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Dinner für eine Leiche

Dinner für eine Leiche

Titel: Dinner für eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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Kopf. »Er war so ein netter Mann.«
    Steve nickte Honey kurz zu. Die Schöne konnte ihnen nichts mehr sagen, das ihnen bei ihren Ermittlungen helfen würde. Honey nickte zurück. Steve wandte sich an die versammelten Spezialisten.
    »Kann irgendjemand hier die junge Dame nach Hause bringen?«
    Ein ganzer Schwarm heißblütiger Tatortspezialisten plus zwei Sanitäter, die man hinzugerufen hatte und die zum Kaffee geblieben waren, stürzte vor wie eine menschliche Tsunamiwelle. Die Sanitäter gewannen.
    |108| »Sie müssen sich jetzt hinlegen, Schätzchen.«
    Sie steuerten die junge Frau auf den wartenden Krankenwagen zu.
    Honey und alle anderen schauten zu. »Na, das nennt man wohl Dienst an der Gemeinschaft«, meinte sie zu Steve.
    Der grinste und reichte ihr ein Glas kaltes Wasser, das er aus einer blauen Glasflasche eingeschenkt hatte. Er befahl ihr auch, sich nicht vom Fleck zu rühren, während er den Abtransport der Leiche überwachte und seine auf Abwege geratenen Mitarbeiter wieder an ihre Pflichten erinnerte.
    Honey legte den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und konzentrierte sich. Zwei tote Köche. Beide hatten am gleichen Wettbewerb teilgenommen. Nur einer von ihnen hatte gewonnen, also konnte es hier nicht um Neid gehen. Warum ausgerechnet diese beiden Köche? Vielleicht sollte es einen weiteren Wettbewerb geben, und ein anderer Koch räumte im Vorfeld schon einmal ein paar Konkurrenten aus dem Weg. Bitte, bitte, lass es nicht Smudger sein.
    Ihre Gedankengänge wurden unterbrochen.
    Die uniformierten Polizisten, die an der Tür Wache schoben, debattierten erhitzt mit zwei riesengroßen braun gekleideten Hünen, wahren Kleiderschränken mit Armen, Köpfen und vielleicht Beinen. In ihrer zurückgelehnten Position konnte sie sie nicht richtig sehen, also richtete sie sich auf.
    Gerade erzählten die Polizisten den beiden Kleiderschränken, sie dürften das Haus nicht betreten. Die beiden erwiderten, es sei nur ihr gutes Recht, hier reinzugehen und ihr Eigentum zurückzuholen.
    Honey schloss die Augen und sackte wieder an die Sofalehne zurück. Das ging sie alles nichts an. Es stand ihr nicht zu, sich hier einzumischen. Und dann sagte einer die Zauberworte: »Das ist unser Salamander. Und er ist mit den Zahlungen im Rückstand.«
    Es lief so wunderbar gut für ihn, hatte die junge Frau gesagt.
    |109| Innerhalb von zwei Sekunden war Honey aufgesprungen und zu den Neuankömmlingen gesprintet. Sandy Brown hatte ja keinen blassen Schimmer.
    »Ich möchte mit euch reden, Jungs.«
    Die Hünen drehten ihre hässlichen Visagen in ihre Richtung. Und die Jungs in der blauen Uniform auch.
    »Steve Doherty genehmigt das«, sagte sie zu Letzteren.
    Die beiden Kleiderschränke, deren muskulöse Arme beinahe aus den schwarzen T-Shirts platzten, schlurften ins Restaurant. Sie musterten Honey von Kopf bis Fuß.
    »Ich arbeite für die Polizei«, erklärte sie. »Es ist ein Mord geschehen.«
    Das brachte die beiden erst mal zum Schweigen. »Das hat nix mit uns zu tun«, grummelte dann einer von ihnen.
    »Deswegen beantworten Sie mir doch bestimmt gern ein paar Fragen.«
    Honey betrachtete die beiden, während sie nachdachten. Von Weitem sahen sie beinahe identisch aus, jedoch waren aus der Nähe feine Unterschiede zu verzeichnen: Der eine hatte ein Boxerohr, der andere eine Boxernase.
    Der mit dem matschigen Ohr schaute den mit der gebrochenen Nase an, ehe er die Entscheidung verkündete. »Geht in Ordnung.«
    »Wie viel hat Ihnen Brodie geschuldet?«
    Boxernase schaute entrüstet. »Nicht genug für einen Mord. So was machen wir nicht. Wir holen nur die Sachen zurück.«
    »Ja, wir holen sie zurück«, kam das Echo von seinem Kumpel.
    »Wir wollen den Salamander.«
    »Jawohl, den Salamander.«
    Sie redeten beide, als wären ihre Zungen ein wenig zu groß für den Mund. Und sie waren beide sehr rund. Tweedledee und sein Bruder Tweedledum.
    »Wissen Sie, was ein Salamander ist?«, fragte sie die beiden.
    |110| Sie schauten einander an, ehe einer antwortete. »Irgendwas in der Küche.«
    »Ein Grill«, erklärte sie. »Warten Sie hier. Ich sehe mal nach, ob die Polizei schon fertig ist.«
    Zum Glück für die beiden Hünen befand sich der Salamander – Kochsprache für einen großen, an der Wand angebrachten Grill – in einem separaten Teil der Küche, den man durch eine andere Tür erreichen konnte, so dass man den Tatort gar nicht betreten musste. Nachdem sie das Gas abgeklemmt hatten, schraubten die zwei Kerle das

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