. Sobald er dort eine Beziehung zu jemandem entwickelt hatte, musste er wieder weg. Ich schätze, nach einer Weile ist er einfach zu dem Schluss gekommen, dass es besser ist, wenn er anderen gar nicht erst nahe kommt.«
Liz sah sie überrascht an. »All das hat er dir erzählt?«
»Nicht ganz. Du weißt ja, wie er ist. Aber er hat hier und da ein paar Dinge erwähnt, woraus ich meine eigenen Schlüsse gezogen habe. Wenn man selbst eine Waise ist, ist es nicht allzu schwierig, die Symptome bei anderen zu erkennen. Auch wenn Dash und ich vollkommen unterschiedlich mit der Situation umgegangen sind. Er versucht sich an niemanden zu binden, während ich selbst mich so ziemlich an jeden hänge, der auch nur einmal mit mir spricht.«
Verlegen blickte sie auf ihre Hände hinab. »Jetzt habe ich schon wieder viel zu viel geredet. Es ist wie eine Krankheit.«
Liz musterte sie einen Moment lang nachdenklich, ehe sie sich bei Honey einhakte. »Wir sollten allmählich zur Party zurück. Es gibt da einen wunderbaren jungen Mann, den ich dir vorstellen möchte. Er ist der Sohn einer alten Freundin - attraktiv, intelligent und nur ein kleines bisschen arrogant. Und das Allerbeste ist, dass er mit dem Filmgeschäft nicht das Mindeste zu tun hat.«
»Oh, ich glaube nicht …«
»Führ dich nicht auf wie ein Kleinkind. Es ist an der Zeit, dass du endlich flügge wirst. Ganz zu schweigen davon, dass ich gerne sehen will, welche Wirkung dein sexy Outfit hat.«
Entschieden führte Liz ihren widerstrebenden Schützling ins Wohnzimmer zurück.
Honey war enttäuscht, weil Dash immer noch nicht da war. In letzter Zeit kommandierte er sie etwas zu viel herum, deshalb konnte sie es kaum erwarten zu sehen, wie er auf ihr Aussehen reagierte. Es war allerhöchste Zeit, ihm endlich zu beweisen, dass sie kein Kind mehr war.
Liz begann, sie den anderen Gästen vorzustellen, und die meisten sahen sie überrascht an, als sie ihren Namen hörten.
»Im Fernsehen sehen Sie viel jünger aus, Honey.«
»Ich hätte Sie beinahe nicht erkannt.«
»Dürfte ich vielleicht fragen, wie alt Sie tatsächlich sind?«
Gerade als jemand ihr diese unverblümte Frage stellte, tauchte Ross neben ihr auf und packte sie unsanft am Arm. Er hatte im Verlauf des Sommers deutlich an Gewicht zugelegt, außerdem sah Honey, dass er sich einen ordentlichen Sonnenbrand auf dem Bauch geholt hatte, der unter dem offenen Frotteebademantel hervorquoll.
»Was glaubst du eigentlich, was du hier machst?«, herrschte er
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