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Dinner für eine Leiche

Dinner für eine Leiche

Titel: Dinner für eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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eigenen Kugeln und brauchen Tragetaschen dafür?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Alistair schüttelte seinen.
    Honey hielt das Ding noch einmal auf Augenhöhe und sah es gründlich an. »Hängekörbe für Blumen?«
    Alistair nickte. »Da würden ordentlich Geranien reinpassen.«

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    |100| Kapitel 11
    Tolles Ambiente hier, dachte Honey, als sie das letzte Restaurant betrat, das über einen toten Koch verfügte. Steve hatte sehr gezögert, ehe er ihr Einzelheiten verriet, nur den Namen des Kochs hatte er ihr genannt: Brian Brodie. Sein Restaurant hieß Samuel Pepys – nach dem berühmten Chronisten aus dem 17. Jahrhundert.
    »Damit wären bereits zwei Köche, die damals am
Grande Epicure
teilgenommen haben, unter verdächtigen Umständen zu Tode gekommen«, sagte Honey aufgeregt, und ihre Gedanken überschlugen sich. »Zwei sind tot, einer lebt noch.«
    Er schaute verwirrt. »Was hat denn dieser ›Grande‹-Kram damit zu tun?«
    » Grande Epicure
. Das ist ein Wettbewerb für Spitzenköche, der in Frankreich durchgeführt wird. Die Konkurrenz ist ungeheuer. Jeder Koch würde Morde begehen, um da zu gewinnen.«
    Eine Pause folgte.
    »Ach, wahrhaftig? Hat dein Koch zufällig auch einmal an diesem Wettbewerb teilgenommen?«
    Sie zog eine Grimasse. Warum konnte sie nicht ihr Hirn einschalten, ehe sie den Mund aufmachte? Es musste an den Genen liegen. Ihre Mutter war ganz genauso.
    »Er hat ein Alibi.«
    »Für beide Morde?«
    Sie riskierte es. »Da bin ich mir beinahe sicher.«
    »Beinahe?«
    Plötzlich gefiel ihr sein Tonfall gar nicht mehr. »Ich vertraue |101| Smudger.« Sie wusste, dass das in seinen Ohren klingen musste, als wollte sie sich verteidigen, aber sie war fest davon überzeugt, dass man für seine Leute einstehen musste. Das bezog sich zwar normalerweise auf interne Streitigkeiten des Personals oder auf Kundenbeschwerden. Mord stand gewöhnlich nicht auf dem Programm.
    Jetzt hatte sie ihm etwas Neues zu berichten. Sylvester Pardoe und Oliver Stafford hatten sich in einer Bar geprügelt.
    Ehe Honey das Green River Hotel verließ, hatte sie Lindsey gebeten, Casper von dem jüngsten Mord in Kenntnis zu setzen. Sie erwartete, dass er anrufen würde, und versuchte sich entsprechend darauf vorzubereiten. Seiner Stimme würde man natürlich nicht anmerken, dass er unter Spannung stand, aber erfreut würde er nicht gerade sein.
    Da spielte ihr Handy auch schon einen Fetzen aus Tschaikowskis Ouvertüre »1812«, eine donnernde und überaus passende Ankündigung für einen Mann wie Mr. St. John Gervais.
    »Casper.«
    »Ist die Presse bereits erschienen?«
    Sie schaute sich in der kleinen Menschenmenge um, die sich auf dem Bürgersteig zusammengefunden hatte, und erkannte ein paar freie Reporter und Fotografen.
    »Leider ja.«
    Casper knurrte etwas zur Erwiderung. Casper St. John Gervais gestattete sich nie, seine praktischen Erwägungen von so etwas wie Mitgefühl beeinflussen zu lassen. Trotzdem kam seine nächste Bemerkung ein wenig überraschend.
    »Das Positive daran ist wohl, dass jetzt auch das Pepys seine fünfzehn Sekunden Ruhm hatte.«
    Das saß. Honey konnte sich eine Spur Sarkasmus nicht verkneifen. »Genau, Casper. Ich sehe schon die ganzseitige Anzeige auf der Restaurantseite des ›Bath Chronicle‹ vor mir.«
    »Eben. Übermitteln Sie mir
tout de suite
1 alle Einzelheiten.«
    |102| Er legte auf.
    Honey schnitt eine Fratze. Sie konnte es einfach nicht glauben, dass Casper allen Ernstes eine Anzeige auf der Restaurantseite in Erwägung zog. Aber der Mann war schlicht geldgierig. Ihr selbst tat die Sache aus zweierlei Gründen leid. Zum einen war sie drauf und dran gewesen, endlich ein wenig mehr Entspannung in die Beziehung zu Lindsey zu bringen. Und zum anderen wünschte sie, sie hätte Brian Brodie einen Besuch abgestattet, ehe das alles passiert war.
    Das Samuel Pepys war ein Lokal mit Terracotta-Böden und nackten Steinwänden. Nachdem Brodie, der Koch und Eigentümer, das Restaurant gekauft hatte, hatte er das Erscheinungsbild aufgemöbelt und dazu einen Innenarchitekten mit besten Verbindungen ins Londoner Nobelviertel Chelsea und mit den richtigen Beziehungen engagiert, über dessen Arbeiten
Country Living
und
House Beautiful
berichteten. Der hatte eichene Windsorstühle durch Designerflechtwerk, dunkel gebeizte Tische durch helle Eiche und tropfende Kerzen durch Halogenlämpchen ersetzt.
    »Muss ein Vermögen gekostet haben«, überlegte Honey, als sie das alles registrierte.
    Jemand ging

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