Dinner fuer drei Roman
flüsterte Lilly, obwohl außer ihnen niemand im Garten war. Er zündete sich seine Zigarette an, und sie tänzelte vor ihm einen langen, gewundenen, ungefähr parallel zum Haus verlaufenden Pfad hinunter. Ihre silbrig blonden Haare wehten in der Brise, und ihr Rock wirbelte um ihre langen Beine. Allein ihr Anblick erregte ihn. Sie war wunderschön, aber nicht zerbrechlich. Und ganz bestimmt weder naiv noch unschuldig.
Sorgfältig versteckte Lampen tauchten die Blätter der Magnolien und die Äste der Olivenbäume in ein seidig weiches Licht. Als der Abhang steiler wurde und das rot gedeckte Dach des Hauses aus ihrem Blickfeld verschwunden war, drehte sie sich zu ihm um und nahm ihn sanft am Arm. Sie bogen um eine Kurve und standen plötzlich vor einem weiteren Gebäude - einer winzigen Kopie des Häuschens von Schneewittchen.
Er lachte leise auf. »Das glaube ich nicht. Hat das früher mal dir gehört?«
»Das perfekte Spielhaus für ein Kind aus Hollywood. Dad hat es nach der Scheidung von meiner Mutter für mich bauen lassen. Ich schätze, es sollte eine Art Trostpreis für mich sein.«
Aus dem mit künstlichem Reet gedeckten Dach des aus Holz und Backsteinen erbauten und mit Stuck verzierten Fachwerkhäuschens ragte ein kleiner Schornstein, und die beiden rautenförmigen Fenster links und rechts der Tür wurden von echten hölzernen Klappläden gerahmt.
»In den Blumenkästen vor den Fenstern wuchsen immer Geranien«, erklärte sie, nahm ihre Hand von seinem Arm und ging näher an das Häuschen heran. »Daddy und ich haben sie jedes Jahr zusammen eingepflanzt.« Sie öffnete den Riegel der hölzernen Flügeltür, die mit einem leisen Quietschen aufging. »Inzwischen stehen kaum noch Möbel in dem Häuschen, und es wird hauptsächlich für die Lagerung von Gartenutensilien benutzt. Zieh lieber den Kopf ein.«
Eric nahm einen letzten Zug von seiner Zigarette, ließ sie auf den Boden fallen, bückte sich ein wenig und trat durch die Tür. Obwohl er nicht ganz aufrecht stand, stieß er beinahe mit dem Kopf an die Decke.
»Gib mir deine Streichhölzer.«
Er drückte ihr das Heftchen in die Hand und hörte, wie sie in dem Häuschen umherging. Sekunden später tauchten zwei Kerzen auf dem Sims eines winzigen Kamins das Innere des Raums in weich flackerndes Licht.
Er blickte sich um und schüttelte den Kopf. »Ich kann einfach nicht glauben, dass es so etwas gibt.«
»Ist es nicht einfach wunderbar?«
Die holzvertäfelte Decke des Spielhäuschens verlief ein wenig schräg, und nur in der Mitte des Zimmers war sie hoch genug, um aufrecht darunter stehen zu können. Leicht verblichene, aber noch immer farbenfrohe Elfen, Feen und andere Fantasiegeschöpfe zierten die eine Wand. Noch nicht einmal die Chlorkanister und die sorgsam übereinander gestapelten Stuhlauflagen störten den Zauber dieses wunderbaren Orts.
»Es ist alles ein bisschen staubig, aber Dad hält das Häuschen auch weiterhin in Schuss. Er weiß, dass ich ihn umbringen würde, wenn er zuließe, dass irgendwas damit passiert.«
Er konnte seinen Blick einfach nicht von ihr lösen. In dem hellen himbeerfarbenen Kleid, mit den silbrig blonden Haaren und den fein gemeißelten Zügen wirkte sie ebenso magisch und entrückt wie die Figuren an der Wand.
Sie nahm eins der Kissen und legte es auf den Boden, ehe sie
sich darauf sinken ließ und sich mit dem Rücken gegen den Stapel Sitzkissen lehnte. »Du bist zu groß für dieses Häuschen. Die Jungs, die ich früher mit hierher genommen habe, waren viel kleiner.«
Er setzte sich neben sie auf das Kissen, zog ein Knie an und lockerte seine Krawatte. »Hast du viele Jungs mit hierher genommen?«
»Nur zwei. Einer lebte im Nachbarhaus und war ein todlangweiliger Kerl. Alles, was er wollte, war, die Stühle in der Gegend herumzurücken und Belagerung zu spielen.«
Ihre heisere, verführerische Stimme zog ihn vollkommen in ihren Bann. Er drehte ihre Hand im Schoß ihres Kleides herum und beschrieb mit seinem Fingernagel in der Handfläche einen Kreis. »Und der andere?«
»Hmm. Das war Paulo.« Sie lehnte ihren Kopf gegen die Kissen und schloss verträumt die Augen. »Er war der Sohn unseres Gärtners.«
»Ich verstehe.«
»Er kam hierher, so oft er konnte.« Sie legte ihre Hand auf das Oberteil des Kleides und spreizte ihre Finger über ihren vollen Brüsten.
Er schluckte, wohl wissend, dass er ihr nicht länger würde widerstehen können. »Und was habt ihr beiden hier gemacht?«
»Was denkst du
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