Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dinner für eine Leiche

Dinner für eine Leiche

Titel: Dinner für eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
Vom Netzwerk:
die beiden heranzugehen.
    Dabei achtete er einen Augenblick nicht darauf, wohin er trat, und erwischte mit dem Fuß ein gebogenes Blech, das laut gegen den Zaun donnerte.
    Eine Stimme schrie: »Wer ist da?«
    Richard rannte fort, zwängte sich wieder durch das Loch im Gitter. Er hörte laufende Füße, dann den Anlasser eines Autos. Er flitzte noch schneller, kam schlitternd neben den Müllcontainern zum Stehen. Er überlegte, ob er sich hinlegen sollte. Nein, das war keine gute Idee, beschloss er. Er schwang sich auf den Sattel des Motorrads. Der Motor röhrte los. Richard war weg.
    Die Straßen waren verlassen, also konnte er schnell fahren. Aber das galt natürlich ebenso für das Auto, das ihn verfolgte.
    Carmelli raste zur Autobahn zurück, schaute dabei oft über die Schulter. Er sah nur Scheinwerfer, keine Einzelheiten. Für Einzelheiten hatte er auch keine Zeit.
    Auf der Autobahn war inzwischen mehr Verkehr. Er schlängelte sich von einer Spur zur anderen zwischen den Autos hindurch und behielt das Tempo bis zur Ausfahrt 18 und zur A46 bei, beschleunigte auf den letzten hundert Metern der Zubringerstraße sogar noch.
    Die Ampel blieb bis zur letzten Sekunde auf Grün, schlug dann auf Gelb um. Er war durch! Beinahe hätte er vor Freude laut gejauchzt. Die Ampel hatte auf Rot umgeschaltet. Wer immer ihn verfolgte, würde halten müssen.
    Er machte sich nicht die Mühe, die Kawaski in die Garage in Larkhall zurückzubringen, sondern fuhr gleich nach Charmy Down. Dort fühlte er sich sicher.
    |224| Erleichtert, wieder dort angekommen zu sein, klappte er das Visier auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Vorsichtig schaute er zwischen den beiden Bulldozern auf die Straße. Nichts. Kein Auto zu sehen. Er lächelte. Gott sei Dank gab es Ampeln.
    Er jauchzte innerlich und ging ins Haus zu seinem Schlafsack und der vergleichsweise sicheren Umgebung seines bröckelnden Unterschlupfs.
    Schwungvoll nahm er den Helm vom Kopf und seufzte tief. Genau in diesem Augenblick beschloss sein Magen, laut zu knurren. Er hatte Hunger. Vielleicht war noch ein bisschen Coronation Chicken in der Plastikdose übrig? Er grinste. Coronation Chicken. Das war echt ein Witz. Dieses Zeug da hatte mit Hühnerfleisch und Geflügelsalat nun wirklich nichts zu tun.
     
    Richard hatte nicht bemerkt, dass sich die helle Heckleuchte an einem der Bulldozer auf dem Chrom am hinteren Teil des Motorrads spiegelte. Doch der Fahrer des Wagens, der einfach bei Rot über die Ampel gefahren war, sah das sehr wohl. Es war eine echte Achterbahnfahrt gewesen. Er war schnell, dann wieder langsam gefahren, und nun hielt er an und sprach in sein Handy.
    »Boss? Ich weiß, wo er ist.«

[ Menü ]
    |225| Kapitel 26
    Mary Jane hielt sich so lange von allen fern, bis sie vergessen hatte, dass sie eine Nachricht zur Unkenntlichkeit verdreht und damit Honey völlig zur Verzweiflung getrieben hatte. Wenige Stunden später machte sie schon wieder seelenruhig im Garten ihre Tai-Chi-Übungen.
    Steve hatte den Wagen geparkt und sich dann köstlich über die Geschichte von Warren Slades Missgeschick amüsiert. Hauptsächlich war er aber, genau wie Honey, erleichtert, dass sich Lindsey in Sicherheit befand.
    »Er hat mich zu einem Rendezvous eingeladen«, sagte Lindsey und meinte damit Warren Slade. Ein hinterlistiges Grinsen spielte um ihre Lippen.
    Honey überlegte zweimal, ehe sie die Frage stellte, konnte es sich aber nicht verkneifen.
    »Bitte sag mir, dass du abgelehnt hast.« Sie spürte, wie ihr heiß und kalt wurde. Dass sie Slade nackt gesehen hatte, würde ihr nichts ausmachen, solange Lindsey sich nicht mit ihm traf.
    »Er interessiert sich für mittelalterliche Gobelins.«
    Das ließ Schlimmes ahnen.
    »Aber ich habe ihm einen Korb gegeben. Ich habe ihm erklärt, dass ich allergisch auf Hausstaub in Teppichen bin. Gobelins fallen in die gleiche Kategorie.«
    Honey seufzte erleichtert und lud Steve ins Kutscherhäuschen ein, um dort mit ihm die Fortschritte in den Mordfällen zu besprechen. »Ich muss ein bisschen ausspannen«, brachte sie als Entschuldigung vor. »Kommst du ohne mich klar, Lindsey?«
    |226| Lindsey lächelte immer noch leicht amüsiert. Sie hatte es mal wieder geschafft, ihre Mutter aufzuziehen. Aber als Honey die letzte Frage stellte, nahm ihr Gesicht einen ganz weichen Ausdruck an. »Du brauchst doch meine Erlaubnis nicht. Na los, Mutter, oder ich schleife ihn selber da hin, dieses Bild von einem Mann.«
    Steve grinste. »Danke,

Weitere Kostenlose Bücher