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Dinnerparty

Titel: Dinnerparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Clausen
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auszudenken!
    »Ich werde Ihnen Rede und Antwort stehen, aber nicht jetzt«, erklärte er abschließend. »Wir suchen weiter nach Marcello Mari und Sophie Sturm.«
    »Wir werden eine Fahndung rausgeben.«
    Robert bedankte sich bei den Hamburger Kollegen und lief zu seinem Wagen. Lasse stand dort und hatte einen Hund an der Leine. Ronja. Die Hündin begrüßte ihn stürmisch.
    »Hey, wie geht es dir?« Er klopfte ihren Rücken.
    »Ihr kennt euch?«, fragte Lasse erstaunt.
    Unter anderen Umständen hätte Robert über diese Formulierung gelacht. »Ja, wir kennen uns. Und was machst du hier noch? Warum ist Ronja hier?«
    »Ben hat mir einfach die Leine in die Hand gedrückt. Er ist ohne sie schneller, hat er gemeint.«
    »Ich verstehe.«
    »Ich habe schon mal im Cox angerufen!«
    »Verdammt, Lasse, das ist Arbeit der Polizei!«
    »Sophie war da!« Lasse sah ihn eindringlich an.
    »Wann?«
    »Gegen halb acht. Sie hat nach mir gefragt und was getrunken. Sie hat gleich bezahlt, darum hat keiner der Kellner weiter auf sie geachtet.«
    Robert stieg bereits in den Wagen und startete den Motor.
    »Ich fahr hin.«
    »Kann ich mitfahren?«
    »Mitfahren?«
    »Ich wohn doch in St. Georg. Und ich will Ronja jetzt nicht mehr durch die Gegend zerren. Sie gähnt die ganze Zeit. Ich kenn mich mit Hunden nicht so aus, aber ich glaube, sie ist k.o. Ben war mit ihr den ganzen Tag an der Ostsee.«
    Robert nickte. Was mit Lasse war, war ihm ziemlich egal. Lasse hatte Glück, dass ihm Ronja anvertraut worden war. An der kleinen Hündin hing Sophies Herz, das hatte er gespürt. Und sein eigenes Herz schien für Sophie zu schlagen. »Dann los. Lasse, steig ein.«

38
     
    Es machte ihm großen Spaß, Sophie zu beobachten. Sie hatte wirklich Angst. Was für ein Gefühl. Jemand hatte echte Angst vor ihm. Diese Macht. Er genoss sie. Er war derjenige, der zwischen Leben und Tod entschied. Zum vierten Mal in Folge. Natürlich hatte er längst entschieden. Die arme Sophie. Eigentlich hatte er gar nichts gegen sie. Im Gegenteil. Er legte Lasses Telefon zurück auf den Tisch. Was hatte sie gerade gefragt? ›Warum?‹
    »Warum? Ach, Sophie, nimm es bitte nicht persönlich. Ich mag dich wirklich. Aber trotzdem … Wie soll ich das erklären? Tja, eigentlich bist du selbst schuld. Du hättest eben nicht herumschnüffeln sollen.«
    »Ich verstehe nicht …«
    »Dabei ist es doch so einfach!«, fiel er ihr ins Wort und freute sich plötzlich wie ein Kind. »Ich habe Laura umgebracht. Ich war das. Wenn du nicht herumgeschnüffelt hättest, wäre bestimmt nie herausgekommen, dass sie nicht an ihrem eigenen Drogencocktail gestorben ist. Rubens habe ich genauso gehasst. Ich war mir nicht sicher, ob ich es schaffen würde, ihm in den Kopf zu schießen. Es war auch wirklich ekelhaft. Aber nachdem er brav den ihm diktierten Brief geschrieben hatte, musste ich doch mein Ziel weiterverfolgen, oder? Sascha Richter ist mir einfach nur auf die Nerven gegangen. Ein widerlicher Typ.«
    Sophie schüttelte ihr hübsches Köpfchen.
    »Na ja«, er räusperte sich und konzentrierte sich wieder auf das Wesentliche. »Laura Crown und Victor Rubens haben nur bekommen, was sie verdient haben. Beide sind schuld im Sinne meiner Anklage. Schuld am Tod meiner Mutter.«
    Sie schien zu begreifen, dass er es ernst meinte. Ihre Augen zeigten blankes Entsetzen.
    »Was hast du mir gegeben?« Ihre Stimme klang schwach.
    »Das Gleiche wie Laura.«
    »Ruf einen Krankenwagen. Du kommst aus der Nummer nicht mehr raus. Was willst du denn mit meiner Leiche machen? Willst du mich durch St. Georg schleppen? Jemand wird dich sehen.«
    Er kicherte.
    »Klar! Alle werden uns sehen. Wir gehen gleich in die Bar Hamburg. Da ist es schön voll.«
    »Und wenn ich mich weigere?« Sie klang bereits kraftlos.
    Er grinste nur. Natürlich konnte sie keine Ahnung haben, wie genial sein Plan war.
    »Süße, die Droge macht willenlos. GHB, K.-o.-Tropfen. Wird gern bei Vergewaltigungen eingesetzt, weil das Opfer alles mitmacht, sich aber später an nichts erinnern kann. Du wirst mitkommen. Und du wirst einen Kurzen nach dem anderen kippen. Und dann wirst du tot vom Barhocker plumpsen. Und weißt du, was das Beste ist? Alle werden sich peinlich berührt abwenden. Alle werden denken, wie kann sich diese schöne Frau nur so ins Koma saufen. Bis irgendjemand tatsächlich begriffen hat, was mit dir los ist, bin ich weg und du mit Sicherheit tot.«
     
    *
     
     
    Sophie spürte die Wirkung der Droge bereits. Sie hatte

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