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Dinnerparty

Titel: Dinnerparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Clausen
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dass Lasse ihm folgte. An der Eingangstür drehte er sich zu ihm um und legte die Finger an die Lippen. »Wir müssen leise sein. Nicht, dass er Sophie in Panik tötet.«
    Lasse nickte und flüsterte: »Ricky wohnt im dritten Stock. Der Flur ist ziemlich lang. Das Wohnzimmer ist weiter hinten.«
    Robert war dankbar für diese Information. Falls Ricky Sophie im Wohnzimmer festhielt, hatte er immerhin die Chance, sich unbemerkt bis vor die Wohnungstür zu schleichen. Und dann?
    »Lasse, ich geh da jetzt rein. Du bleibst bitte hier.«
    »Ach, jetzt hör doch auf. Sei froh, dass du noch zwei Augen mehr hast!«
    Robert überflog hastig die Namensschilder an den Klingelknöpfen im Eingangsbereich, als sich plötzlich die Haustür öffnete und ein junger Mann mit zwei kleinen Hunden herauskam. Schnell schlüpfte er ins Gebäude und drehte sich zu Lasse um. »Du bleibst schön hinter mir«, mahnte er. Dann schlich er mit klopfendem Herzen die Stufen in den dritten Stock hoch. Er hatte keine Ahnung, was ihn da oben erwarten würde. Ricky war zwar nicht besonders kräftig, aber er war gefährlich. Er hatte drei Menschen auf dem Gewissen. Vielleicht sogar vier. Robert war fast schlecht vor Angst.
    Was würde ihn hinter der Tür erwarten?
     
    *
     
     
    Sophie massierte sich die Schläfen und krallte sich die Fingernägel in den Arm. Sie musste wach bleiben! Ricky war ein Psychopath. Ihr war klar, dass er sie töten würde. Sie hatte nur die Chance, es herauszuzögern und auf Hilfe zu hoffen.
    »Glaubst du wirklich, Victor Rubens hat deine Mutter töten wollen? Ich glaube, es war ein Unfall. Vielleicht gab es ein Handgemenge?«, fragte sie mit schleppender Stimme, um Ricky weitererzählen zu lassen.
    »Ein Handgemenge?« Ricky wirkte entsetzt. »Er hat sie gegen diesen Tisch gestoßen. So sehr, dass sie an ihrer Schädelverletzung starb.«
    Sophie versuchte, ihn verständnisvoll anzusehen. »Und darum hast du ihn erschossen?«
    »Ja und nein.« Ricky lachte plötzlich und strich das Kleid glatt. »Ich hatte nicht geplant, auch Rubens zu töten, aber nachdem du dafür gesorgt hattest, dass die Polizei ermittelte, war es doch egal, oder? Mein ursprünglicher Plan ging nicht mehr auf. Und es gab plötzlich eine Möglichkeit, dem zweiten Schuldigen auch noch das zu geben, was er verdient hatte. Danke dafür. Ich habe sie letztlich alle für schuldig befunden. Richter wird sowieso kein Mensch vermissen. Und jetzt zu dir. Um dich ist es echt schade, aber ich kann auch kein Risiko mehr eingehen. Du hast den Stein doch erst ins Rollen gebracht.«
    Sophie spürte, wie sie mehr und mehr die Kontrolle über sich verlor. Ihr Hals war trocken. Sie hatte nicht mal mehr die Kraft zu schreien. Als sie das Messer aufblitzen sah, war ihr klar, dass Ricky seine Pläne geändert hatte. Sie würden gleich in keine Bar mehr gehen. Ihr Anruf hatte die Sache abgekürzt. Ricky packte ihre Hand und drehte die Innenfläche nach oben. Sophie versuchte, ihn mit dem freien Arm wegzustoßen, doch sie hatte keine Kraft. Sie konnte sich nicht mehr selbst helfen. Resigniert schloss sie die Augen. Erst spürte sie einen spitzen Schmerz. Dann fühlte sie eine angenehme Wärme an ihrem Unterarm. Es kostete sie viel Überwindung, die müden Augen zu öffnen, um zu sehen, was da so wehtat und gleichzeitig so angenehm warm war. Es war das Blut, das in einem dünnen Strahl aus ihrer aufgeschnittenen Pulsader spritzte. Ricky lachte hysterisch. Dann fluchte er.
    »Mein Kleid! Verdammt, Sophie, dein Blut saut das Kleid ein!«
    Wütend griff er sich auch ihren zweiten Arm.

40
     
    Robert gab Lasse ein Zeichen, sich ein paar Meter zu entfernen. Dann spannte er seine Muskeln an und konzentrierte sich. Mit einem gezielten Tritt öffnete er die Tür.
    »Polizei!«, rief er und betrat die Wohnung.
    Ein schrilles Lachen kam aus einem der hinteren Räume. »Ihr seid zu spät! Und mich kriegt ihr auch nicht«, kreischte Ricky.
    Robert rannte den Flur entlang. Als er in das Wohnzimmer blickte, ließ ihn der Anblick innerlich erzittern. Sophie saß auf dem Boden und starrte auf ihre Arme. Um sie herum war nichts als Blut.
    Aus ihren Handgelenken floss es über ihre Unterarme, ihre Kleidung. Ricky stand in einem mitternachtsblauen Kleid neben ihr. In seiner Hand hielt er ein Sushimesser. Er hatte sich ebenfalls eine Pulsader aufgeschnitten. Im selben Moment hörte Robert die Sirenen der Kollegen.
    »Verdammt, Ricky. Legen Sie das Messer weg!«
    »Ich geh nicht in den Knast.« Böse

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